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Exilia - Auf den Hund gekommen
Nach einer mehr als genialen Show, waren Powerfrau und Sängerin Masha und Drummer Ge bereit für ein Interview und empfingen mich Backstage, zusammen mit ihrem kleinen Hund Shaky (dem wahren Rockstar der Band wie es sich später herausstellte) zu einer netten Plauderstunde.
DarkScene: Wie seid ihr auf die In Extremo Tour gekommen? Die Musik passt ja eigentlich nicht so dazu. Ge: Der Produzent von unserem Album ist auch der Produzent von In Extremo und so haben wir einiges von der Band schon gekannt. Auch unser Label war in Kontakt mit In Extremo, sie haben sich die Songs angehört und beschlossen, uns auf die Tour mitzunehmen. Es war also auch die Entscheidung der Band, dass wir mit dabei sind. DS: Habt ihr In Extremo schon vorher live gesehen? Ge: Ja, wir haben im Studio ein Live Konzert auf DVD gesehen und das war wirklich eine Überraschung, weil ihre Show was ganz spezielles ist. Wir sind froh, dass wir diese Chance bekommen haben mit ihnen zu spielen, auch weil die Halle immer voll ist. DS: War die Reaktion der Leute gut bis jetzt? Masha: Ja, auch wenn wir andere Musik machen. Ich weiß auch nicht wieso, aber die Leute haben uns sehr gut aufgenommen und wir sind sehr glücklich darüber. Wir hatten bis jetzt auch keine Probleme, dass unserer Stil nicht so zu In Extremo passt, die Leute waren immer sehr offen. DS: Ich habe in einigen Reviews gelesen, dass die Leute euch mit Guano Apes vergleichen, was denkt ihr über diesen Vergleich? Masha: Klar, die Leute müssen ja irgendwie unsere Musik beschreiben und da wir eben eine Frauenstimme drin haben ist es nur normal, dass man uns mit Guano Apes oder auch Die Happy auf eine Stufe stellt. Aber wenn man sich mehr mit der Musik befasst, dann erkennt man, dass Exilia doch anders ist. Wir haben eine andere Struktur in der Musik, andere Melodien, auch die Stimmlage ist komplett anders. Es ist für mich kein Problem wenn man uns mit Guano Apes vergleicht, aber ich finde dass unsere Musik doch anders klingt. DS: Wie würdest du eure Musik beschreiben? Masha: Ich würde auf jeden Fall Powervoll sagen! Das ist das erste, was mir einfällt. Wir gehen auf die Bühne und geben einfach alles, das ist das wichtigste. Jeder Song hat außerdem seine ganz eigene Melodie, seine eigene Story, es ist sehr persönlich. Wir versuchen auf unsere Art zu schreiben und zu komponieren und wenn wir merken, dass der Song einer anderen Band zu ähnlich klingt, dann verwerfen wir ihn wieder. Wir wollen immer unser eigenes Ding machen. Klar sind wir manchmal auch von anderen Bands beeinflusst, weil wir viel Musik hören, aber wir versuchen diese Einflüsse so gut wie möglich rauszuhalten. Wir wollen immer unseren Weg gehen. DS: Sind die Texte auch sehr persönlich für dich? Masha: Ja, sie sind so persönlich! Wenn ich auf der Bühne bin und etwas singe, dann ist das mein Leben, mein Ding... Ich kann es herausschreien, ich kann es fühlen! Das ist das wichtigste für mich, dass ich etwas singe was ich auch fühlen kann! Wenn ich etwas singen müsste, mit dem ich mich nicht identifizieren könnte, wäre das eine Lüge für mich. Es geht immer um mein Leben, meine Erfahrungen, um Dinge die mich beeindruckt haben. DS: Wenn wer anderer Texte schreiben würde, wäre es schwerer für dich diese zu singen? Masha: Es könnte schwerer sein, aber wenn ich mit den Texten mitfühlen kann dann würde es gehen. Ich brauche wirklich dieses Gefühl, wenn ich auf der Bühne bin. Wenn ich nicht von den Texten überzeugt bin, kann ich nicht so singen wie ich es tue. DS: Was ist der persönlichste Song auf dem Album? Masha: Es ist sicher „Where I’m Wrong“, weil es die Geschichte meiner Familie ist. Meine Mutter und Mein Vater hatten viele Probleme in der Vergangenheit. Als ich klein war haben sie sich dauernd gestritten, wegen jeder Kleinigkeit. Meine Mutter hat dann immer gesagt ich wäre daran Schuld und müsste dafür bezahlen. Meine Mutter hat mich jeden Tag gehasst und mich für alles verantwortlich gemacht. Ich war die einzige Tochter und war alleine mit meinem Hund und es war sehr schwer so aufzuwachsen. Ich habe mich jeden Abend gefragt was ich falsch gemacht habe. Und als ich zu Exilia kam und den Song gehört habe, wollte ich unbedingt über diese Erfahrung schreiben. Danach habe ich mich besser gefühlt, weil ich alles rausgelassen habe! Ich denke dieses Problem ist auch nicht nur meines, viele haben ähnliche Situationen durchgemacht und können sich damit identifizieren, vor allem Frauen. Für mich war die