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Arena 16.04.2003, Komma, Wörgl
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Seit langen habe ich mich nicht mehr so auf ein Konzert gefreut und sogar die Tatsache, dass die Britischen Prog Götter in Wörgl ohne ihren auch sehr schmackhaften Support Pendragon auffahren, kann mir nicht wirklich die Freude verderben.
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Seit langen habe ich mich nicht mehr so auf ein Konzert gefreut und sogar die Tatsache, dass die Britischen Prog Götter in Wörgl ohne ihren auch sehr schmackhaften Support Pendragon auffahren, kann mir nicht wirklich die Freude verderben. Die dickste Überraschung des Abends ist gleich mal der Eintrittspreis von fast schon frevlerisch niedrigen 2 ¤. Wie mir vom Veranstalter erklärt wird, handelt es sich um einen Xtra-Gig", zu dem in Wörgl immer Mittwochs geladen wird und der anscheinend satt gefördert unter einer Nice-Price Aktion läuft. Schön für die Wörgler und umso schöner für die kleine aber feine Schar an Arena Musikfeinköstlern.
Um Punkt Neun gehen die Lichter aus und Arena entern die, für die finanziell wohl eher bescheidenen Mittel der Band, überraschend opulent und aufwändig gestaltete Bühne. In den ersten knapp 50 Minuten zocken die Jungs fast die gesamte neue Scheibe durch. Das Konzept wird durch zwei Leinwände und spacige eindrucksvolle Bildcollagen in welche die live gefilmten Musiker eingebettet werden, sehr stimmungsvoll und passend umgesetzt. Wie bereits im Review von "Contagion" ausreichend gehuldigt, so geht dieses neue Zuckeralbum live noch mehr unter die Haut, entfaltet seine ganze Wirkung nur in Form eines Gesamtkunstwerkes und einzelne Songs hervorzuheben kann man sich hier getrost sparen. Das musikalisch wie textliche Konzept ist stets greifbar und die zerbrechlich schöne Musik ist Stimmung, Verträumtheit und ein einfach nur hundert Prozent perfekter Prog-Rock Trip mit massig feeling, wie ihn nicht viele Bands in dieser Art und Weise und auf diesem Niveau zelebrieren. Perfekt!
Im zweiten Teil des Sets gibt's dann ca. 40 Minuten älterer Songs. Neben einigen Nummern vom Vorgänger "mmortal?" inkl. Dem obergeilen "Chosen" werden ausschließlich Klassiker ala "(Don't Forget To) Breathe", "Hanging Tree" oder das überragende "Enemy Without" zelebriert, die wohl auch jeden restlos überzeugen und die überdurchschnittliche Klasse dieser Band, die genau in der Schnittmenge aus MARILLION, PNK FLOYD und DREAM THEATER brilliert, unterstreichen. Drei meiner persönlichen Faves, "Crack In The Ice", "Welcome To The Stage" und "Ghost In The Firewall" hättE ich zwar auch noch gern gehört, dieser kleine Wehrmutstropfen fällt an diesem Abend aber auch nicht mehr ins Gewicht. Der nach dem Meilenstein "The Visitor" für Sangslegende Paul Wrightson neuverpflichtete und in den Medien einst eher kritisch beäugte Rob Sowden macht seine Sache absolut perfekt, entlockt seiner Stimme alle erdenklichen Stimmungsfacetten, zeigt dass er seiner eh schon monumentalen Studioperformance live locker einen draufsetzen kann und überzeugt auf voller Länge. Für mich ein absolut gleichwertiger Ersatz! Der Rest der Truppe um Clive Nolan und John Mitchell präsentiert sich erwartet fehlerlos und schmeißt ein ums andere Meisterwerk in einer extrem coolen und überzeugenden Art und Weise in die Halle.
Einzig traurig ist der Gedanke an die Tatsache, dass in unserer Zeit leider nur wenige Konsumenten die Klasse von Bands mit der Genialität und Perfektion wie Arena zu schätzen wissen, die Band weniger Scheiben verkauft als unzählig sinnlose Metal- oder Gothicabklatschtruppen und wohl meist vor halbleeren Hallen spielen muss.
Was bleibt ist ein absolut übergeiler Abend mit einer ebenso perfekten wie auch sympathischen Band, die dem Zuschauer ein stetiges Wechselbad aus Tränenunterdrückung und Gänsehautbekämpfung und mir persönlich mit Abstand eines der besten Konzerte seit Jahren bescherte.
Ich hätte Arena an diesem Abend wohl unendlich lange zuhören können......
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