Dieses Interview ist schon etwas älter, verdient es auf Grund der musikalischen Klasse von Flaming Row und der interessanten Persönlichkeit von Martin Schnella jedoch durchaus noch gelesen zu werden. Seit Kurzem ist Sängerin Kiri Geile nicht mehr im Line-Up und ein neues Meisterwerk ist auch schon in der Mache. Aber lest zunächst, was der Meister selbst zum immer noch aktuellen "Mirage - A Portrayal Of Figures"-Album zu sagen hat.
DarkScene: Nochmals Glückwunsch zu dem großartigen "Mirage - A Portrayal Of Figures"-Album, Martin! Ich bin völlig aus dem Häuschen ob so viel Brillanz. Schaffst du es, das musikalische und lyrische Konzept des Albums in der gebotenen Kürze für unsere Leser/innen zusammen zu fassen?
Martin Schnella : Vielen Dank für die lieben Worte. Das ist gar nicht so einfach Kiri's krause Gedanken in Worte zu fassen. Ich werde es versuchen. Die Geschichte spielt in der Zukunft. Im Universum herrscht eine allesbestimmende Gewaltenteilung, welche durch das die Legislative, das Magistrat, angeführt wird. Es existieren Abermillionen von Lebensformen, die sich den Gesetzen der Gewaltenteilung beugen. Nur so lässt sich eine friedliche Co-Existenz aller vereinbaren.
Doch die Erde befindet sich im Krieg. Durch ihren eigens herbeigeführten 3. Weltkrieg gegen die eigene Rasse, ist das Magistrat aufmerksam auf die Spezies Mensch geworden. Zu schnell ist die Intelligenz der Menschheit angewachsen, als dass sie begreifen könnten, was sie damit anrichten könnten. Aus der Befürchtung heraus, dass Habgier und Machtverlangen, der Menschen überhand nehmen könnte, beschloss das Magistrat diese Spezies ein für alle Mal auszulöschen. Sonnenstürme sollen nun alles Leben auf der Erde vernichten, doch eine letzte menschliche Elite kämpft beharrlich gegen die Vernichtung ihrer Rasse an. Doch bald beschleicht den Soldaten John eine böse Vorahnung, dass das Vorhaben des Magistrats doch ein anderes zu sein scheint, als das sie vorgegeben haben.
Demnach handelt es sich schon um eine SciFi Story. Doch es geht weniger um das große BUMM und Geballer, sondern mehr um die Empfindungen und die emotionale Entwicklung des Hauptcharakters John.
DarkScene: Ich habe "Mirage" ja leider erst gut ein halbes Jahr nach VÖ entdeckt und den Vorgänger "Elinoire" komplett verpennt. Wie habt ihr es geschafft, Flaming Row so gut geheim zu halten?! Oder anders gefragt, warum genießt ihr bislang nicht die Aufmerksamkeit, die ihr eigentlich verdienen würdet?
Martin Schnella : Och, eigentlich finde ich, dass wir seit unserem Debüt schon viel Aufmerksamkeit bekommen haben. Ich denke es ist allerdings schwierig innerhalb kurzer Zeit sehr viele Leute zu erreichen. Ich selber entdecke ja auch immer wieder Bands, die es schon einige Jahre gibt, ohne je davon erfahren zu haben. Man sucht ja auch nicht immer direkt danach. Mich freut natürlich sehr, dass Dir unsere Musik so gut gefällt und Du uns somit mehr Aufmerksamkeit gönnst. Die nehmen wir natürlich auch gerne an :) Ich denke in der Vielzahl an unterschiedlichen Bands und dem nahezu übersättigtem Markt, ist es schwer aufzufallen. Gerade im Prog-Bereich, der sich ja eh einer Sparte unterordnet. Zudem ich aber sagen möchte, dass ich Flaming Row nicht als Prog bezeichnen möchte. Es gibt ja keinen eindeutigen Stil. Jedoch viele progressive Elemente. Wenn wir es schaffen würden einen Fuß in den Metal-Sektor zu fassen, hätten wir mit Sicherheit noch mehr Aufmerksamkeit. Ich denke, dass sich auch Metal-Fans auf unsere Musik einlassen würden.
DarkScene: Mir gefällt "Elinoire" auch sehr gut, "Mirage" ist aus meiner Sicht allerdings noch ein Stück ausgereifter und detailreicher. Wo liegen für dich die Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Alben?
