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Jack Frost - Wir sind eine Rock’n’Roll Band und wir haben Spaß!
Sie gehören zum "Alten Eisen" der Österreichischen Metal Bands, spielen selten depressive Musik und sind doch so frei von jeglichen Klischees, die man sonst so schnell in diesem Genre findet. Jack Frost sind eine Klasse für sich, was auch die folgenden Worte bestens beweisen...
DarkScene: Wie ist es für euch jetzt auf einem neuen Label zu sein? Seid ihr zufrieden? Jack Frost: Es ist wohl noch etwas zu früh, das beurteilen zu können, die Promo für die neue Platte ist ja gerade erst angelaufen. Aber bis jetzt haben wir keinen Grund zu klagen, wir haben einen anständigen Vorschuss bekommen, in einer Höhe, die uns keine andere Firma geboten hat und er wurde sogar pünktlich bezahlt – das allein ist schon etwas völlig Neues für uns. Dazu kommt, dass Napalm über ein weltweites, dichtes Vertriebsnetz verfügt, was mich auch optimistisch stimmt, dass weiterhin alles zu unserer Zufriedenheit laufen wird. DS: Ich habe gelesen, dass ihr mal mit Cradle Of Filth auf Tour wart, wie wars? Gefällt euch die Musik der Band? JF: Das ist ja schon ewig her, auch waren’s nur eine Handvoll Konzerte. Aber es war cool, in großen vollen Hallen zu spielen, und obwohl wir doch einen völlig anderen Sound als Cradle spielen, hatten wir nicht das Problem, deplaziert zu wirken. Es hat uns selbst gewundert, dass das Publikum so offen ist – das waren wirklich sehr gute Shows für uns. Cradle waren gemütliche Leute, wir haben einmal nach der Show einige Biere miteinander getrunken. Ich weiß nur noch, dass sie es nicht fassen konnten, dass wir alle um 6, 7 Jahre älter waren als sie. Etwas eigenartig war nur, dass sie sich mit einer Selbstverständlichkeit in unserer Garderobe ihre Mähnen gewaschen haben, wahrscheinlich wollten sie sich ihren eigenen Backstageraum nicht versauen, ha ha. Mit dem Schaffen von Cradle war und bin ich zwar alles andere als vertraut, aber ihre Shows waren schon durchaus eine lustige Sache. DS: Was bedeutet der Titel des neuen Albums (ich habe ja gesehen, dass es auch in der Beschreibung des Sängers steht)? JF: Stimmt, ursprünglich hab’ ich mir diese Phrase als Beschreibung von Phred für unsere Webseite einfallen lassen. Als wir dann die Songs für das Album geschrieben haben, dachte ich mir, dass das auch ein passender Albumtitel sein würde und so haben wir ihn genommen. Tiefgehende Bedeutungen sucht man bei Jack Frost ja eher vergeblich, aber „Self Abusing Uglysex Ungod“ bringt für mich irgendwie ganz gut die Themen der einzelnen Songs auf den Punkt und bleibt dabei ziemlich kryptisch – was mir auch sehr entspricht... DS: Ihr verwendet ja generell gerne seltsame Beschreibungen und Nicknames für euch, was steckt dahinter? JF: Wir haben vor ein paar Jahren damit angefangen, um damit ein wenig die Ernsthaftigkeit aus unserer Musik und dieser Art von Musik allgemein zu nehmen. Ich finde, dass Bands, die düsteren Sound machen und sich dabei zu ernst nehmen, ziemlich schnell äußerst peinlich wirken. Ich kann diese Finstermänner-Combos schon alle gar nicht mehr sehen. Wir sind eine Rock’n’Roll Band und wir haben Spaß bei dem was wir machen, und das wollten wir mit diesen sinnlosen Nicks etwas unterstreichen. DS: Mir gefällt der Song "El Funeral Del Dictator" sehr gut, welchen Diktator meint ihr damit? Und warum ist der Songtitel auf Spanisch? JF: Der Titel kam auch eher zufällig zustande. Wir hatten diesen Song gemacht und ihm, weil er ja zweifellos wie ein