Da ich heuer keine Lust hatte mich nach Nottingham zu begeben und mir das Firefest anzusehen, war ich natürlich mehr als erfreut als ich erfuhr, die Headliner vom Freitag,
Harem Scarem, machen auch in München Station. So war es also weniger tragisch dass ich nicht auf die Insel flog, denn die Kanadier wären neben
Hardline die einzigen gewesen, die mich wirklich gereizt hätten. Hab beide Bands leider noch nie gesehen und so wäre es doch schon mal an der Zeit....aber so komm ich jetzt zumindest noch in den Genuss livehaftig bei
Harem Scarem dabei zu sein. Und die Garage Deluxe in München ist dafür die perfekte Location, da kommt richtig gemütliche Clubatmosphäre auf - denn - umso kleiner, umso feiner...
Pünktlich um 20:00 Uhr legen die Jungs von
King‘s Call los. Die multiinternationale Truppe um den griechisch stämmigen Gitarristen Alex Garoufaldis haben grade ihr zweites Werk
"Lion‘s Den" unter das Volk gebracht und jetzt soll dies auch live vorgestellt werden. Mit dem ehemaligen
Praying Mantis Shouter Mike Freeland aus England, dem Deutschen Andreas Kramer am Bass und dem Drummer Asec Bergemann aus Aserbaidschan wird die Band komplettiert. Was uns die Burschen da auf der Bühne präsentieren ist leider einfach gesagt nur langweilig und belanglos, ohne irgendwie nur ein bisschen zu zünden!
Allein das Bemühen ist hier leider zu wenig. Schon auf Tonträger nicht wirklich hörenswert, können die Songs live noch weniger überzeugen. Leider muss ich sagen, das braucht niemand wirklich. Schade!
Um 21:15 entern die Ahornblätter um ihren charismatischen Sänger Harry Hess mit
"Saviors Never Cry" vom Zweitwerk und aktuell neu eingespielten Hammeralbum
"Mood Swings" die Bühne! Und schon mit den ersten Tönen kommt Bewegung in die ungefähr 100 anwesenden Besucher. Wohl nur wirkliche Altfans des Vierers haben sich hier eingefunden um ihre Helden abzufeiern! Die nächsten 75 Minuten sollen eine Hommage an ihre beiden Erstwerke sein, denn von
"Mood Swings" fehlt kein einziger Song und auch ihr Erstling kommt nicht zu kurz! Aufgelockert wird dieses Hitfeuerwerk vom neuen
"World Gone To Pieces",
"Karma Cleansing" vom gleichnamigen Silberling und
"Dagger" von
"Overload". Mit einer Leichtigkeit und voller Spielfreude bewegen sich
Harem Scarem durch Granaten wie
"Hard To Love",
"Slowly Slipping Away",
"Stranger Than Love",
"Honestly" oder
"Had Enough". Gute Musik braucht keinen Schnickschnack oder Firlefanz! Vielmehr Musiker, die ihr Handwerk verstehen und Spaß an der Freude haben. Und das versprühen die vier auf der Bühne zu 100%!
Musikalisch passt sowieso jeder Handgriff und jeder Ton sitzt punktgenau. Ob Pete Lesperance an der Gitarre, Darren Smith (Drums), der bei
"Sentimental Boulevard" die Lead Vocals übernimmt, Tour-Basser Stan Miczek oder Harry am Mikro, die Herrn liefern einen superben und professionellen Job ab! Soundtechnisch ist auch alles im grünen Bereich. Gibt nichts auszusetzen. Mit
"No Justice" und
"Change Comes Around" als Zugaben schließen
Harem Scarem einen großartigen und lockeren, leider viel zu kurz geratenen Gig nach 75 Minuten ab.
Fazit: Meine Erwartungen haben
Harem Scarem absolut erfüllt, nur für die kurze Spielzeit gibt es ein kleines Minus und dieser Opening Act geht gar nicht, aber dafür sind andere verantwortlich.
Setlist
Harem Scarem:
1. Saviors Never Cry
2. Dagger
3. Hard To Love
4. If There Was A Time
5. Sentimental Blvd.
6. Slowly Slipping Away
7. Honestly
8. Karma Cleansing
9. Stranger Than Love
10. Jealousy
11. Just Like I Planned
12. World Gone To Pieces
13. Empty Promises
14. Mandy
15. Had Enough
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16. No Justice
17. Change Comes Around