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Municipal Waste
18.07.2012, Weekender Club, Innsbruck 
 
Weit über 250 enthusiastische Fans und eine nicht minder begeisterte Band aus den Staaten, machten diese schweißtreibende Nacht im Zeichen des Crossover Thrash zur ultimativen Party..
DarksceneTom
DarksceneTom
(142 Live-Berichte)
Erinnert sich noch jemand daran, welches das planmäßig erste Konzert hätte sein sollen, dass die Kooperation Darkscene / Weekender Club neben den "Darkscene Metal Parties" veranstalten wollte? Richtig: Municipal Waste standen als erste auf unserem Speiseplan. Die coolen Amis hätten noch vor den Billion Dollar Babies und den US Metal Legenden Vicious Rumors und Helstar den Weekender Club abfackeln sollen. Leider wurde die komplette damalige Tour aufgrund persönlicher Gründe seitens der Band abgesagt. Die Show musst leider entfallen, wir versprachen aber und zu bemühen, dass sie nachgeholt würde und siehe da: Vor einigen Monaten konnte der Vollzug vermeldet werden. Municipal Waste konnten im Zuge ihrer "The Fatal Feast" Tour gebucht werden, und das Wagnis einer Show mitten im Sommer, mitten in der Urlaubszeit wurde einmal mehr in Angriff genommen.

Aber nun zum Hier und Jetzt!



Die Schrecksekunden um die Auftritte von Municipal Waste in Innsbruck wollen nicht enden. Während man sich schon über einen mehr als anständigen Vorverkauf und sagenhafte viele Facebook Zusagen freut, beginnt auch heute wieder das "große Zittern". Es ist 18:00 und alles ist gerichtet für eine schweißtreibende Clubshow. Wo liegt das Problem? Der Headliner ist noch nicht da! Municipal Waste sind noch nicht in Innsbruck und die Vorfreude mischt sich langsam mit Nervosität. Katastrophenszenarien werden überlegt. Sollte es wieder passieren? Sollte es neuerlich nicht sein wollen, dass diese Band Innsbruck zerlegt?
Um kurz vor 19:00 kann dann endlich durchgeblasen werden. Während unsere Lokalmatadoren von Indyus gerade ihr Equipment aufbauen und sich akribisch auf ihre Support Show vorbereiten, sind "The Waste" gelandet! Völlig entspannt, locker und cool fahren sie mit ihrem Mercedes Sprinter vor, verzichten mal gleich auf jegliche Soundcheckansprüche, drücken dem Tontechniker ihre CDs in die Hand und bitten ihn einfach mal sich darauf so gut wie möglich vorzubereiten. Alles locker soweit, und als sich dann auch gleich eine ordentliche Schlange vor der Abendkassa einfindet und immer noch mehr Leute Richtung Club pilgern ahnt man schon, dass das was hier und heute abgehen wird, legendär sein sollte.
Hier sei eine kurze Gegenüberstellung von Fakten erwähnt, die wieder mal zeigt wie stark die Szene im überschaubaren Innsbruck doch ist, auch wenn sehr viele immer darüber schimpfen:

17.7.2012: Municipal Waste live im Feierwerk München (bekanntlich knapp 1.400.000 Einwohner): 150 Zahlende und eine begeisterte Band!

18.7.2012: Municipal Waste live im Weekender Innsbruck (bekanntlich knapp 120.000 Einwohner): Weit über 250 enthusiastische Fans und eine nicht minder begeisterte Band.

So viel dazu! Die Show würde für alle Beteiligten ein Erfolg. Für Band, Fans und Veranstalter und dazu haben nicht zuletzt auch die Jungs von Indyus beigetragen, von deren Gig euch jetzt Kollege Werner berichten wird, bevor ich mich beim Headliner zurückmelde…

Indyus

Indyus, die beliebten Lokalmatadore, ließen sich nicht zweimal betteln, den Supportslot für die städtische Müllabfuhr aus dem Amiland einmal mehr entgegen zu nehmen. Wer die Jungs schon einmal live on Stage gesehen hat, weiß, dass man es mit einer gestandenen Größe zu tun hat, und dass sich selbige durch zahlreiche, energische Shows auch außerhalb der Heimatstadt Respekt verschaffen konnte. Schon als Frontman Matthias und seine Recken los legten, sah man vor sich ein stattlich gefülltes Auditorium, ehe die vorderen Reihen zu den ersten Klängen ihre Matten warm kreisen ließen.

