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Tankard, Angry Angels, Syrus, Die, Die!, Manic Disease
07.03.2009, Hafen, Innsbruck
Wenn nicht irre, war es der September 1992, als ich Tankard als Vorband von Blind Guardian in Klagenfurt das erste und vorläufig das letztemal on Stage sah. Eigentlich war die lange Anfahrt für Iced Earth gedacht, die dazumal kurzfristig absagten. Dennoch: damals wie heute sind die Frankfurter Biersickos jene verlässliche Konstante, die sowohl auf Tonträger als auch Live ihr Ding mit sichtlich großem Spass durchziehen. Seit ganzen 27 Jahren! So wollte man für die Prämiere des Thrash Bash im Hafen keine Kompromisse in der Headliner Wahl riskieren und engagierte mit geringstem Werbeaufwand die Kulttruppe aus Hessen, die auch abseits der Bühne berühmt ist für Action mit Spassfaktor 9 - 10.
Maniac Disease Die Jungspunde aus dem Raum Innsbruck waren für das Gros der Besucher ein mehr als würdiger Opener, nicht zuletzt deshalb, weil man mit durchwegs soliden Songs und sympathischer Attitüde glänzen konnte. Knapp eine halbe Stunde gaben die Burschen Gas, ließen hierbei zwar hin und wieder kleine Schnitzer und Timingprobleme erkennen, was den positiven Gesamzeindruck aber kaum schmälerte. Wie meinte doch Kollege Rudi doch löblich? Geil waren sie – wie die Bay Area 1985! Gemeint war damit der räudige Sound sowie das nice-oldschoolige Outfit von Dave, OmO, Wölfl und Phil, die man unbedingt im Auge behalten sollte! Also, weiter so! www.manicdisease.com Die!Die! Die beiden Köpfe von Die!Die! sind keine geringeren als die Herren Al und Ray, ihres Zeichen Programmierer einer österreichischen Metal Homepage. Da wurde die Liebe zum Thrash Metal mehr als offenkundig in diesen knapp 30 Minuten, sei es in Form von Songs aus dem Eigenrepetoire ("Patronengurt" und Co.) oder die feinen Ehrerbietungen wie "My America" (Nuclear Assault), "March Of The S.o.d." oder das abschließende "Evil Dead" (Death), die vor allem unseren Herrn Professor Rööööaaaar entzückten! Hut ab vor dem Quartett mit Stammsitz in Wien, war es doch erst die zweite Livevorstellung der Herrschaften Ray, Bundy, Thrash Gordon & Roman! www.diedie.at Syrus Einen tighten und abgeklärten Eindruck hinterließen die fünf Burschen mit ihrem Thrash/Death Getrümmer, das weniger durch Highspeed als durch bewußte Tempovariationen und Groove glänzt. Vor allen Dingen muss man Frontman Mikey inzwischen eine solide, selbstbewusste Performance attestieren, die ihm erst mal einer nachmachen muss. Diese Kapelle hat sich über die letzten Monate einen festen Namen gemacht und konnte dies live an jenem Abend untermauern. Durch eine wirklich gelungene Umsetzung am Mischpult krachten die Songs weit heftiger und kompakter durch die Boxen, als man es auf ihrer gerade veröffentlichten E.P. in Erinnerung hatte. Respekt! www.syrus.at Angry Angels Sehr rar haben sich die bösen Englein in den letzten Jahren gemacht. Manchmal wusste man nie so recht, ob die Band überhaupt noch existiert. Aber nichts da: die Haudegen um Metalurgestein Bruder Cle ("The Hood"), der einmal mehr als absoluter Dreh und Angelpunkt am Firmament inklusive schwingender Axt fungierte, sind nichts so schnell unterzukriegen und präsentierten eine True Metal Show im altbekannten Stil. Dabei mussten die Angry Angels den Drummer zwei Tage vor der Show ersetzen, denn Manzen war verhindert, so dass Adi, sein interimistischer Ersatz, in nicht einmal 48h (!) das Songmaterial einlernen musste – Hut ab bleibt hier nur mehr zu sagen!!! Wären mir die Augen verbunden gewesen, wäre es gar nicht aufgefallen, so tight klang das. Tankard Mit reichlich Verspätung kamen die Schluckspechte in Innsbruck an. Immerhin musste man einige Staus von der Slowakei über Wien bis ins heilige Land durchstehen, die den Soundcheck erst ab 19.30 möglich machten, ehe es zu den Interviewterminen (Darkscene & Stormbringer) überging. Letztlich nicht so heikel, denn ab 23.30 war die Bühne definitiv frei für Tankard. Frontkoloss Gerre, den ich nicht einmal in meinen grenzwertigsten Vorstellungen derart „voluminös“ dimensioniert hatte, liebt sichtlich diesen schönsten Nebenjob. Mir ist es sowieso ein Rätsel, wie ein Mann mit knapp 140 Kg sich so easy-cheasy über die Bretter bewegt und dann noch dazu singen kann. Und as noch so kraftvoll. Diese Freude an der Sache war auch Basser Frank anzumerken, der zumeist hoppsend seinen Gefühlen Ausdruck verlieh und sich an den Backvocals mitbeteiligte. Tut mir leid, dass hier keine komplette Songlist steht, denn auch ich war einer von vielen Gästen, der sich dem Tankard’schen Motto unterwarf („fight for your right to drink pure beer!!!“) und folglich des Öfteren kühlen Gerstentee an der Theke abholte. Taufrisch sein bei Tankard? Naja ... geht schwer. Dabei muss man sich so unseriöse Sprüche gefallen lassen, wie „Olt schaugsch aus!“ von Herrn Prof. Röar. Nein, Herr Professor, nichts für ungut, aber zwischen „temporär fett“ und „konstant reifer“ (hehe ...;-) ist doch bitte sachlich zu differenzieren. Ach so: "The Morning After", "Zombie Attack", "Alien", "Rectifier", " The Beauty And The Beer", " Octane Warriors", "Beermuda", "Maniac Forces", "Stay Thirsty" und selbstverständlich die 1987er Überpflichtnummer "Chemical Invasion" brachen über die Hafen-Bangerschaft ein, sodass nach circa 90 Minuten so ziemlich jeder Anwesende zufrieden und Kopfnickend ins Abyss pilgerte ... Guter Sound, solide Show, sympathische Truppe ... vielleicht sieht man sich wieder, Gerre & Hopfencrew? Der Dank für die Fotos geht wieder mal an Photopit. |
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