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Beyond Fear, Vicious Rumors, Courageous 03.11.2006, Komma, Wörgl
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Ein Feiertag für Metal Fans sollte er werden, dieser verschneit frostige Freitag im November.
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Ein Feiertag für Metal Fans sollte er werden, dieser verschneit frostige Freitag im November. VICIOUS RUMORS, die Power Metal Götter der 80er landeten mit Ripper Owens neuer Band BEYOND FEAR und den vielversprechenden COURAGEOUS im Wörgler Komma um eine Nacht voll traditionellem Heavy Metal zu zelebrieren und einer erwartet überschaubar, in Anbetracht zu anderen Regionen mit größerem Einzugsgebiet bzw. Millionenstädten, aber dennoch halbwegs zufriedenstellenden Kulisse von geschätzten 150 Bangern, die volle Packung zu kredenzen.
COURAGEOUS
Die Eröffnung dieses unter alteingesessenen Metal Freaks so heiß ersehnten Abends lag also an CORAGEOUS aus Deutschland und die Jungs, die bislang mit einigen Eigenproduktionen sowie zwei sehr starken Mausoleum Alben namens „Inertia“ und „Downfall Of Honesty“ von sich reden machten, konnten ihren Vorschußlorbeeren absolut gerecht werden. Eine super Band mit super Songs, voll old schooliger Power Metal Vibes und bay area thrash Anleihen, eine Truppe die ihre Liebe zu VICIOUS RUMORS, METAL CHURCH oder SANCTUARY frei auslebt und nahezu perfekt demonstriert, dass es auch heutzutage noch möglich ist originellen und durchdachten Metal zu zelebrieren ohne altbacken, aufgesetzt oder kitschig zu klingen. Einziger Wehrmutstropfen einer tollen Performance der fünf Germanen waren der schlecht abgemischte Sound und die zu diesem Zeitpunkt obermagere Kulisse, aber selbst diese Widrigkeiten und die Tatsache, dass „Yellow Submarine“ eine eher verzichtbare Coverversion war, steht am Ende dieser Show fest, dass Nummern wie „Together As One“, „The System Has Failed“ oder „Fade Away“ nur einige der überwiegend deutlichen Argumente dafür sind, dass sich jeder Power Metal Fan mit Charakter schleunigst mit dieser überaus talentiert und unaufdringlich guten Band zu befassen hat.
VICIOUS RUMORS
Geoff Thorpe ist definitiv ein kleiner Gott, eine jener Persönlichkeiten der Metal Szene, die unkaputtbar ihren Weg gehen und die auch kein Rückschlag von ihrer großen Liebe trennen kann. Ein Mann, der in den 80ern für unsterbliche Klassiker der Güte „Word Of Mouth“, „Vicious Rumors“ oder „Welcome To The Ball“ sorgte, ein musikalisches Genie, dessen Vermächtnis bis heute – trotz durchwachsener Alben der letzten Dekade – wie pures Gold am Power Metal Himmel strahlt und VICIOUS RUMORS unweigerlich in die aller oberste Chefetage beförderte. Nervös wie lange nicht stehen die „alteingesessenen“ Metal Jünger nun also vor der Bühne und warten auf heilige Töne. Umso heiliger macht die Sache natürlich die Verpflichtung von HELSTAR Götterstimme James Rivera (u.a. DESTINYS END, SEVEN WITCHES), den wohl bislang würdigsten Nachfolger für Ausnahmekönner Carl Alberts (R.I.P.) und die daraus resultierende Tatsache, hier und heute einen wahren US Metal Legendenschaulauf zu erleben, der Nostalgie pur und oberste Klasse garantieren sollte.