Neben den inzwischen schon recht bekannten, alten Songs und einigen Nummern neueren Datums, zogen die vier passionierten Fulltime-Thrasher noch drei Coverversionen aus dem Köcher, die es als Original sowieso schon schwer in sich haben und nun vor Ort würdig und kraftvoll ins Publikum geschleudert wurden. Auch mein "altgedientes Thrasher-Herz" pochte schneller, sobald der wuchtige Einsatz von "Critical Mass" - die Urversion stammt ja von den New Yorkern Nuclear Assault - aus den Boxen donnerte. Dass man später noch "Fight Fire With Fire" von Metallica und Trouble's "Pslam 9" zu den insgesamt elf eigenen Kompositionen (zwei Instrumentalsongs inklusive) adaptierte, brachte naturgemäß zusätzlich Stimmung in das (Heim-) Spiel.

Neu für mich und anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war der nun mehr in die Hardcore-Ecke tendierende Gesang sowie, dass eine fast obligatorische Huldigung an die alten Sepultura zur Überraschung ausblieb. Doch tat dies der wie immer kompakt und sattelfesten Performance keinen Abbruch. Doch bei allem Lob gibt es doch was zu bemängeln: den Soundmix. Denn speziell die Gitarren hat man bei Indyus schon deutlich lauter und bissiger gehört, eine Tugend, auf die man wieder verstärkt Wert legen sollte.
Insgeheim, und darüber wurde bereits vor dem Weekender Eingang munter geplauscht, hätte gerade in Sachen „Image-Angleichung“ die Indyus Zweitband Insanity Alert ("Run To The Pit!") zwar noch ein wenig besser ins Billing gepasst, aber wer weiß, ob Municipal Waste, für die ich jetzt an den DS-Tom übergebe, sich in absehbarer Zeit im Weekender nicht wieder mal blicken lassen werden?

(Werner)

Songlist:

1. Intro
2. The Curse
3. Ashes Of Dystpoia
4. Instrume(n)tal I
5. The Necrosis
6. Ashen Epitah
7. The Wound
8. Critical Mass
9. Altared Apes
10. Psalm 9
11. Instrume(n)tal II
12. Future Is Over
13. Memories
14. Fight Fire With Fire



Municipal Waste

….naja, glaubt man den Gesprächen, die nach der Show und am nächsten Tag mit den sympathischen Amis geführt wurden, könnte dieser Wunsch von Kollege Werner in der Tat wahr werden. Aber zurück zum heutigen Abend.
Municipal Waste sind ohne Frage einer der coolsten Acts unserer Tage. Die herrliche Retro-Attitüde, mit der die Jungs aus Richmond, Virginia ihren Crossover Thrash in bester S.O.D., D.R.I. und Nuclear Assault Manier um den Globus jagen ist absolut unwiderstehlich. Das Quartett ist keineswegs eine geniale Band, allein ihr Image, ihre Coolness und ihr energiegeladener Sound sind aber Grund genug dafür, dass Alt und Jung, dass nicht nur üblich verdächtige Metal Fans, sondern auch Hardcore Brüder, Punks und viele von jenen, die große Teile ihres Lebens auf Brettern im Schnee oder am Asphalt verbringen, dem Ruf der "Art Of Partying" der Amis folgen. Das schlägt sich auch an diesem wunderschönen Mittwoch im Juli zu Buche.

Municipal Waste is gonna Fuck you up!

