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Hyperion, Silentium Noctis, Syrus, Vital Remains 20.04.2007, Hafen, Innsbruck
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Was gibt es schöneres im aufkeimenden Frühling, als eine freitägliche musikalische Volldröhnung in heftigster Form?!
C h r i s (7 Live-Berichte)
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Nichts, korrekt! Wohl deshalb lud die Bühne IBK zu einem Abend mit außergewöhnlich hohem Unterhaltungswert:
Der Startschuss folgte mit SYRUS, einer frischen lokalen Band mit nicht ganz Unbekannten in ihren Reihen (zwei der Mitglieder zockten bereits bei YARVIS bzw. den unvergessenen BLASPHEMIA), die hiermit ihr Livedebut gaben. So schlotterten dem Vierer die Knie sicher ordentlich, was man den Jungs aber nicht wirklich ansah!
Thrash stand auf der Speisekarte, und gethrasht wurde auch!
Leider war der Sound alles andere als gut: Gerade die Saitenfraktion hätte viel mehr in den Vordergrund gehört, um richtig Druck zu entfalten! Nun ja, das Los der meisten Opener…
Wenn man Kritik anbringen darf, so liegt diese im Drum Bereich, wo ein bisschen mehr Drive, ein bisschen mehr Spielereien ausreichend Platz hätten! Na ja, vielleicht sollte der Drummer ohne Pfeife(!!) spielen, um mehr Sauerstoff abzubekommen…?
Wuascht, denn das meist schwierige Innsbrucker Publikum pilgerte brav vor die Bühne, klatschte, schrie und unterstützte SYRUS nach Kräften – vorbildlich!
Super Anheizer, der bereits zu früher Stunde die Stimmung hob, sowie auch schon die ersten Headbanger vor die Bühne lockte – ein Einstand nach Maß!
Den nachfolgenden SILENTIUM NOCTIS merkte man dann schon einiges an Liveerfahrung mehr an! Auch der Sound war um einiges besser als kurz zuvor noch bei SYRUS!
Die Musik könnte man wohl Gothic Black Metal nennen, viel Keyboard und Atmosphäre, aber dennoch eine klare Metalshow - Ein Vergleich mit den älteren Werken ihrer Landsmänner von GRAVEWORM ist sicher nicht unangebracht!
Wer auf solche Musik steht, wurde sicher bestens bedient, denn die Südtiroler boten eine solide, professionelle Show!
Ich bin beeindruckt… HYPERION DEATHBIONICS mausern sich schön langsam zu einem wahren Juwel im heimischen Underground! Die Truppe hat nun doch schon einige Jährchen in der lokalen Szene auf dem Buckel, doch dieser Auftritt blies alle vorangegangen Vorstellungen weg! Das lag wohl in erster Linie am guten, transparenten Sound, der endlich alle Instrumente hören lies! So wurde (mir) erstmals die überdurchschnittliche Gitarrenarbeit bewusst, gepaart mit den sauberen Drums und dem komplexen, wohlüberlegten Songwriting! In dieser Form sollten es HYPERION DEATHBIONICS eigentlich auch über (Landes)grenzen hinaus schaffen, verdiente Aufmerksamkeit zu erregen!
Auch ein neuer Keyboarder (Kaminkehrer? ...sorry, der musste sein…) wurde gefunden, welcher seine Feuertaufe ohrenscheinlich auch bestand!
Ich muss mich wiederholen: Beeindruckend!!
Und schon folgte das nächste Highlight: BITTERNESS statteten der Tiroler Landeshauptstadt wieder `mal einen Besuch ab! Die schwedischste aller deutschen Bands sprühte förmlich vor Spielfreude und Energie, riss mit ihrer Begeisterung auch die Meute vor der Bühne mit und lieferte eine Vorstellung der Extraklasse!
Ohne ihren Bassmann angereist, musizierten sie als Trio, was aber keine größeren Schwierigkeiten gab. Gut gelaunt wie sie offensichtlich waren, widmeten sie auch gleich noch einen Song dem zuhause gebliebenen Basser, verschwendeten sonst allerdings so wenig Zeit als möglich mit Sprüchen oder Ansagen, sondern boten ein Melodic-Death/Thrash-Set vom feinsten!
