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Gotthard, Kingdom Come 04.04.2003, Komma, Wörgl
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Schon recht sonderbar, wie sich die Zeiten so ändern. Vor einigen Jährchen noch spielten Kingdom Come abgefeierte Shows rund um den Erdball und rockten durch Stadien in America, während sich Gotthard gerade mal einen Namen als hoffnungsvoller Newcomer mac
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Schon recht sonderbar, wie sich die Zeiten so ändern. Vor einigen Jährchen noch spielten Kingdom Come abgefeierte Shows rund um den Erdball und rockten durch Stadien in America, während sich Gotthard gerade mal einen Namen als hoffnungsvoller Newcomer machten. Heutzutage sind die Glanzzeiten von Kingdom Come längst vorbei, Gotthard streben konsequent in die Welteliteliga des Hard Rock und lassen den einstigen Major Act manierlich für sie eröffnen.
Eigentlich wurscht, denn für Fans gepflegten Hard Rocks kann's eh fast nicht schöner kommen, als eine angesagte Band zu besuchen und locker vorab mal einige unsterbliche Klassiker im Vorprogramm zu genießen. Die Hütte ist auf alle Fälle wieder bereits seit Tagen restlos ausverkauft und so steht einer angenehm abrockenden Nacht nichts mehr im Wege.
Wohl nicht nur von mir und meiner holden Maid gespannt erwartet entern Kingdom Come dann um 19:45 die Bühne und starten mit dem depechemoderiffgeschwängeten Opener ihres letzten Studioeisens in den Set. Dass die Songs der letzten Jahre nicht gerade zu musikalischen Luftsprüngen hinreißen, war ja eh bekannt, irgendwie kommt beim Blick auf die Bühne aber generell ein eher sonderbares Feeling auf. Die einst so klassischen und erfolgreichen Hard Rocker als Vorband und in dieser Konstellation zu sehen fährt mir schon schräg ein. Ein Punk mit Iro am Bass, ein peinlichst posender Glatzkopf mit Sonnenbrille, Lackhose und Nike Patschen an der Gitarre und ein Lenny Wolf, dessen Friseur anscheinend Gärtner ist, haben zumindest optisch nichts mehr von der Magie alter Tage. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber dran, und spätestens nach der ersten alten Nummer muss man zumindest eingestehen, dass der Lenny durchwegs perfekte Musiker um sich geschart hat, die fehlerlos abrocken.
Das neue Material der independent" Scheibe ist wie erwartet auch live nicht gerade der Hammer, aber alte Klassiker wie "Should I", "Living Out Of Touch" oder die Gänsehautballlade "What Love Can Be" vom 88er Klassic ließen einem doch Erinnerungen an alte Glanzzeiten aufstoßen und überzeugten wohl auch jene Jungspunde und Mädels, die mit der Band vorher noch nichts anfangen konnten auf voller Linie.
Es ist absolut gewaltig zu sehen, dass Lenny Wolf die Weltklassevocals der Songs nahezu mühelos ins Publikum schmettert und wohl auf ewig einer der besten Hard Rock Shouter und der einzig wahre Robert Plant Clone dieser Erde bleiben wird.
Kingdom Come hatten einen fetten Sound, boten viele starke Songs und mit knapp einer Stunde Spielzeit inkl. Zugaben, war wohl am Ende jeder zufrieden.
Um ca. 21:15 starten Gotthard vor mittlerweile restlos überfüllter Halle mit Songs der letzten beiden Scheiben durch. Gewohnt überzeugend aufspielend und mit kurzweiligem Stageacting machen die Jungs von Start an Party pur und das Publikum geht sofort ab. Leo Leoni demonstriert eindrucksvoll, dass er einer der besten Shouter der Szene ist, trällert von der Gänsehautballade bis zum satten Rocker alter Tage ein ums andere Highlight in die Horde und post sich in kultigster 80er Manier durch den Set. Der Schwerpunkt der Songauswahl liegt (leider) eher auf den letzen beiden Scheiben, die zwar Hitpotential ohne Ende haben, aber eben nicht ganz so fett und kultig abstampfen wie die älteren Werke. Eigentlich aber wurscht, dem Publikum taugt's und mit Classix a la "Sister Moon", "Mountain Mama" und dem arschgeilen "Firedance" gab's auch einiges Material der ersten Tage zu belauschen. Nach einem fast zweistündigen Set aus vielen neuen Songs, gewürzt mit einer gänsehautmässigen Akkustikeinlage, den Oberüberherzschmerzballaden "One Life, One Soul" (Weltklasse!) oder "Heaven", dem obligaten "Hush" und dem Kultcover "Mighty Quinn", sowie einer ausserplanmäsigen Rock'N'Roll Zugabe steht fest, dass sowohl das Publikum, als auch die sympathischen Eidgenossen Spass hatten. Gotthard sind und bleiben einer der besten Live acts und auch wenn mir die letzte Show aufgrund der Songauswahl noch um Einiges besser einflutschte, sind die Mannen immer wieder eine Reise wert und sowohl live als auch auf Platte die mit Abstand beste Alternative zu Bon Jovi.
Fazit: 2 der besten Hard Rock Sänger unserer Zeit, perfekt und professionell aufspielende Musiker, ein durchwegs angenehm und fetter Soundmix und das vielleicht beste Hard Rock Package der letzten Jahre garantierten für einen sehr gelungenen Konzertabend, der alte und junge Fans gleichermaßen befriedigte.
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