Martin Schnella : Ja, das sehe ich genauso. "Elinoire" habe ich angefangen zu komponieren, als es Flaming Row noch gar nicht gab. Ich wollte lediglich Songs schreiben, die in einem Zusammenhang stehen. Daraus wurde immer mehr. Ich habe dann meine gute Freundin Kiri Geile gefragt, ob sie Ideen zu einem lyrischen Konzept hat. Und so kam eins zum anderen. Ich fragte meinen Kumpel und Drummer Niklas Kahl, ob er Bock drauf hätte die Ideen einzutrommeln. Alles entstand im Laufe von knapp 3 Jahren und wurde immer größer. Ich fragte mehr und mehr Musiker und Sänger/innen, ob sie daran teilhaben möchten und die Resonanz war überwältigend für mich. Das hatte natürlich auch zur Folge, dass sich die Songs immer wieder veränderten. Da nicht alles am Stück entstand ist es sicher nicht ganz so ausgereift wie "Mirage". Es gibt aber auch andere Meinungen. Einigen Leuten gefällt auch „Elinoire“ besser. Und das ist auch gut so. Das zeigt einem, dass man scheinbar alles richtig gemacht hat.
Bei "Mirage" wollte ich einen noch besseren Zusammenhang der Songs erreichen. Die Kompositionen sind etwas reifer, die Spielereien besonders in den Instrumenten etwas kniffliger. Die Vocals habe ich bewusst etwas eingängiger gehalten.
DarkScene: Für beide Flaming Row -Werke hast du eine wahre Heerschar namhafter Musiker um dich geschart. Wie kommt es, dass Leute wie Ted Leonard, Jimmy Keegan, Arjen Lucassen und die Jungs von Shadow Gallery deinem Ruf gefolgt sind? Wie gehst du ein solches Großprojekt an?
Martin Schnella : Wie schon erwähnt, war das anfangs überhaupt nicht geplant. Im Oktober 2010, mitten in der Produktion von "Elinoire", habe ich bei Facebook durch Zufall das Profil von Gary Wehrkamp von Shadow Gallery entdeckt. Ich liebe deren Musik seit dem ich 15 bin. Und mir kam spontan die Idee ihn zu fragen, ob er Lust hätte ein Gitarrensolo für das Album einzuspielen. Ich hätte nie mit einer Antwort gerechnet. Doch wenige Stunden später bekam ich sie. Er bat um Hörmaterial. Das hat ihm gefallen. Und so ging alles seinen Lauf! Ich fragte immer mehr Musiker, die mir am Herzen liegen. Was mich freut ist, dass alle Musiker, die ich gefragt habe es aus Überzeugung getan haben. Jedem scheint also die Musik zu gefallen. Aus diesen Kontakten sind sogar richtige Freundschaften entstanden. Mit Jimmy, Dave und Ted von Spock's Beard habe ich regelmäßig Kontakt.
Erst vor Kurzem haben wir während ihrer Europatour bei einem gemeinsamen Grillabend die ganze Nacht gejammt. Vielen Dank in diesem Zuge an unseren lieben Fan und Freund Joe Reith für das Organisieren dieses tollen Abends! Auch mit Gary und Brendt von Shadow Gallery schreibe ich oft. Nicht nur musikalische Dinge. Auch mal dies und das. Es sind wirklich sehr nette Leute. Beim Generation Prog Festival gab es sogar ein kleines Familientreffen. Magali Luyten, Kristoffer Gildenlöw und die Jungs von Haken waren alle da und wir konnten einmal wieder Eye To Eye mit einander quatschen. Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass Fragen nichts kostet. Die meisten freuen sich gefragt zu werden an einem solchen Projekt teilhaben zu können. Ob sie nun in der Szene bekannt sind oder nicht. Daher frage ich einfach. Meistens via Email oder Social Networks. Das ist heutzutage ja glücklicherweise sehr einfach. :)
DarkScene: Du sprichst des Öfteren von einer "Trilogie", also gehe ich davon aus, dass du das nächste Album bereits in der Pipeline hast. Auf was und wen können wir uns freuen? Wie lang wäre die Länge deines Wunschalbums, wenn eine CD nicht auf 80 Minuten, die da ja regelmäßig ausschöpfst, limitiert wäre?
