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Manowar
26.02.2025, Oberschwabenhalle, Ravensburg ![]()
Alte Liebe rostet nicht und so war es per Bekanntgabe binnen wenigen Minuten klar, dass wir unseren Helden auch auf der Blood Of Our Enemies Tour noch einmal die Aufwartung machen würden.
Hail Manowar! Danke für unzählige Jahrhunderthits und all die unsterblichen Metal Epen, die die Welt und die auch unser Leben verändert haben. Keine andere Band hat den Epic Metal so geprägt, den Heavy Metal so mit definiert, wie Manowar. Dafür muss und wird man sie ewig lieben und ehren, auch wenn die Veröffentlichungen seit "Gods Of War" im Jahre 2007 leider selten und eher schwach und mit allen den unnötigen Neueinspielungen großer Vermächtnisse auch vollkommen unnötig waren. Darum geht’s heute in Ravensburg aber natürlich nicht. Die Blood Of Our Enemies Winter Tour 2025 ist wohl eine der letzten Chancen, die mittlerweile über 70 Lenze am Buckel tragenden Herren DeMaio und Adams nochmals in richtig guter Verfassung live zu erleben und mit ihnen gemeinsam einige große Hits zu bejubeln. ![]() Manowar haben die Tour unter die Banner ihrer beiden legendären 1984er Alben "Hail To England" und "Sign Of The Hammer" gestellt. Das ist schön, weil es zwei grandiose US Epic Metal Werke und Vermächtnisse für die Ewigkeit sind. Weniger schön für mich persönlich ist, dass heute der "Sign Of The Hammer"-Abend sein wird und mein Manowar Lieblings-Epic-Album "Hail To England" (zum inbrünstigen Classic-Review) eben leider nicht vorgetragen wird. Es wäre zu schön gewesen und ich habe eigentlich beinahe mein Leben lang genau darauf gewartet. Schade. Das tut schon weh. Vor Allem, weil auf "Hail To England" einfach die noch größere Dichte herausragender Epen und vor Allem die besseren Livesongs drauf sind. Aber egal. Auch "Sign Of The Hammer" ist ein Meisterwerk und das Set wird durch eine komplette Album-Performance sowieso "schwerer", als wenn Hit um Hit verschiedener Songs und Alben abgefeuert wird. So eben auch heute. Zurück zum Start: Die top moderne Oberschwabenhalle ist mit knapp 5.000 "ManoWarriors" restlos ausverkauft und rappelvoll. Die Shirts sind wie eh schon überall sauteuer, dafür aber mit schäbigster Druckqualität und geschmacklosen Motiven negativ auffällig. Da bleibt nur der Bierstand, aber anders war es für uns heute eh nicht geplant. Old-school as fuck lassen Manowar vor der Show mal gleich schrullige Verbotstafeln für das Mitschneiden ihrer Musik in Bild und Ton, aber auch die illustre Absage an Moshpits und Crowdsurfing einblenden. Witzig, aber unnötig, denn selten in den letzten Jahren haben wir ein statischeres und scheintoteres Publikum, als hier in Ravensburg gesehen. Leute, bleibt daheim! Es gibt auch Fans, die sich zu Manowar-Hits bewegen, die diese feiern und mitsingen wollen, ohne gleich schief angesehen zu werden. Eine Baumschule ist ein Ameisenhaufen gegen die Ravensburger Crowd. Echt gruselig. Aber davon lassen wir Tiroler uns natürlich nicht den Spaß verderben. Metal geht jedenfalls anders. Egal, wie alt man ist! ![]() Passend zum hohen Alter der Protagonisten und dem Altersdurchschnitt der steifen Truppe im Publikum, in der wir endlich wieder mal zu den jüngeren zählen dürfen, beginnen Manowar dann ohne Supportband um Punkt 20:15 Uhr, zur PrimeTime, ihren knapp 105-minütigen Set. Die Bühne ist riesig, der Sound verdammt gut, aber leider keineswegs sonderlich laut und somit vielleicht eine Spur zu wenig druckvoll. Heavy Metal war schon mal anders, als es die Reglementierungen der heutigen Zeit noch nicht gegeben hat. Die Liveshows, in denen wir gemeinsam mit Manowar in den 90er