Und weil sie eine der wenigen wahren Erben des schwedischen Melodic Death Metal der Neunziger sind, und eben nicht vergessen, dass sie METAL spielen, nein speziell in der Livesituation sogar den Thrashanteil immer mehr verdeutlichen (aber auch auf der aktuellen 10" nachhörbar), geriet das Vorgetragene zu einem richtigen Ohrenschmaus, der auch einem Headliner würdig gewesen wäre!
Das abschließende SEPULTURA-Cover wurde ebenso souverän von der Bühne geschleudert, wie sämtliche vorangegangene Songs - fuckin`great!
GODPHOBIA waren mir bisher gänzlich unbekannt, doch entpuppten sich die Schweden doch als sehenswerter Chaotenhaufen!
Musikalisch wurde dem Old School Death Metal gefrönt, Erinnerungen an ganz, ganz alte KATAKLYSM; HYPOCRISY und CANNIBAL CORPSE kamen des Öfteren in den Sinn!
Auch handwerklich durchaus im höheren Level anzusiedeln, wusste speziell der Drummer mit vielen Details und Spielereien zu gefallen!
Das Publikum war allerdings geteilter Meinung, so weilten nicht Wenige vor den Toren der Halle!
Allzu ernst nimmt sich der Fünfer wahrscheinlich auch nicht, wenn man z.B. über Blowjobs textet oder komplett dicht auf der Bühne steht, speziell der Sänger torkelte schwer angeschlagen über die Bretter und lallte seltsame Ansagen ins Mikro!
(Die entsetzte Meldung des Kumpels neben mir: „De saufen jo mehr wia mia…“ köstlich, aber wahrscheinlich auch der Wahrheit entsprechend!)
Unterhaltsam und Neugierde weckend!
Und dann enterte der sehnlichst erwartete Headliner die Bühne!
Doch soviel vorweg: Ich kann die überschwänglichen Reaktionen der Leute auf diese Show nicht ganz nachvollziehen! Sicher, in Sachen Brutalität war der Auftritt eine Lehrstunde, ohne Frage! Doch zeichnet VITAL REMAINS eben auch die immense Gitarrenarbeit von Dave Suzuki aus, und die war (zumindest von meinem Platz aus) meist nur zu erahnen! Weil gespielt hat sich der gute Mann die Seele aus dem Leib, doch dem Mischer war das wohl egal…
Aber bleiben wir gleich bei Dave: Herrlich anzusehen, wie er bei „seiner“ Musik aufgeht, mit wie viel Herzblut er offensichtlich bei der Sache ist! Eine Augenweide, selten sieht man einen Musiker so bei der Sache!!
Zurück zu kritischerem: Wurde mir beim letzten Gastspiel (2005) noch hoch und heilig versprochen, zukünftig wieder mehr alte Songs in den Liveset einzubauen, war nun das Gegenteil der Fall! Hallo, ich weiß schon, schnell und technisch anspruchsvoller und so, aber die alten Songs sind Klassiker, so das man zumindest wenigstens einen von „Forever Underground“ präsentieren hätte können, nein müssen… es gibt auch Leute, die mehr auf die älteren Sachen stehen, nicht nur auf die letzten beiden Alben!
Auch die Vocals müssen noch negativ erwähnt werden! Klar einem Glen Benton reicht man nicht so leicht das Wasser, verlangt auch keiner, aber alles so monoton in Grund und Boden zu Grunzen?! Geniale Momente blitzen nur auf, wenn auch Dave ins Mikro kreischte...
Dennoch ein sehenswerter Gig allemal, zumal die Rhythmusfraktion keine Gefangenen machte, und präzise sägte und bolzte, dass so manch Einer ins staunen kam! Über den Unmenschen von Drummer will ich gar nicht großartig reden – Wahnsinn!!
Also, trotz Soundproblem und einem nörgelnden Schreiberling immer noch Weltklasse!!!
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