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Vanitas - Traum und Realität
Vanitas haben mit ihrem neuesten musikalischen Output "Das Leben Ein Traum" ein wahrhaftig interessantes wie komplexes Werk geschaffen. Grund genug mal mit Gitarrist und Sänger Andreas Schärfinger über Vanitas, seine Texte und die Situation des Österreichischen Undergrounds zu reden.
DarkScene: Ihr bezeichnet euch selber als "melodic death metal", ich finde aber auf "Das Leben ein Traum" nicht so viele Death Metal einflüsse, ist das eine Wandlung im Sound von Vanitas, seid ihr noch melodischer geworden? Andreas Schärfinger: Die Death Metal Einflüsse kommen in erster Linie vom Gesang her. Am ehesten ist das ganze eben als melodischer Gothic Metal mit Death- und klassischen Metal- Einflüssen zu bezeichnen. Wir tun uns selbst nicht sehr leicht mit einer Kategorisierung, darum haben wir diese Bezeichung gewählt. DS: Ich erkenne viele Stilelemente in eurer Musik, von welchen Bands seid ihr am meisten beeinflußt? AS: Schwer zu sagen. Ich höre seit Ewigkeiten Metal, was mit AC / DC, Iron Maiden, Metallica etc. begann und sich später zu den Death Metal Urvätern Deicide, Morbid Angel etc. erweitert hat. Daher kann ich kaum sagen, welche Band mich bzw. den Sound von Vanitas beeinflusst hat. Es gibt da jedoch ein Album, welches immer noch zu meinen absoluten Topfavoriten zählt und das wahrscheinlich auch ein wenig Einfluss auf mein Songwriting genommen hat, und zwar AMORPHIS - Tales From The Thousand Lakes. Diese Scheibe ist einfach genial. Schade, dass die Jungs heute ein wenig zu viel auf dem 70er Trip drauf sind. DS: Die Texte sind alle auf Deutsch, kannst du dich so besser ausdrücken oder findest du einfach, daß es schöner klingt? AS: Na ja, schöner klingt es eigentlich nicht, denke ich. Es ist einfach so, wie du sagst, dass ich mich in unserer Sprache eben besser ausdrücken kann. Es ist auch irgendwie eine Herausforderung deutsche Texte zu schreiben, die nicht pseudo-literarisch bzw. peinlich klingen. Bei den englischen Texten fällt ja kaum auf, welch Blödsinn da oft verzapft wird. DS: Nochmal zu den Texten, sind das persönliche oder erfundene Erlebnisse von denen du sprichst? AS: Teils, teils. Ich bringe immer irgendetwas persönliches in meine Texte ein und ich glaube auch, dass Leute, die mich gut kennen, wissen, was ich eigentlich mit diesem oder jenem Text meine. Ich versuche aber meistens alles ein wenig zu verschleiern und mittels Metaphern und Zitaten den persönlichen Bezug ein wenig herauszunehmen, weil es eben persönlich und privat bleiben soll. DS: Ich habe in vielen Foren gelesen, daß ihr einen neuen Drummer sucht, habt ihr schon wen gefunden und warum habt ihr euch von eurem alten Drummer getrennt? AS: Wir haben ein paar "Bewerbungen" bekommen und sind momentan noch am "Testen" der Drummer. Es ist gar nicht so einfach einen Drummer zu finden, der erstens gut ist, zweitens wenn möglich keine andere Band hat und drittens, zu uns passt. Aber es sieht bei einem ganz gut aus. Mario, unser bisheriger Drummer, ist ausgestiegen, weil er einfach keine Lust mehr hat, seine Freizeit für etwas zu "verschwenden", wo für ihn am Ende nichts herausschaut. Ich sag mal so, die anderen Bandmitglieder und ich sehen es als Erfolg und Motivation an, wenn wir vor 60 Leuten spielen, wovon 5-8 vorne stehen und bangen und wir 5 CD's verkaufen können. Er sieht es als Misserfolg, weil nur 60 Leute gekommen sind. Wir haben da einen absolut gegensätzliche Auffassung von "Erfolg". Für mich war es immer der einzige Traum, als Musiker selbst kein Geld mehr in die Band investieren zu müssen. Das ist uns eigentlich nahezu gelungen. CCP bezahlt