Martin Schnella : Ehrlich gesagt, sind die beiden nächsten Alben bereits in der Mache. Ich habe in den Jahren 2011/2012 den Großteil der Drums mit Niklas Kahl, Jimmy Keegan und Leo Margarit eingespielt. Auch schon für die Ideen des 3. Teils. Das heißt, die Songs stehen soweit. Das fertige Arrangement ist in der Mache. Aktuell sind bereits Drums, Akustik Gitarren, Bass und Folk Instrumente für das nächste Album eingespielt. Kiri ist dabei das Konzept weiter auszubauen. Wir werden im Laufe des Jahres die Aufnahmen zum Ende bringen und hoffentlich bald schon veröffentlichen.
Das Album wird etwas anders klingen. Es wird zweifelsfrei Flaming Row bleiben, jedoch im Ganzen wesentlich akustischer und dynamischer. Der 2. Teil der Mirage Trilogie wird insgesamt etwas ruhiger und weniger Metal Anteile haben. Einfach, weil das Album einen anderen Flair bekommen soll und sich von den bisherigen unterscheiden soll. Es werden dennoch viele Instrumentalisten dabei sein. Auch wieder viele Sängerinnen und Sänger wobei die Anzahl etwas geringer sein wird, um den einzelnen Stimmen mehr Raum geben zu können. Das passt besser zu den Ideen. Unsere Fans können sich auf einen großen Berg an Melodien, viel akustische Instrumente und natürlich auch viele progressive Elemente freuen.
Eine Wunschlänge gibt es nicht. Eigentlich sind mir die knapp 80 Minuten auch viel zu lang. Meistens ist es die umfangreiche Story, die Platz braucht. Daher die lange Spielzeit. Ich fände eine Länge von 60-70 Minuten optimal. Ggf gibt es dieses Mal eine Doppel CD á 50 Minuten. Das macht es etwas überschaubarer und man bekommt trotzdem das komplette Material unter. Wir planen auch eine sehr geringe Sonderausgabe. Quasi eine Fan-Edition. Da der Instrumentalmix sehr gut angekommen ist, werden wir das auch berücksichtigen!
DarkScene: Wie kann man sich die Umsetzung auf dem Livesektor vorstellen? Ihr könnt ja unmöglich alle Stimmen und Instrumente auf die Bühne bringen...
Martin Schnella : Es lässt sich natürlich nicht jedes Detail live exakt so umsetzen wie auf der Produktion. Muss es aber auch nicht. Vor dieser Herausforderungen stehen ja viele Bands und viele gehen den Kompromiss ein das Arrangement etwas zu ändern oder auf das ein andere Instrument zu verzichten. Wir haben live ein Team aus 9, manchmal auch 10 Musikern. Neben Marek, Kiri, Niklas und mir sind noch Alexander Langner (Bass), Stephan Wegner (Gitarre, Voc), Anja Hampe (Voc, Akustik Gitarre), Michael Lowin (Voc), Lars Begerow (Voc) und Anne Trautmann (Voc) mit auf der Bühne. Fast alles Musiker, die auch auf den CD's zu hören sind. Es ist ein tolles Team. Auf jeden kann man sich verlassen und es macht einfach unglaublich viel Spaß. Leider fehlt uns die Zeit regelmäßig live zu spielen, bzw. zu proben. 10 Leute kriegt man einfach selten zeitgleich in einen Raum, der dann auch noch groß genug sein muss. Für die bisherigen Auftritte haben wir uns meist in Kleingruppen getroffen und die Songs vorbereitet. Gesamtproben gab es dann zum Teil nur eine oder zwei.
Hinzu kommt, dass so viele Musiker auch einen technischen Aufwand mit sich bringen. Wir benötigen also eine gewisse Aufbau- und Soundcheck Zeit, die wir bisher nur einmal in ausreichendem Maß zur Verfügung hatten. Das zog natürlich oft kleinere Makel mit sich. Oft musste unser Keyboarder Marek Arnold unter schwierigen technischen Bedingungen durch die Auftritte kämpfen. Wir bekamen aber durchweg ein tolles Feedback auf die Auftritte und haben auf unserer kleinen Tour im Jahre 2012 viele neue Fans gewonnen.
DarkScene: Verstehst du Flaming Row eigentlich als Projekt oder als Band? Welche Rolle spielen deine Mitstreiter/innen Kiri (Vocals), Marek (Keys) und Niklas (Drums)?