Situation ein Alptraum und es tut gut, diese Sache jeden Tag rausschreien zu können. DS: Ihr habt ja schon vorher größere Auftritte gehabt, ihr habt zum Beispiel bei Rock am Ring gespielt. Wie war es? Masha: Wir haben auf einigen wirklich großen Festivals gespielt, auch hier in Österreich in Wiesen. Es war natürlich toll! Bei Rock am Ring waren wir zwar die erste Band, da uns keiner kannte, aber es war einfach toll für uns mit Bands wie Guano Apes, HIM, The Cardigans usw zu spielen. DS: Hört ihr diese Musik auch privat? Masha: Das kommt immer auf die Laune drauf an, wir haben aber alle einen anderen Musikgeschmack. Wir mögen aber alle Bands wie Rage Against The Machine oder Disturbed, Korn usw. DS: Disturbed ist gut! Ge: Ja, vor allem die Drums sind super!!! DS: Ihr seid ja aus Italien, ich kenne von dort im Rock/Metal Bereich nur Lacuna Coil und ein paar Power Metal Bands. Wie ist die Musikszene in Italien, wie haben die Leute euch dort aufgenommen? Ge: Italien ist mehr Pop orientiert. Es gibt einige Rockbands, aber es ist wirklich sehr schwer. Wir sind auch unseren Fans in Italien sehr dankbar, denn dank ihnen können wir auch oft in Italien spielen. Aber wir wissen, dass wir da Glück haben, denn es ist in Italien für Rockbands sehr schwer. Es gibt kein Magazin für Rockmusik, es ist fast unmöglich in die Radiocharts einzusteigen. Es gibt nur ein Radio, das Rock spielt aber man kann es nicht überall hören und nur in Mailand empfangen. Ein anderes Problem ist auch, dass in Italien nur wenige Leute Englisch sprechen, es ist also sehr schwer für Bands mit englischen Texten. Wenn du in Italien live spielst, dann ist die Halle immer voll, aber nicht für die Band, sondern nur weil die Leute Spaß haben wollen. Die Besucher kümmern sich nicht so um die Band, aber wenn sie erkennen, dass du gut bist, dann kannst du mehr erreichen. Aber generell entscheiden die Massenmedien für die Leute und die Clubs entscheiden welche Bands spielen und welche nicht. Es ist ein großer Unterschied zum Rest von Europa, wo die Leute selber entscheiden. Wir können sicher mehr erreichen außerhalb Italiens. Masha: Italien ist ein schwieriger Ort um zu starten. Im restlichen Europa sind die Leute einfach offener für Rockmusik... In Italien gibt’s ja Ramazotti an erster Stelle.... (lacht). Italien ist einfach kein Rockland. Dafür haben wir gute Pizza... (lacht) Ge: Wir haben ja auch unser Album in Deutschland produziert, da der Produzent einfach mehr Ahnung von unserer Musik hatte. Das Gefühl war einfach von Anfang an da, es war leichter für uns. In Italien sind die Leute nicht in die Rockmusik involviert, deshalb können die Produzenten sich nicht so in unsere Musik hineinleben und ihr den richtigen Sound geben. DS: Würdet ihr mal einen Song auf Italienisch machen? Ge: Nein, ich glaube nicht Masha: Nicht weil wir etwas gegen die Sprache haben, sondern weil ich denke dass die beste Sprache für Rockmusik einfach Englisch ist. Italienisch ist besser für langsame Musik...wie Ramazotti. Aber man kann nie wissen was kommt... DS: Habt ihr Pläne für ein Full-Lenght-Album? Ge: Ja, weil wir ein volles Album aufgenommen haben, 18 Songs. Das Album wird im Januar oder Februar herauskommen. Wir werden vorher aber noch viele Gigs spielen. DS: Werden die selben Songs drauf sein wie auf der EP oder völlig andere? Ge: Wahrscheinlich werden ein paar der Songs von der EP drauf sein, aber wir wissen es noch nicht genau, wir arbeiten gerade daran. Vielleicht wird es auch eine andere Version der aktuellen EP-Songs geben. DS: Habt ihr schon einen Albumtitel? Masha: Nein, noch nicht. DS: Und hat der Albumtitel „Underdog“ etwas mit eurem Hund zu tun? Masha: Ja, irgendwie schon. Es gibt einen Song, wo Shaky am Anfang singt. Ich musste ihn mit dem Mikro verfolgen und ihn bitten zu bellen, das war echt lustig. Shaky ist wirklich ein Mitglied der Band, er ist der wahre Rockstar und jeder kümmert sich um ihn. Er hat sogar ein Exilia Shirt (Masha kramt aus einem kleinen Rucksack ein Mini Exilia Shirt aus). DS: Er kommt immer mit auf Tour? Masha: Ja. Einmal habe ich ihn bei meiner Mutter gelassen, aber sie hat mich nach 2 Tagen angerufen und gebeten, den Hund mitzunehmen, da er nicht ohne uns kann. Mehr von Exilia
Reviews
19.02.2009: My Own Army (Review)06.10.2003: Underdog (Review) News
10.02.2011: Coverartwork zum neuen Longplayer23.09.2009: Versuchen sich an Phil Collins. Video online. 19.01.2009: Erste Hörprobe zu "My Own Army". 23.07.2008: Die 3. am Start |
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