die komplette Aufnahme, Werbung, etc. für die CD's und bei den Konzerten und CD-Verkäufen bekommen wir auch immer ein bißchen was zusammen. Was will man mehr? DS: Der Titel eurer Cd "Das Leben Ein Traum" ist ja an einen literarischer Titel angelehnt (Der Traum ein Leben von Grillparzer, diese Zeile kommt auch in eurem Song vor), hat euch das Werk beeinflußt oder habt ihr nur den Titel so schön gefunden oder ist es einfach nur Zufall? AS: Ich versuche ja in meinen Texten sehr oft auf das Vanitas-Motiv anzuspielen, welches in der Barockzeit oft in der Literatur, aber auch in der Musik, eingesetzt wurde. Die Kunst in der Barockzeit war auch sehr oft von Gegensätzen geprägt, was wir z.B. derart umsetzen, dass "traurig, kranke" Texte gesungen werden, während die Musik eigentlich gerade recht "happy" klingt. Grillparzer hat in dem Stück "Der Traum ein Leben" auch mit diesen Stilmitteln gearbeitet, darum passt der Titel auch ganz gut. Grillparzer hat das Stück aber übrigens selbst an ein Stück angelehnt und zwar an Calderons "Das Leben ein Traum". Wir haben das also jetzt sozusagen wiederum umgekehrt. DS: Es wird ja in letzter Zeit viel über das Thema "Underground in Österreich" diskutiert, wie steht ihr dazu? AS: Klischeehaft ausgedrückt: Der Underground lebt !! Es gibt in Österreich zahlreiche Bands, die absolut grandiose Musik machen. Es gibt alleine bei uns in der Umgebung (Tulln, St. Pölten) einige Bands, die absoluter Kult sind, z.B. No Pride. Die hätten sich schon verdammt lange einen ordentlichen Deal verdient. Auch das Hell on Earth ist ja ein gutes Beispiel dafür, dass der Underground in Österreich nicht von schlechten Eltern ist. DS: Auf "Das Leben Ein Traum" höre ich auch einige Songs mit weiblichem Gesang, ist das neu, oder hattet ihr auf der letzten Cd schon Frauengesang dabei? AS: Wir haben auf "vereinsamt" vereinzelt auch eine Sopranistin eingesetzt. Allerdings war das nur bei ganz wenigen Liedern der Fall. DS: Habt ihr schon Tourerfahrungen gesammelt? Wenn ja, kannst du uns ein wenig darüber erzählen AS: Tourerfahrung im eigentlichen Sinn eigentlich nicht. Wir haben zwar schon unzählige Konzerte hinter uns gebracht, aber für eine richtige Tour hat es bisher leider nicht gereicht. Wäre aber auf jeden Fall ein Traum für mich. Vor kurzem haben wir an einem Freitag in Innsbruck und gleich am nächsten Tag in Graz gespielt. Da haben wir schon eine kurze Vorstellung bekommen, wie so eine Tour bei uns ablaufen würde: Man fährt stundenlang herum, begibt sich zu dem Club, wo der Gig stattfindet, sieht nichts von der Stadt und trinkt Bier. Das ist scheinbar alles ;o). DS: Mit wem würdet ihr gerne Touren und warum? AS: Schwere Frage. Ich glaube Nightwish würde ganz gut passen, weil wir ja auch eine Sopranistin in der Band haben, und viele der Nightwish Fans auch ein wenig "härtere" Sachen ganz gerne haben. Auch eine Tour mit einer der typischen Gothic Metal Acts wäre wahrscheinlich sehr zielführend. DS: Wann kann man euch wieder live sehen? AS: Unsere nächsten Konzerttermine sind: 30.6. Greifenstein an der Donau (mit No Pride, The Cascades) 6.7. Wels (mit Patunum, Eye of the Betrayer) 13.7. am Hell on Earth Festival (mit nahezu allen Undergroundbands der Umgebung ;o) ) 3.8. Eberweis (Waldviertel) Mehr von Vanitas
Reviews
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06.05.2005: neue Lieder, neues Album, neue Pläne...30.01.2005: Video zum Download 31.01.2004: Keine Pause 25.06.2003: Gitarrenwechsel 13.11.2002: Support von DARK TRANQUILLITY in Wien 19.10.2002: Besetzungswechsel 02.11.2001: Vanitas Konzertabsage 15.10.2001: Vanitas im Studio |
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