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Hammer King - royal und edel und doch massiv und gefährlich!
... und mit Titan Fox V zu sprechen, ist jedes Mal wie ein Besuch im Königszelt: herzlich, energetisch, und immer mit einem Blick hinter die Rüstung. Dieses Mal sprechen wir über das siebte Studioalbum "Make Metal Royal Again" – das wohl kompromissloseste, offenste und gleichzeitig majestätischste Werk, das HAMMER KING je vorgelegt haben - Zur Review von "Make Metal Royal Again"!
DarkScene: Titan Fox, Glückwunsch zum siebten Album! Make Metal Royal Again klingt kraftvoll, hymnisch und gleichzeitig mutiger denn je. Wann war für dich im Entstehungsprozess klar: Dass es kein Motto ist. Titan Fox V: Hey Tobi, es freut mich, dass wir zu diesem Album dann doch noch ein Interview zusammen machen! Ich freue mich über deine Beschreibung des Albums, denn ich sehe es auch so: Das kompromissloseste, offenste und gleichzeitig majestätischste Werk. ![]() DarkScene: Das Cover wird Stück für Stück über Social Media enthüllt. Was steckt hinter dieser Idee? Ist das einfach ein Marketingkniff oder gibt es ein bewusstes “Geheimnis”, eine Anerkennung, das ihr nach und nach lüften wollt Titan Fox V: Wir haben mit unserem Hofstaat, wie wir unsere Crew liebevoll nennen, eine gewisse Besonderheit, denn die vier Leute, die uns ständig begleiten, haben Charaktere und dazugehörige Namen und Identitäten, die sie Teil der Show machen. Der Major Domus und die Zofe Tia Wicked treten auf der Bühne ja auf. Daher wollten wir sie auf dem Artwork zeigen und den Leuten auch vorstellen, wofür wir denselben Sprecher gewinnen konnten, der auf unseren Alben auch regelmäßig spricht. Daher haben wir die Idee eines Cover-Reveals mit der Vorstellung aller bisherigen Charaktere verbunden und sie Tag um Tag präsentiert. DarkScene: Das Artwork soll vom Letzten Abendmahl inspiriert sein – was symbolisiert diese Szene für euch im Kontext von Identität und Loyalität? Titan Fox V: Das Abendmahl ist natürlich eine gute Plattform, um den ganzen Hofstaat an einen Tisch zu bekommen. Wenn ich den Platz bedenke, an dem ich sitze, hoffe ich doch sehr, dass ich kein derartiges Schicksal erleide… Ich mag die Kombination mit der Grundthematik von "The Number Of The Beast", denn der King hält uns von oben manipulierend an Fäden, während ich unter dem Tisch einen kleinen King ebenso führe. Die alte Machtfrage ist also eröffnet: Wer beherrscht wen? DarkScene: Mit Count Ivo Shandor Of Shandoria habt ihr einen neuen Drummer an Bord. Wie kam der Kontakt zustande – kanntet ihr euch vorher? Und wie ist er so als Bandmitglied, als Musiker und auf der Bühne? Titan Fox V: Der Count ist seit einigen Jahren ein Freund der Band, zumal ich mit ihm ja quasi bei Lord Vigo spiele. Quasi, weil wir nur zwei gemeinsame Shows hatten, nachdem er Livedrummer wurde und ich nur noch im Studio aktiv war. Daher kannten wir uns alle seit Längerem. Er ist eine echte Aushilfs-Legende im Rhein-Pfalz-Main-Bereich, denn wenn jemand einspringen muss, ist er seit Jahren sehr gefragt. Als Dolph während der späten "Kingdemonium"- und fast aller "König und Kaiser"-Shows - Zur Review von "König und Kaiser!. vertreten werden musste, war er die logische, einzige Wahl. Die erste Show bleibt mir immer in Erinnerung: Wir sind auf die Bühne gegangen und haben angefangen zu spielen, ohne dass wir einen Gedanken daran verschwendet hätten, dass wir nicht im üblichen Line-Up waren. Autopilot an und alles lief völlig rund. Daher haben wir ihn nach Dolphs Rücktritt nicht einmal gefragt, sondern lediglich informiert, dass er nun der feste Hammer-King-Drummer ist. Er hat nicht widersprochen :) ![]() DarkScene: "Danger Zone" – euer