Martin Schnella : Das ist eine sehr gute Frage. Angefangen hat alles als Projekt. Spätestens nach den ersten Auftritten kann man aber auch von einer Band sprechen. Kiri, Marek und Nik sind dabei meine engsten Mitstreiter. Ich sehe mich schon als Kopf der Band und treffe auch die wesentlichen Entscheidungen. Auch die Finanzierung obliegt mir in meiner kleinen Selbständigkeit. Die drei sind seit langer Zeit sehr gute Freunde und haben bei FR eine ganz wichtige Funktion. Sie sind fantastische Musiker und komplettieren die Songs mit ihren Arrangements. Nik bekommt freie Hand was das Drumming angeht. Auch Marek hat die volle Freiheit seine Ideen und Arrangements mit einzubringen. Das funktioniert wunderbar und ergänzt sich zugleich super. Kiri legt generell den Grundstein zu den lyrischen Konzepten. Sie hat viele Ideen und entwirft diese anhand kleiner Kurzgeschichten. Daraus entstehen dann die Texte. Einige von mir, einige von Kiri und auch anderen Co-Writern. Zentrale Sammelstelle ist dann mein Tonstudio. Auch wenn ich die zentrale Figur von FR bin, würde es ohne die 3 nicht funktionieren.
DarkScene: Du hast Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht, nun bist Profimusiker. Was zur Hölle ist bei deiner Sozialisation schief gelaufen?! Wie überlebst du finanziell in einer Zeit, in der nur noch wenige bereit sind, für Musik Geld auszugeben?
Martin Schnella : Haha, oh da ist so einiges schief gelaufen. Auch wenn ich drei Jahre zum Wirtschaftsgymnasium gegangen bin, hat es bis zum Abitur nicht gereicht. Ich war stinkfaul und auch damals lieber Musik gemacht als mich mit Deckungsbeitragsrechnung, Stochastik und Betriebswirtschaftslehre auseinanderzusetzen. Dennoch habe ich trotz gescheitertem Abiturs eine Ausbildung zum Industriekaufmann erfolgreich bestanden und auch einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Jedoch hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet und ging letztendlich pleite. In einer anderen Firma habe ich mich anschließend nicht wohl gefühlt. Dann hatte ich ein interessantes Angebot bekommen halbtags bei der Onlinezeitung meiner Heimatstadt Osterode, dem Eseltreiber, anzufangen. Das gepaart mit meinen Gitarrenschülern, meinem Tonstudio und den Bands funktioniert sehr gut und macht zudem auch noch eine Menge Spaß. Es ist jedoch auch sehr arbeitsintensiv. Müsste ich noch eine komplette Familie davon ernähren, wäre das sicher schwierig. Dennoch stellt mich diese Aufgabe immer wieder vor neuen Herausforderungen. Sowohl bei meinem Hauptinstrument, der Gitarre, als auch im Tonstudio. Ich habe mit vielen interessanten Musikern und Bands zu tun aus unterschiedlichen Stilistiken.
Mit meiner allgemeinen beruflichen Entwicklung bin ich sehr zufrieden. Es ist immer ein Risiko die Musik zum Beruf zu machen. Aber wer weiß heute schon was in 10 Jahren passiert? Ob nun selbständig oder fest angestellt. Man kann sich nie sicher sein ein Leben lang den selben Job zu haben. Ich lasse mich überraschen was noch so passiert.
DarkScene: Du spielst ja in mehreren Bands und hast diverse Projekte am Start. Welche(s) davon würdest du unseren Leser/innen noch ans Herz legen?
Martin Schnella : Auf jeden Fall Seven Steps To The Green Door. Das ist die Band, in der unser Keyboarder Marek Arnold Kopf ist. Über diese Band habe ich Marek auch kennen gelernt. Als sie im Jahr 2012 auf der Suche nach einem neuen Gitarristen waren, hat es sich ergeben, dass ich das mache. Es standen Auftritte an und somit musste eine schnelle Lösung her. Das Ganze hat so gut funktioniert, dass ich gleich da bleiben konnte. Seven Steps ist ebenfalls eine Prog-Band. Sogar deutlich progressiver als Flaming Row. Derzeitig nehmen wir das 4. Album auf. Das ist das erste, bei dem ich als vollwertiger Gitarrist und Bassist mitwirke. Den Grundstein der Songs haben wir zusammen im Proberaum gelegt. Die meisten Ideen stammen von Marek und Drummer Ulf Reinhardt. Ich hab während der Sessions ein paar spontane Ideen mit einbringen können und hab während der Aufnahmen viele Arrangements für Bass und Gitarre erarbeiten können. Marek und ich ergänzen uns da sehr gut und ich finde, dass das echt gut funktioniert. Das Album wird großartig und sehr unique. (Anm.: Das Album ist mittlerweile erschienen und in der Tat eine Rakete!)