So war’s dann auch: James Rivera, ein kleiner Mann mit großer Stimme, der absolut würdig und zu jeder Sekunde fähig ist, die unnachahmliche Performance eines Carl Albert anzunehmen und den großartigen VICIOUS RUMORS Kompositionen ihren altehrwürdigen Glanz zu verleihen, führte die (bis auf den Bassisten in Originalbesetzung, inkl. Drumsau Larry Howe antretenden) Power Metal Götter durch einen Set, der nicht nur meine Wenigkeit mit der Zunge schnalzen ließ. Los ging’s mit „Sonic Rebellion“ und „Mr. Miracle“, zwei genialen neuen Songs, die den spirit alter Tage problemlos auffangen und auch bei jenen Ohrenzeugen von Anfang an zünden konnten, die den neuen Release des Amis noch nicht kennen. Guter Start meine Herren, so richtig groß sollte es aber erst noch werden! Gebete wie „Don’t Wait For Me“, „Down To The Temple“, ein gottgleiches „Abandoned“ oder das unbarmherzige „Minute To Kill”; Worte können die Herrlichkeit solcher Klassiker nicht beschreiben, Gänsehautfeeling pur, Power Metal in seiner reinsten Form! VICIOUS RUMORS wissen was ihre Fans wollen, spielen sich quer durch die Alben zwei, drei und vier, garnieren den Set mit einigen weiteren starken Nummern ihres neuen (seit „Word Of Mouth“ besten) Albums „Warball“ und beweisen in einer knappen dreiviertel Stunde nachdrücklich, dass sie ebenso eine der genialsten, wie auch zeitlebens unterbewertetsten Bands aller Zeiten waren und immer noch sind!
Diese Show war 80er Feeling pur, allerhöchste US Power Metal Schule und spätestens nach der, von James Rivera angekündigten Tatsache, dass die Herren Götter wohl bereits im Frühjahr als Headliner zurückkommen und obendrein AGENT STEEL (!!!) im Gepäck haben werden, war auch für all jene die Welt wieder in Ordnung, die VICIOUS RUMORS - so wie ich – noch stundenlang zuhören hätten können!
We’ll be back!!!
BEYOND FEAR
Und dann kam der „offizielle“ Headliner....oder doch nicht? Nun ja, es waren definitiv BEYOND FEAR, die da auf der Bühne standen, was man aber zu hören bekam, glich eher einer Jam Session oder einer – zugegeben sehr guten - Cover Band, denn einem würdigen Headliner. Gab’s zum Beginn des Sets ja noch wirklich die ein oder andere eigene Nummer von Ripper’s neuem Trupp, stellte sich spätestens ab der ersten kurzen Verschnaufpause leichte Verwunderung ein. PANTERA’s „Walk“ durfte vorgetragen werden, zugegeben einer der besten Songs von einer der begnadetsten Bands aller Zeiten und sehr fein nachgekupfert, aber was hat dies alles im ersten Drittel einer Headliner show zu suchen? Während sich der Schreiber dieser Zeilen noch grübelnd und verwundert an sein Bier klammerte um Lösung zu finden, kam der nächste Hammer. Ich mein, es war ja klar, dass Tim Owens die ein oder andere JUDAS PRIEST Nummer mitnehmen und vortragen würde, ist auch sein gutes Recht, aber kurz nach einer PANTERA Nummer, gleich ein „Jugulator-Medley“ nachzuschieben, spricht dann doch eher von wenig Selbstvertrauen und mangelnder Identität! Schluss mit Lustig will man meinen, jetzt müssen die eigenen – teils ja auch durchaus guten – Songs des BEYOND FEAR Debüts her. O.k., die ein oder andere wurde dann auch abgedroschen, da man sich in der Zwischenzeit aber ebenso um ein, vom Gitarristen vorgetragenes „Aces Of Spades“ Cover, sowie einen weiteren PRIEST Klassiker in Form von „Living After Midnight“ kümmern und somit eigentlich zusehen musste, wie sich eine Band selbst degradiert und bloßstellt, ward der Höhepunkt des Grolls eigentlich schnell erreicht und diese „Möchtegernheadlinershow“ auch bald abgebrochen und gegen nostalgische Bargespräche mit einer Legende wie Geoff Thorpe eingetauscht.
Nichts gegen BEYOND FEAR, nichts gegen einen - stimmlich wie immer überzeugenden - Tim Owens und seine ebenso sympathisch wie handwerklich gute Band, aber eine Darbietung wie diese völlig identitätslose Cover Show ist eines Headliners nie und nimmer würdig. Schon gar nicht, wenn dafür eine Legende wie VICIOUS RUMORS im Vorprogramm antreten muss.
So kann’s nicht gehen!
Dass der Abend dennoch zu einem der schönsten des Jahres gezählt werden kann, stellte man aber spätestens bei der Heimreise fest, als man sich noch ein mal genüsslich und in Erinnerungen schwelgend dem Klassiker „Welcome To The Ball“ hingab und in die Träume der Nacht entschwand…
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