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House Of Lords
02.02.2012, Harly Coffee Bar, Innsbruck
Welch Freude kam bei mir auf, als ich hörte, dass eine meiner Götter, House Of Lords, ihr im November abgesagtes Konzert im Q-West Kufstein, hier in Innsbruck in der Harly Bar nachholen würden! Direkt vor der Haustür ein solcher Kracher und das noch bei einem Gratiskonzert!! Wo gibt es das noch? Da kann ja fast nichts mehr schief gehen, speziell wenn ich mir die beiden letzten Konzerte der Amis in München ins Gedächtnis zurück rufe! Jetzt war wohl das Einzige, was noch ein paar Fragen aufkommen lässt, das, wie viele Leute werden sich ins Harly verirren..?
Da wir hofften, die Musiker schon früher dort anzutreffen, waren wir schon viel früher vor Ort, um gemütlich das ein oder andere Bierchen zu trinken, ein bisschen zu plaudern, musikfachsimpeln und den Musikern beim Soundcheck zuzusehen! Mit Beginn der Vorband Sandalinas war das Lokal noch recht spärlich besucht, was sich aber spätestens bis zum Auftritt des "Oberhauses" noch ändern sollte! So gegen neun betraten die Spanier, die auf ein paar Meter sehr beengte Bühne (wenn man das als Bühne sehen kann, so klein ist dieses Plätzchen). Ich muss zugeben, bisher gingen die Mannen um Bandleader, Gründer und Gitarrist Jordi Sandalinas an mir vorbei. Dabei haben es die Iberer seit ihrer Gründung im Jahre 2005 auf doch schon drei Alben gebracht! Ihr melodischer Hard Rock ist ganz nett anzuhören, der ein oder andere Song bleibt sogar ein wenig im Ohr hängen aber das wars dann auch schon. Nichts Außergewöhnliches und auch nichts Neues oder gar länger Währendes ... solide gemachte Rockmucke ohne richtig zu zünden. Jetzt weiß ich auch, warum mir diese Truppe bis dahin unbekannt blieb. Recht spät ist es dann schon, als Mister James Christian mit seiner Truppe House Of Lords um halb elf auf die Bühne geht und gleich fulminant mit "Sahara" vom gleichnamigen Album los legen. Der absolut perfekte Song, um diesen Gig mit enormen Druck dahinter knackig zu eröffnen! Es folgen "I Don’t Wanna Wait All Night", vom für mich besten House Of Lords Album der Neuzeit "Come To My Kingdom" (zum Review) und der Titelsong vom aktuellen Output "Big Money" (zum Review). Schon bei den ersten Tönen und Riffen merkt man, die Vier sind absolute Profis, die ihre Handarbeit verstehen!! Da fegt alles mit einer so extremen Präzision aus den Boxen, dass man beinahe schon an Playback denkt, aber mit Nichten, House Of Lords brauchen solche Dinge nicht, das sind Vollblutmusiker. James Stimme ist für mich sowieso eine der besten im gesamten Musikbusiness, was der Mann mit seinen gut fast 60 Jahren noch aus ihr raus holt ist schon bemerkenswert und ringt einem absolute Hochachtung ab! Wenn man den kleinen Mann so auf der Bühne sieht, eher bescheiden und unscheinbar, aber wenn dieser Sir der Musik den Mund aufmacht, sitzt jeder Ton genau dort, wo er hingehört! Sensationell! Nicht minder schlecht seine Kollegen, ob Jimi Bell an der Gitarre, B.J. Zampa an den Drums oder, der für die meisten Mädels im Publikum wegen seiner genialen Mähne der absolute Blickfang Chris McCarville am Bass. Nach "Come To My Kingdom" und "S.O.S. In America" vom "World Upside Down" Album folgt die Megahammerballade "Love Don’t Lie" vom großartigen Debütalbum (zum Classic Review), die nicht nur mir denk ich, Gänsehaut auf der ganzen Haut verursacht. Was die Jungs da auf der Bühne (laut James die kleinste, auf der er je gestanden ist) zaubern, ist echt schon magisch!! Weiter geht es mit "Cartesian Dreams" vom gleichnamigen Silberling, "Blood", "I’m Free" und dem grandiosgeilen "These Are The Times". Da passt einfach alles was perfekten Melodic Rock ausmacht, wunderschöne Melodien gepaart mit der gewissen Härte! Jetzt hat Herr Zampa mit seinem Drumsolo seinen großen Auftritt. Ich für meinen Teil bin ja nicht grad der Freund von großen Solis, aber da es recht kurz gehalten und doch abwechslungsreich war, konnte man nicht meckern! Der flotte Rocker Rock "Bottom" folgt auf das hammermäßige und sehr originelle neue "One Man Down", das sicherlich ein Klassiker werden wird. Jetzt ist Nostalgie angesagt und mit "I Wanna Be Love", dem grenzgenialen "Pleasure Palace" und dem stampfenden "Slip Of The Tongue", alle vom 1987 Debüt, schließen sie das Hauptprogramm ab! Für "One Foot In The Dark" kommen sie dann noch einmal auf die Bühne um richtig geil abzurocken!! Leider ist dann zu früh schon wieder alles vorbei. Schade nur, dass man die neue Single "Someday When" außen vorgelassen hat. Vielleicht auch deshalb, da die Keyboards fehlen und dieser Song ja sehr vom Keyboard lebt. Lieber so, als man nimmt Keyboardssamples ins Programm. Vielleicht überlegt man sich in Zukunft, einen Keyboarder einzustellen, dann würden auch frühere Kracher wieder neu ins Programm aufgenommen werden. Träumen darf man doch oder? Später bei einem Bierchen wird noch nachbesprochen, mit den Jungs abgefeiert, Autogramme besorgt, ein paar Fotos geschossen und einen grandiosen Abend Revue passieren lassen! Fazit: Perfekte 1,5 Stunden Unterhaltung auf höchstem, musikalischem Niveau, beide Daumen hoch für diesen gelungenen Abend! Hochachtung und Danke an das Harly Team, weiter so und wir hoffen in Zukunft, öfter mit so Schmankerl rechnen zu dürfen!! Setlist: Sahara I Don´t Wanna Wait Big Money Come To My Kinddom S.O.S. In America Love Don´t Lie Cartesian Dreams Blood I´m Free These Are The Times Drumagogery One Man Down Rock Bottom I Wanna Bo Loved Pleasure Palance Slip Of The Tongue One Foot In The Dark |
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