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Primal Fear, Riot V
28.09.2018, MS Connexion Complex, Mannheim 
Primal Fear  
Pünktlich zum Herbstbeginn, startet ein Package welches es absolut in sich hat. Die Deutsche Powermetal-Institution Primal Fear mit ihrem gechartetem Album "Apocalypse" im Gepäck haben sich niemand geringeren als Riot V, das US-Gegenstück schlechthi
UwePilger
UwePilger
(11 Live-Berichte)
Pünktlich zum Herbstbeginn, startet ein Package welches absolut in sich hat. Die Deutsche Powermetal-Institution Primal Fear mit ihrem gechartetem Album "Apocalypse" im Gepäck haben sich niemand geringeren als DAS US-Gegenstück schlechthin als Special Guest ausgesucht. Bereits Anfang August legten Riot V an anderer Stelle aber ebenfalls in Mannheim ein 140 !! minütiges Konzert hin (siehe Live Bericht) welches schon jetzt eins der legendärsten der letzten Jahre war.
Einzig und allein die Frage, wieviel Spielzeit bekommt man und kann man diese Power auch in verkürzter Form rüberbringen, stellt sich zu Beginn des Abends. Sind doch die Primal Fear-Fans und Riot V Maniacs nicht unbedingt aus dem gleichen Lager und Riot V vielleicht auch nicht so bekannt bei den Anhänger der hauptsächlich wegen den Schwabenjungs mit ihrem italienischen Schlagzeuger und dem Saarländer an der Gitarre, angereisten Zuschauer.

Bevor diese Frage beantwortet werden kann, stürmen die sympathischen Franzosen Existance die Bühne. Und es ist wahrlich ein Sturm, was die vier Jung aus dem Nachbarland hier auffahren. Drei Alben hat man bisher veröffentlicht, alle mit wirklich überdurchschnittlich gutem Heavy Metal/Heavy Rock der klassischen Machart. In den leider nur 30 Minuten ihrer Zeit legt man den Augenmerk daher auch größtenteils auf Album Nr. 3 und verdienst sich durch ein tolles Stageacting und sympathischen, in schrulligem Englisch vorgetragenen Ansagen eine Menge Applaus. Die Songs kommen Live um einiges roher rüber als auf den recht warm produzierten Alben, was dem ganzen aber keinen Abbruch tut. Existance haben heute Abend sicherlich einige Fans dazu gewinnen können. Denn allzu viele sollten es noch nicht sein, denen die vier Franzosen bisher bekannt sind, wie man auch aus den Publikumsreaktionen entnehmen kann, die zwar wohlwollend sind aber halt nicht mit dem Songmaterial vertraut.
Positiv ist herauszuheben, dass alle Musiker kurz nach dem Auftritt bereits am Merchstand sind und bereitwillig Autogramme gaben und für Fotos zur Verfügung stehen, und dieses bis zum Ende des Primal Fear Sets durchziehen. Hut ab.





Kurze Umbaupause und schon stehen die fünf Kerle aus den US of A auf der Bühne und legen derartig fulminant los, dass alle Bedenken im Vorfeld mit einer Strophe weggewischt sind. Das Einstiegstripel "Victory", "Flight oft the Warrior" und "Caught in the Witches Eye" bringt die nicht gerade geringe Anzahl, extra für den Special Guest angereister Fans total aus dem Häuschen. Todd Michael Hall ist derzeit von niemandem zu toppen, darauf leg ich mich fest. Das Gitarrenduo Flyntz/Lee spielt sich gegenseitig in Ekstase und Urgestein Don Van Stavern spult wie immer präzise und ruhig seinen Set ab, dieses Mal aber positiver Weise, ohne nach jedem Song eine Tequila Falsche am Hals zu haben, wie noch vor sechs Wochen der Fall. Geht doch. Hinter all diesen Derwischen auf der Bühne thront ein Frank Gilchriest, der so dermaßen tight und mit Power auf seine Drums hämmert, dass einem die Hosenbeine flattern.
Das am Ende gesetzte Trio in Form von "Swords and Tequila", "Warrior" und "Thundersteel" lässt kein Halten mehr im Publikum zu. Speziell Warrior wird so frenetisch Zeile für Zeile mitgesungen, dass selbst Todd Michael Hall sich begeistert zurück hält und die Zuschauer den Refrain singen lässt.
Leider ist nach bereits 50 Minuten Schluss, die Messlatte aber hat man verdammt hoch gelegt. Wohlgemerkt, dies ist erst der Tourstart.





Als nach ca. 30 Minuten Primal Fear Ihren Set beginnen ist die Halle nun doch mittlerweile mit etwa 400 Zuschauer zufriedenstellend gefüllt. Zu Beginn geht man auf Nummer sicher und mit "Final Embrace" und in "Metal We Trust" starten die Powermetaller mit den gleichen Songs wie auf der letzten Tour. Natürlich liegt auch bei Primal Fear der Fokus auf dem neuen Album und mit "Blood, Sweat and Tears", "Hounds of Justice" und "The Ritual" folgen derer drei nacheinander. Insgesamt werden fünf Stücke von "Apocalypse" gespielt, angereichert mit bekannten Gassenhauer wie "Chainbreaker" und natürlich "Metal is Forever". Was auffällt, ist die hohe Anzahl an doch eher getragenen Stücken sowie Halbballaden, welches dann immer wieder für eine "ruhigere" Atmosphäre im Publikum sorgt. Auch finde ich die Animierungsversuche von Ralf Scheepers nicht immer rundum gelungen. Zu sehr wird sich auf gängige "Ohoho" Mitsingspielchen und Vorklatscheinlagen verlassen. Scheepers selbst ist der absolute Aktivposten, zieht das Publikum auch mal mit. Allerdings vermisse ich, besonders bei einem Alex Beyrodt, der nicht an Backingvocals gebunden ist, auch mal die ein oder andere Showeinlage.
Überhaupt reißt mich das ganze Auftreten der Band heute Abend nicht so wirklich mit wie ich es noch von vorherigen Touren und Konzerten in Erinnerung habe. Natürlich sind Naumann und Beyrodt eine brachiale Gitarrenwand, die einen erdrückt, natürlich ist Mat Sinner eine Institution, etwas mehr Stageacting und weniger Routine würde dem ganzen aber vielleicht etwas mehr Power einhauchen. Dies aber ist nur meine Meinung. Dem Großteil der Fans scheint es zu gefallen und es ist ein gelungener Tourstart eines wirklich guten Packages.

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