Jahren um Lautstärkenweltrekorde gerittert haben, sind in Zeiten, wo sogar die Größe und Form von Gurken und Bananen gesetzlich geregelt werden, definitiv vorbei. Egal, wir waren damals ja auch dabei. Auch schade ist, dass trotz der enorm riesigen Bühne keine Videoprojektionen der Musiker auf die riesigen Backdrops gebracht werden. Bei solch großen Shows macht das schon Sinn. Richtig fett und richtig groß ist es hingegen, wenn man es sich leisten kann, nach einem obligaten "Manowar" mit "Kings Of Metal" (zum Classic dieses Meilensteins und Herzensalbums) und "Fighting The World" zwei der größten und besten Heavy Metal Hits aller Zeiten gleich zu Beginn des Sets in die Halle zu schmettern. ![]() Da versteht sich das Grinsen vom neuerlich unsterblich gut singenden Eric Adams von selbst. Besser geht kaum und es ist geradezu protzig, wenn man sich das leisten kann, weil man eben noch unzählige, weitere Hymnen und Hits im Gepäck hat. Manowar können eben aus dem Vollen schöpfen und mit "Brothers Of Metal" wird dann auch noch eine prollige Livehymne mit garantierter Treffsicherheit nachgeschoben. Eigentlich hätten Manowar das Set bereits jetzt zu einem frühen Siedepunkt geführt. Jetzt noch Hit um Hit nachreichen und selbst die Mumien im Saal würden aus ihren muffeligen Stiefeln rausgehen. Der Plan ist aber ein anderer. Die Kings Of Metal machen nach knapp 20 Minuten bereits den Schwenk und zelebrieren ihren 84er Klassiker der heutigen Nacht. "Sign Of The Hammer" in Ehren. Ich liebe diesas Album und ich verehre viele seiner Songs zutiefst. Es war sogar eine meiner ersten Vinyl-Scheiben überhaupt. Im Gegensatz zum makellosen "Hail To England" hat "SOTH" mit "Animal", "The Oath" und "Thunderpick" aber drei jeher verzichtbare Nummern am Start, die – wie leider zu erwarten – auch unnötige Längen im Set darstellen. Schade, vielleicht hätte man "Hail To England" und "Sign Of The Hammer" ja doch kombinieren sollen. "Thor", "Guyana", "Mountains" und der Titeltrack hätten in ihrer epischen Pracht ausgereicht, um der Verehrung genüge zu tun. Gepaart mit "Blood Of My Enemies", "Hail To England", "Army Of immortals" und der seligen "Bridge Of Death" wäre hier wohl jede Halle in einer epischen Messe durch die Decke gegangen. So ist es aber eben, wie es ist und es ist natürlich auch gut so. Sehr gut und klasse, aber eben nicht ausnahmslos restlos begeisternd. Die Publikumsreaktionen sind dementsprechend gut, aber mitunter eben auch verhalten und nicht euphorisch. ![]() Der zweite Best-Of Set muss nun wieder Schwung in die Gebeine bringen. Es soll ja Menschen geben, die "Gods Of War" (zum Review) kritisch gegenüber stehen. Mir war das immer unverständlich, weil die Scheibe abseits der epischen Zwischenspiele einige absolute Perlen zu bieten hat und unterm Strich nicht mehr oder weniger Netto-Hitspielzeit hat, wie die meisten anderen Manowar-Alben. "Sons Of Odin" und vor Allem das überragende und richtig fett abgefeierte "King Of Kings" beweisen das heute deutlich. Schade ist da eher, dass vom superben "Warriors Of The World" (zum Review) "Fight Until We Die" und "House Of Death" abgefeuert werden. Da hätte ein stampfendes "Call To Arms", das hymnische "Fight For Freedom" oder die unsterbliche Ballade "Sword In The Wind" vielleicht für mehr Stimmung und Abwechslung gesorgt. Natürlich ist auch das Jammern auf hohem Niveau. An dieser Stelle darf und sollte man besser wieder mal mehr eine Lanze für Eric Addams brechen, der auch mit 72 Lenzen am Buckel grandios (und definitiv live!) singt und noch richtig fit aussieht. Hut ab! Auch Joey sieht immer noch aus wie ein fitter Winnetou in Frühpension und das passt. Ob