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Edenbridge, Serenity
15.09.2009, Komma, Wörgl
Der Konzertherbst feiert im Wörgler Komma seinen lang ersehnten Einstand und der Tourauftakt zwei der besten heimischen Bands schien der perfekte Start in die kommenden Monate der Livebeschallung zu sein. Es war also die Auftaktshow der Edenbridge/Serenity Tour, die die Labelkollegen bei neun Gigs durch Europa führen wird. Am heutigen Abend jedoch waren die Tiroler an die Position des Headliners gesetzt worden und aufgrund des Heimspiels hatten Serenity mit knapp 105 Minuten auch völlig zu recht die ausuferndere Spielzeit.
Die Vorzeichen waren also gut, auch wenn man bei Shows an Werktagen eine Band die bereits um 19:30 auf die Bretter geht einfach nicht wahrnehmen kann. Schon gar nicht, wenn man eine längere Anreise hat. Die leidtragenden am heutigen Abend hießen Oyce und wirkten beim Heraustragen ihrer Instrumente durchaus sympathisch. Mehr kann man darüber allerdings leider nicht berichten und so gehen wir direkt ans Eingemachte… Edenbridge Leider nicht mit bestem Sound und auch noch nicht der ganzen Publikumskulisse die später antanzen sollte gesegnet, starten Edenbridge um Punkt halb Neun in ihren Set. Verstärkt durch Serenity Basser Simon Holzknecht präsentiert sich vor allem die Instrumentaltruppe um Mastermind Lanvall als tight eingespielt und in Sachen Bühnenpräsenz sehr gut. Das – in Tirol gewohnt reservierte – Publikum nimmt Edenbridge und ihre symphonischen Metal Songs mit Märchenflair satt und abgebrüht zu Kenntnis, lässt sich zwar nicht wirklich mitreisen, zollt den Österreichern für ihre durchwegs guten Songs aber handfesten Respekt. Dieser Auftritt und nicht zuletzt Songs wie "Remeber Me", "Evermore" oder "MyEarthDream" machen nachhaltig klar, dass Edenbridge einige verdammt starke Nummern und große Melodien erschaffen haben, die aber nicht zuletzt aufgrund des Fehlens der ganz großen Durchschlagskraft und Mangels großen Charismas der handwerklich guten, aber leider selten richtig energiegeladenen Performance von Sabine Edelsbacher auf Platte eindeutig mehr verzaubern als live. Zudem muss man fairerweise sagen, dass Lanvall und Co. nicht unbedingt mit jenem spitzen Sound gesegnet waren, den die filigranen Kompositionen der Band benötigen und man obendrein eindeutig gemerkt hat, dass der Großteil des heute anwesenden Publikums allein schon geografisch gesehen wegen der Lokalheroes angereist war und Edenbridge nur zum Drüberstreuen mitnimmt... Setlist Edenbridge: Intro Shadowplay Remember Me Undying Devotion Wild Chase Shine Evermore The Undiscovered Land Paramount Fallen From Grace MyEarthDream Serenity Wie gesagt: Edenridge hin oder her, dieser Abend stand für gut 90% der Anwesenden eindeutig im Zeichen von Serenity und dafür können weder die anderen Bands, noch sonst wer irgendwas. Die Anhängerschar der Tiroler wächst und wächst und so lässt man es sich als Fan, Freund und Förderer der Band natürlich auch diesmal nicht nehmen, sich von den auf der neuerlichen Kamelot Tourreise (zum Tourtagebuch) gewonnenen Erfahrungen und Stärken des Unterländer Fünfers zu überzeugen und deren Entwicklung weiter zu dokumentieren. Serenity werden von Konzert zu Konzert besser und man merkt ihnen deutlich an, dass sie die Tourneen und zum Teil verdammt großen Auftritte der letzten Monate einen weiteren Schritt weitergebracht haben. Die Songauswahl des Abends überrascht indes natürlich nicht und zeigt einen