Cover des Top-Gun-Klassikers – ist nur auf CD bzw. in der limitierten Box enthalten. Vinylkäufer schauen hier in die Röhre, es sei denn, sie legen sich doppelt was zu. Wie stehst du persönlich dazu, Songs als „Format-exklusiv“ zu veröffentlichen – gerade in Zeiten, wo Vinyl ohnehin schon ein kostspieliges Hobby ist? Titan Fox V: Ich bin ganz ehrlich, auch als Fan bin ich da seit Jahren völlig entspannt. Die Formate sind mittlerweile sehr zahlreich und ich kaufe mir halt alles, wo exklusive Musik drauf ist. Bei Re-Releases teilweise nicht, wenn es dann nur Demo-Sachen oder ganz einzelne Titel gibt. Letztlich war es eine Platzfrage beim Vinyl, denn das Vinyl hätte schlechter geklungen, hätten wir den Bonustrack draufgepackt. Und eigentlich ist das Album mit 10 Titeln komplett rund, der Bonus ist wirklich losgelöst davon zu sehen. Man hätte ihn theoretisch digital-exclusive behandeln können, aber da zucke ich dann doch, da ich digital beispielsweise gar nicht höre. DarkScene: Gibt es für reine Vinylkäufer eine Chance, „Danger Zone“ doch noch zu bekommen – etwa als Download oder digitaler Bonus? Oder bleibt das streng CD-only? Titan Fox V: Ich sag es mal so – ohne etwas Konkretes dazu zu wissen – die Nachfrage nach dem Titel ist doch recht hoch und damit hatten wir nicht in dem Maße gerechnet. Daher bin ich mal vorsichtig positiv und harre der Dinge, die da kommen werden. Ich gebe aber auch ehrlich zu, dass ich nicht erwartet hatte, dass uns der Song derart gut zu Gesicht steht… DarkScene: Man merkt auf dem Album eine spürbar neue musikalische Freiheit – mehr deutsche Sprache, mehr Dynamik, mehr Mut zur Variation. Hat der Wechsel zu Reaper Entertainment euch dabei neue Freiräume eröffnet? Titan Fox V: Ich glaube, es ist mehr eine Art Zusammenspiel von allem. Der "Soft Reboot", den wir gerade hatten, Extra-Tours sei Dank endlich regelmäßig auf Tour zu gehen, einen Besetzungswechsel erfolgreich zu vollziehen, eine neue Heimat bei Reaper gefunden zu haben – das alles hat dazu geführt, dass wir gewagter an die Sache herangegangen sind. Gewagter und gleichermaßen mehr auf die eigenen Vorlieben fokussiert. Letztlich ist es doch so: Man macht als Band die Musik für die Fans, denn ohne die Fans macht eine Band wenig Sinn. Aber man kann die Fans nicht zu 100 % einschätzen, dann muss man eben doch auf sich selbst hören – und das haben wir gemacht. Prinzipiell wollen wir nicht so arg viel deutsche Texte haben, aber beim "Schlaf Kaiser schlaf" musste es so sein, denn es ist eine Adaption. Die "Hammerschlacht" ist in der voll-englischen Version (die es auf der Bonus-CD gibt) für meinen Geschmack weniger dramatisch und weniger groß. DarkScene: Ihr habt erneut mit Charles Greywolf produziert und mit Jacob Hansen gemischt. Was war euch beim Sound und der Gesamtwirkung diesmal besonders wichtig? Titan Fox V: Wir haben sowohl Charles als auch Jacob mehr Freiraum gelassen im Vergleich zu früher. Wir haben zum ersten Mal überhaupt Songs im Studio noch verändert, wo Charles' Input einfach Gold wert war. Ebenso war es in der Vergangenheit so, dass ich Jacob mit 12.379 Änderungswünschen seiner Mixe bombardiert habe, und das habe ich diesmal nicht getan. Der erste Mix kam, knallte ohne Ende und war groß – warum hätten wir also daran noch etwas ändern sollen? Jacobs Vision der Songs war perfekt, dafür haben wir ihn schließlich auch ausgesucht. Die Kombination aus Power und Größe ist einfach Jacobs Stärke und exakt, was wir wollten. DarkScene: "Schlaf Kaiser schlaf" ist eine echte Überraschung – ganz auf Deutsch, atmosphärisch dicht, mit Steffi Stuber als Gast. Wie kam die Zusammenarbeit zustande, was bedeutet dir persönlich dieser Song und wie entstand er