Gitarrist Michale Angelo Batio indes nun wirklich eine monumentale Perücke trägt, oder einfach nur regelmäßig den epochalsten Haarwuchs zum "Spinal Tap-Friseur" bringen muss, werden wir heute nicht rausfinden. Seine Performance ist jedenfalls cool. Was wir leider einmal mehr rausfinden müssen ist, dass Shows großer Helden immer wieder viel zu schnell vorbei gehen und immer wieder unzählige unsterbliche Hits auf der Strecke bleiben müssen. Nicht mal Jahrtausend-Basics ala "Battle Hymn", "Blood Of The Kings" oder "Heart Of Steel" finden ihren Weg in den Liveset, der bereits Richtung Zugabenblock steuert. Das ist Wahnsinn. Unglaublich. ![]() Kurze Pause. Die Band will ins Bett und die alten Säcke um uns herum wohl auch. "Joey’s Speech" ist wie immer nutzlos, sinnbefreit und kostet unnötig Platz zulasten eines regulären Songs. Danach kommt der in Deutschland wohl größte Hit, den Manowar je hatten und ja, "Warriors Of The Worlds" ist so cool, wie es auch genial und episch ist. Ein perfekter Manowar-Song eben. Eine stampfende Hymne für die Ewigkeit. Jetzt kommen auch die anwesenden Pay-Thrash-TV-Möchtegern-Metalheads auf ihre Rechnung. Die Stimmung im betreuten Wohnen-Stehplatzbeich der Oberschwabenhalle ist erstmals richtig ausgelassen und der Sound endlich lauter. Schade, dass es nun schon vorbei sein muss. Gerade jetzt, wo die heute so lahmen Süddeutschen endlich halbwegs in die Gänge kommen. Das unwiderstehlich geniale "Hail And Kill" lockt auch die greisen Gestalten abseits der front-of-stage Bereiche aus der Hüfte. Die Show könnte jetzt locker noch eine Stunde weiter gehen. Dann wäre nach verhaltenen, ersten 80 Minuten endlich mal Feuer am Dach. Das soll aber heut leider nicht passieren. Manowar krachen "Black Wind, Fire And Steel" von ihrer riesigen Bühne, verabschieden sich manierlich und freundlich und ernten den verdienten Applaus für eine starke, wenn auch nicht restlos bahnbrechende Show. Vor Allem aber ernten Joey und Eric den verdienten Jubel und Dank für ihr unsterblich großartiges Lebenswerk und dafür, dass sie einige der genialsten und besten Metal Alben und Songs aller Zeiten und epische Musik für die Ewigkeit erschaffen haben! ![]() Dass Manowar exakt 45 Jahre nach ihrer Gründung und im Alter jenseits der 70 nicht mehr so rücksichtlos, frenetisch und energisch von der Bühne knallen, wie früher ist selbstverständlich. Daran gibt es wirklich nichts zu kritisieren. Schade ist eher, dass die Songauswahl heute nicht restlos perfekt war. Das wars dann aber auch schon mit Kritik, zumal natürlich auch heute kein einziger schlechter Song dabei war. Geht ja auch gar nicht. Es war eine verdammt gute Show meiner alten Helden, auch wenn mit aus dem Stehgreif mindestens 20 Jahrhunderthits einfallen, die heute leider nicht dabei waren. Wir verneigen uns dennoch ganz tief. Wir danken und ehren eine unserer ersten und größten Lieben, einer der besten Metal Bands aller Zeiten! Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Armageddon, the first trumpet blows Hail, fire and blood fall on Satan's throne HAIL MANOWAR! ![]() Setlist: Greatest Hits Pt.1 1 Manowar 2 Kings of Metal 3 Fighting the World 4 Brothers of Metal Pt. 1 Sign Of The Hammer: 5 Animals 6 The Oath 7 Thor (The Powerhead) 8 Thunderpick 9 All Men Play on 10 10 Guyana (Cult of the Damned) 11 Mountains 12 Sign of the Hammer Greatest Hits Pt. 2 13 Sons of Odin 14 House of Death 15 King of Kings 16 Fight Until We Die Encore with Joey's Speech: 17 Warriors of the World United 18 Hail and Kill 19 Black Wind, Fire and Steel ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() @C |
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