Begräbnismarsch klingt, spaßeshalber den Arbeitstitel „El Funeral“ gegeben. Als es dann Zeit war, dem Kind einen Namen zu geben, hatten wir uns an „El Funeral“ schon gewöhnt. Da wir aber allesamt der spanischen Sprache nicht mächtig sind, wollte ich überprüfen, ob der Artikel in dieser Form korrekt ist und hab das einfach in eine Suchmaschine eingegeben. Dabei bin ich auf „El Funeral del Dictator“ gestoßen und das war’s. Erst später bin ich draufgekommen, dass ich mich verlesen hatte, denn auf der Seite stand eigentlich „El Funeral del Director“.... Wir haben später noch kurz darüber nachgedacht, den Titel auf serbisch zu benennen, da ja ein alter Serbe die Akkordeon-Spuren auf dem Song eingespielt hat. Das klang allerdings nicht gut und so haben wir’s sein lassen. DS: Ihr habt auch ein Cover auf dem neuen Werk, "Last Monday", wie kam es dazu? JF: The Priests waren so ziemlich die erste Band in Linz, die in den 80ern eine Single veröffentlichte, das war „Red Roses Day“. An diesem Song hatten wir uns vor einigen Jahren schon einmal erfolglos versucht, jetzt wollten wir uns als Quartett noch einmal darüber hermachen. Als wir uns das Teil angehört haben, haben wir dann beschlossen, dass sich die B-Seite „Last Monday“ wesentlich besser für uns eignen würde, es war uns auch von Beginn an klar, wie wir ihn zu spielen hatten. Dann haben wir noch den früheren Sänger der Priests gefragt, ob er ein paar Vocals beisteuern würde und er hat’s getan. DS: Gibt es ein Hauptthema in euren Werken? Wenn ja, welches? JF: Ein Hauptthema sind auf jeden Fall die Frauen, ha ha. Im Ernst, wir sind in einem Alter, wo man diesbezüglich schon einiges erlebt hat, und irgendwie ist das bei uns allen ein sehr zentrales Thema im Leben geworden, so fließt das auch immer wieder ein. Auch in den Cover-Artworks, wie man sieht. Ansonsten würde ich sagen, geht’s in unseren Songs in erster Linie um drei Dinge: individuellen Verfall, unstillbare Sehnsucht und undefinierbaren Hass. DS: Jack Frost gehört sicherlich zur "älteren Garde" des österreichischen Metals, wie seht ihr die neuen Bands? Welche gefallen euch gut? JF: Wir hatten nie einen besonderen Bezug zur österreichischen Szene, haben nie dazugehört und sie interessiert uns auch nicht besonders. Wir spielen seit Jahren wesentlich mehr in Deutschland als in Österreich und haben mit der Szene um Stuttgart so etwas wie eine zweite Heimat gefunden. Dort gibt’s eine Menge Leute, die auf düsteren Sound stehen, was auch ein paar exzellente Bands hervorgebracht hat, zum Beispiel End Of Green, mit denen wir eng befreundet sind. Ich muss gestehen, dass ich kaum junge österreichische Bands kenne, mir fallen nur Mortus ein, die ich in sehr guter Erinnerung habe – deren neues Werk ich allerdings leider noch nicht kenne – und die nicht mehr ganz jungen Legacy Of Hate, mit denen wir ja regelmäßig spielen. DS: Gab es bestimmte Bands, die euch beeinflusst haben? Welche? JF: Es ist schwierig, aus den hunderten Bands, die vier Leute hören und gehört haben, jetzt ein paar rauszupicken. Auf jeden Fall sind es nicht My Dying Bride, Type O Negative oder Anathema, wir besitzen nicht einmal Tonträger dieser Combos. Dann schon viel eher die Sisters, The Cult, Joy Division, Bauhaus, St. Vitus natürlich, aber auch Motörhead, die Ramones, alte Danzig, Melvins – um nur einige zu nennen. DS: Wann können wir euch wieder auf Tour sehen? JF: So wie’s aussieht im Herbst. Mournful Morales / Jack Frost Mehr von Jack Frost
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