Heute gibt es kein Halten mehr. Der Club kocht, ist mittlerweile gefühlterweise voll bis unter die Decke, und bereits nach den ersten Takten, die Municipal Waste in die Halle prügeln, steht fest, dass die Stimmung der nächsten knappen Stunde außerordentlich sein würde. So massives Headbanging, Pogo-Tanzen und Stagediven hat Innsbruck – wenn überhaupt - schon sehr lange nicht mehr erlebt. Die Circle Pits wuchern hemmungslos, die Matten fliegen und während Municipal Waste eine Gnackwatschn nach der anderen in üblich kurzer Würze vom Stapel lassen, sieht man neben sehr viel Schweiß ausschließlich freundliche und zufriedene Gesichter im kochenden Auditorium. So soll das sein! Das ist die beste Werbung für die Musik und ihre Fans. Ausgelassen, friedlich und freundlich wird hier gefiert, bis der Notarzt kommt. Municipal Waste machen das, was eine Band wie sie machen muss. 60 Minuten Vollgas ohne Pause und egal welche Songs, welcher Alben. Egal ob der umjubelte "Headbager Face Rip", "Wolves Of Chernobyl", "Acid Sentence" der pfundige " Mind Eraser", das obercoole "Wrong Answer" oder Partykracher wie "Beer Pressure", "Terror Shark" und "Born To Party". Man fühlt sich zurück versetzt in vergangene Zeiten, als Crossover-Hardcore Thrash Bands aus den US of A mit Schildkappen, kurzen Hosen und Skaterboots auszogen, um der teils allzu grimmigen Thrash Kommune Farbe, Lebensfreude und etwas weltoffenere Coolnes zu verleihen, und die gesamte Szene zu bereichern.

Einfach geil, einfach cool und da ist es auch völlig egal, wenn der schweißtreibende Spuk nach einer guten Stunde purer Ekstase auch schon wieder vorbei ist. Enttäuscht wurde hier definitiv keiner. Fans und Band zeigten sich nach diesem hochprozentigen Shot genau so glücklich und zufrieden, wie sich das im Vorfeld alle Beteiligten erhofft hatten.



Municipal Waste waren von Innsbruck, dem Weekender Club und natürlich von den Fans absolut überwältigt und wollen wieder kommen. Dass unser mit Spiegelreflexkamera bewaffneter Fotograf keine Möglichkeit hatte, auch nur eine einzige anständige Nachaufnahme der Band während der Show zu machen, ohne das schweinsteure Gerät dabei augeben zu müssen, und wir deshalb leider auf die gewohnt ausdrucksstarken Livefotos verzichten müssen, spricht für die unfassbare Stimmung vor der Bühne.
Dass Waste-Gitarrist Ryan Waste die Nacht nach der Show zum Tage machte, und von seinen verdutzten Bandkumpels bis in den nächsten Nachmittag hinein vergeblich wie verzweifelt als vermisst gemeldet wurde, ist eine andere Geschichte, passt aber zu dieser coolen Band, wie die Faust aufs Auge…

Setlist Municipal Waste:

1. Garbage
2. Unleash The Bastards
3. Mind Eraser
4. You’re Cut Off
5. Wolves Of Chernobyl
6. Thrashin’ Christ
7. Beer Pressure
8. Authority Complex
9. Acid Sentence
10. Wrong Answer
11. (Intro) The Fatal Feast
12. Toxic
13. Black Ice
14. Bangover
15. Sweet Attack
16. Headbanger Face Rip
17. Terror
18. Black Prez
19. Repo
20. Terror Shark
21. Sadistic Magician
22. Born To Party

Die Municipal Waste Show war nicht nur stimmungstechnisch ein voller Erfolg und wir können an dieser Stelle, gemeinsam mit unseren Kumpels vom Weekender Club, nur eines versprechen: Wir werden uns weiterhin bemühen, noch einmal in diesem Jahr und auch darüber hinaus, die ein oder andere coole Band nach Innsbruck zu bringen.
Ob klassischer Metal, Thrash, oder ein sonstiger cooler Act ihm Dunstkreis unserer geliebten Gitarrenmusik, das wird noch nicht verraten.

Haltet aber in jedem Fall die Augen offen und seid bereit für den nächsten Fixtermin im Weekender Club: Die Darkscene Metal Party Volume V, im Oktober 2012…

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