überhaupt? Titan Fox V: Für mich war es mit der wichtigste Song auf dem Album, denn hier kommt das Thema Befreiungsschlag auf den Punkt: Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich das machen will, obwohl es gewagt und polarisierend ist. Wir hatten viele Stimmen, die für den Song waren, und einige, die völlig dagegen waren. Also musste ich meinem Gefühl folgen und als Charles im Studio meinte, dass er den Song total stark findet, weil er eben null lustig, sondern spooky ist, war ich bestätigt. Steffi hat dem Ganzen dann noch zusätzlich Power verliehen. Entstanden ist er recht zufällig. Ich fand die Idee, bekannte Melodien aus dem Lullaby-Bereich zu verwenden, seit einiger Zeit prima. Dominum haben das gemacht, Warkings auch – und plötzlich hatten wir ein Stück Musik ohne Gesang und die Idee, "Schlaf Kindlein schlaf" und "Bruder Jacob" zu verwenden. Brillanterweise passten beide Melodien exakt auf die Musik, die schon da war! Gino schlug dann den "Vogelfänger" noch vor, den wir in die Mitte gepackt haben und fertig war die radikalste Hammer-King-Hymne aller Zeiten. Das Video wird großartig, richtig schön düster. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. DarkScene: In "Hammerschlacht", “dem kleinen Bruder” von "Hammerschlag", sind da plötzlich kurze Genesis-Vibes. War das bewusst? Spielt ihr hier mit einem augenzwinkernden Tribut oder war das einfach eine musikalische Laune des Moments? Titan Fox V: Ich sage mal, dass wir da augenzwinkernd Tribut zollen – in Wahrheit war es hingegen so, dass wir es erst realisiert haben, als das Album aus dem Mix kam! Es gibt eine goldene Faustregel über das Klauen: Klaust du etwas dreist und offen, wird es niemand merken, geschieht es, ohne dass du es merkst, wird es jemand hören. Genesis sind eine meiner Lieblingsbands, es musste ja mal passieren :) DarkScene: "Hoheitsgebiet" schreit förmlich nach der Bühne. Welche Songs vom neuen Album sind für dich absolute Live-Must-Have-Hymnen? Titan Fox V: Das ist gar nicht leicht zu sagen, da wir bisher nur den Titelsong und "King For A Day" gespielt haben. Die beiden funktionieren hervorragend. Ich setze aber ebenfalls auf "Hoheitsgebiet", zudem noch auf "Schlaf Kaiser schlaf" und eventuell auf den "Major Domus". Und natürlich auf "Danger Zone"! DarkScene: Ihr seid bekannt für epische Themen – Schlachten, Macht, Könige, Loyalität und Verbundenheit. Welche Songs auf MMRA verkörpern das für dich am besten? Titan Fox V: Haha! Eigentlich alle, ich finde keinen, der es nicht tut :) Ich glaube einfach, dass dieses Album das fokussierteste bisher ist, das gilt auch für die Lyrics. Daher kann ich keinen einzelnen wählen! DarkScene: Und zum Abschluss: Nach so vielen Jahren, Alben und Labelstationen – was bedeutet dir "Make Metal Royal Again" heute? Ist es eine Kampfansage, ein Statement oder ein Versprechen? Oder alles zusammen? Titan Fox V: Es ist ein Credo – ein Versprechen zudem. Als wir 2024 diesen Slogan zum ersten Mal auf unseren Shirts hatten und es zur allabendlichen Begrüßung wurde, fing es bei uns an, richtig Fahrt aufzunehmen. Daher ist es ein Selbstläufer geworden und es war klar, dass es einen Song dieses Namens geben würde. Dass es sogar ein Album werden würde, zeigt, dass es zu uns passt. Wir sind ein Königreich auf der Bühne – royal und edel und doch massiv und gefährlich. Es wird die Fahrtrichtung bleiben! Interview: Tobias Stahl Photocredit: Christian Palm / Palm Media Mehr von Hammer King
Reviews
05.08.2025: Make Metal Royal Again (Review)24.03.2024: König und Kaiser (Review) 09.09.2018: Poseidon Will Carry Us Home (Review) 01.05.2015: Kingdom Of The Hammer King (Review) |
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