Sonst mache ich auch noch viel Cover Musik. Unter anderem mit meiner Freundin Melanie Mau und ihrem Bruder Markus. Meine beiden Metal Kapellen Steel Protector und Cast In Silence liegen derzeitig auf Eis. Aber wir planen in naher Zukunft auch diese wieder aufzutauen.
DarkScene: Die Harzer, insbesondere die Göttinger, Musikszene scheint sehr vital zu sein. Du jammst öfters mit anderen auf deiner Akustikklampfe, was ja quasi das Gegenteil deiner akribischen Studioarbeit darstellt. Was ist für dich aufregender?
Martin Schnella : Ja, die Musikszene in der Region meiner Heimatstadt Osterode ist in der Tat sehr agil. Doch leider geht uns etwas der Nachwuchs aus. Der demographische Wandel lässt viele Spielstätten aussterben, Veranstaltungen werden weniger etc.. Wir arbeiten derzeitig daran junge Musiker zusammen zu bringen, Ihnen in Zusammenarbeit mit Vereinen das gemeinsame Musizieren wieder nahe zu legen. Das funktioniert sehr gut. Es entstehen tolle Projekte und es fühlt sich gut an etwas Positives bewegen zu können.
Aufregend ist für mich jede Art des Musikmachens. Ich liebe es einerseits alleine im Studio zu hocken und in Ruhe zu tüfteln, jedoch das spontane Jammen mit Freunden und sogar fremden Musikern macht irre viel Spaß. In den letzten Jahren habe ich die Akustik Gitarre wieder neu entdeckt und habe irre viel Spaß daran z.B. Akustik-Cover von Metal oder Rock Songs umzuarrangieren. Meistens entsteht etwas ganz Neues. Das ist eine echte Herausforderung. Aufregend ist jedoch auch die Arbeit am neuen Flaming Row Album. Eric und Nathan Brenton (Neal Morse) haben mir vor einigen Tagen das String Arrangement für einen neuen Song geschickt. Da viel mir erstmal die Kinnlade runter. Auf einmal klingt der Song ganz anders. Im positiven Sinne! Ich liebe dieses Baukastenprinzip. Daher ist das mindestens genauso aufregend!
DarkScene: Ein Blick in die Zukunft: Mit welchen Musikern würdest du gerne mal zusammenarbeiten?
Martin Schnella : Außergewöhnliche Musiker, die besondere Instrumente spielen. Dazu gehört u.a. auch der Chapman Stick. Tony Levin oder Nick Beggs wären da so Wunschkandidaten. Ich kann es heute immer noch nicht fassen, welche Leute unsere Musik auf den bisherigen Alben performen. Das sind eigentlich alles Kindheitshelden. Du musst das so verstehen. Ich bin mit Shadow Gallery, Spock's Beard, Pain Of Salvation, Ayreon, Yes uvm.. groß geworden. Ich hab das rauf und runter gehört. Kaum jemand aus meinem Freundeskreis konnte damit was anfangen. Somit hatte ich diese Musik irgendwie für mich :). Und nun arbeitet man gemeinsam an solchen Projekten. Das ist doch toll oder? Noch viel schöner ist, dass auch unbekanntere Musiker aus Osterode und Umgebung dadurch viel Aufmerksamkeit bekommen haben.
Wenn ich ein paar Namen nennen müsste, wen ich unbedingt gerne mal dabeihaben möchte, dann wären das z.B. Joseph Williams (Toto), Laith Al Deen, Floor Jansen und natürlich Neal Morse. Er hat einfach die sympathischste Stimme, die ich kenne und ist ein großartiger Musiker. Dadurch, dass ich mit den Spock's Jungs recht gut befreundet bin, liegt der Kontakt gar nicht so fern. Wer weiß was noch kommt.