gepflegten Querschnitt durch "Words Untold & Dreams Unlived" (Review) und "Fallen Sanbctuary" (Review). Auch bei Serenity ist der Sound anfangs ein wenig holprig, knapp 200 Anwesende Fans machen aber dennoch von Beginn an Superstimmung und feiern mit den Jungs eine enthusiastische Party. Der Sound bessert sich von Song zu Song, die durchwegs astreine Performance findet vor allem in Sachen Bühnenshow bei Songs wie "Coldness Kills" (mit Geigerin und Feuerspuckern), der romantischen Ballade "Fairytales", einem immer wieder aufs Neue hitverdächtigen "Forever" und dem abschließenden "Velatum" ihre theatralischen Höhepunkte. Trotz großartiger Songs, die allesamt ihre eigenen Stärken haben, zeigt vor allem "Velatum" einmal mehr deutlich, dass es wohl der beste und effektivste Song ist den die Band je geschrieben hat. Dieser ungeheuer mitreisende Ohrwurm kann absolut alles, was das Genre verlangt und Serenity können sich das „Prädikat Hit“ zumindest für diese Nummer bereits heute problemlos in die Akten schreiben lassen. Um Punkt 11:00 fällt dann der letzte Vorhang des Abends und am Ende bleibt die Erinnerung an tolle Stimmung und eine gut gelaunte Band um einen gewohnten Mittelpunkt, der sich sowohl stimmlich, wie auch in Sachen Bühnenpräsenz (…trotz verdammt warmer Kleidung - fetter Mantel übrigens Georg!) immer besser und routinierter zeigt, ohne seinen jugendlichen Enthusiasmus zu verbergen. Das Ergebnis und Fazit war das, was man erhofft hat: Auftreten, Zusammenspiel, Showelemente und Theatralik zeigen von der gesammelten Tourerfahrung. Eine dem Sound perfekt entsprechende optische Präsentation des Songmaterials zeugt nicht selten überdeutlich davon, was Serenity von ihren Vorbildern Kamelot auf den gemeinsamen Tourneen gelernt und abgeguckt haben und das ist gut so. Show muss sein und auch wenn die heutige zum Teil aufgrund der „Heimspielatmosphäre“ spätestens beim vom Publikum gereichten Schnapserltrinken in - sagen wir mal - sehr regionale Gefilde abdriftet, zeigt dieser Abend einmal mehr, dass Serenity am richtigen Weg sind, ein Treppchen nach dem anderen nehmen und sich konstant, konsequent und ehrlich nach oben arbeiten. Beweis dafür waren und sind der der Circle Of Serenity (der erste und heute extra aus Frankfurt angereiste Fanclub unsrer Lokalhelden) und - jetzt wird’s wirklich heftig - zwei Mädels aus Holland (!) die den Jungs auch mal schnell schlappe 1000 Kilometer hinterhergefahren sind. Recht so! Weiter so! Setlist Serenity: Reduced To Nothingness Canopus 3 Forever Coldness Kills All Lights Reversed Circle Of My 2nd Life From Where The Dark Is Born Rust Of Coming Ages Fairytales Sheltered (By The Obscure) Velatum Engraved Within ...und sollte sich nun wieder mal jemand bemüßigt fühlen mir ernsthaft vorzuwerfen, dass ich der größte Serenity Supporter der schreibenden Zunft bin, kann ich damit immer noch sehr gut leben. Zu dieser Band muss man einfach stehen! Hier noch die weiteren Daten der Edenbridge/Serenity Tour: 15.9. Wörgl - Komma (Österreich) 16.9. Linz - Posthof (Österreich) 17.9. Brünn - Faval Music Club (Tschechische Republik) 18.9. Wien - Szene (Österreich) 19.9. Budapest - Blue Hell (Ungarn) 23.9. Würzburg - Posthalle (Deutschland) 24.9. Kerkrade - The Rocktemple (Niederlande) 25.9. Vroomshop/Enschede - Het Front (Niederlande) 26.9. Dordrecht - Bibelot (Niederlande) P.S.: Unser Dank für die Fotos geht an Ulrich Steinlechner. |
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