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The New Black - Interview mit Sänger Fludid
The New Black - Interview mit Sänger Fludid  
Die wohl amerikanischste aller Deutschen Bands hat vor kurzem ihr vielleicht bestes Album veröffentlicht: "III - Cut Loose". Da wars nun für DarkScene an der Zeit, den talentierten Jungs um Frontman & Gesprächspartner Markus "Fludid" Hammer einige Hintergrundinfos zu entlocken.
Werner
Werner
(52 Interviews)
DarkScene: Hi Fludid, hier ist Werner von darkscene.at. Zunächst mal ein dickes Kompliment für eure aktuelle CD "III - Cut Loose", die scheint wie eure beiden ersten Alben ausschließlich super Kritiken zu erhalten. Inzwischen gebe ich ja selten eine Note ab 8.5 aus, aber bei diesen ausgefeilten und Arsch-tighten Songs fiel mir diese Entscheidung nicht besonders schwer. Erleichtert, oder hattet ihr schon im Vorfeld ein gutes Gefühl, bei den Leuten da draußen abermals so überzeugend rüber zu kommen?

Fludid: Hi, danke für die Blumen. Wir sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Freut uns also, wenn die Leute das genauso empfinden. In einer Band zu spielen ist ein Abenteuer. Schließlich entwickelt sich eine Truppe bestenfalls weiter und man kann nie genau sagen, ob das Ergebnis eines neuen Albums die Fans und/oder Medien zufrieden stellt. Ich persönlich habe meine Erfahrungen diesbezüglich in meinem Leben gemacht und bin Gott sei dank soweit um unabhängig von irgendwelchen Erwartungen ans Songwriting zu gehen. Natürlich freut es mich, wenn die Leute sagen, das ist ein Arsch-tightes Album. Ohne Bestätigung würde niemand Musik machen. Aber ich bin schon ein wenig stolz, dass das bei uns aus dem Bauch kommt und das jetzt Anklang findet.



DarkScene: Ich finde, dass die kleineren Mängel im Songwriting früherer Tage beseitigt werden konnten und auch, dass das gehobene Level bis zum letzten Track nicht abebbt. Volbeat Produzent Jakob Hansen hat das Teil recht knackig abgemischt, wobei ich eigentlich schon das Endprodukt bei "TNB" und "II – Better In Black" sehr gediegen fand. Warum fiel die Entscheidung auf ihn? Erfüllte er eure Erwartungen?

Fludid: Wir wollten einfach einen Schritt weiter gehen. Wenn ein Dritter über deine Arbeit schaut, geht er da mit einem unvoreingenommenen Blick ran, das kann sehr erfrischend sein. Das Material einem erfahrenen Mixer in die Hände zu geben ist zwar immer ein bisschen risikobehaftet, aber wir haben Jakob 100% vertraut und letztendlich hat er unseren Songs so einen fetten Kick verpasst, dass wir vom Ergebnis überwältigt sind. Jakob konnte sich super in die Stimmung versetzen, die wir bei den Aufnahmen fühlten.

DarkScene: Welcher ist dein Lieblingssong von "III - Cut- Loose" und weshalb?

Fludid: Es gibt natürlich sehr viele Lieblingstracks auf der Scheibe. "Muzzle & Blinkers" is´n Knaller, da hab ich auf Grund der instrumentalen Atmosphäre Platz, eine richtige Geschichte zu erzählen. Bei "One Thing I Know" geht mir beim Gitarrensolo immer noch das Herz auf.

DarkScene: Möchtest du uns was ein wenig über die Texte verraten?

Fludid: Ich rede nicht gerne über meine Texte. Ich weiß, dass ich mir beim Schreiben etwas gedacht habe, sehe die Lyrics am Ende aber als einen Teil des Songs, der auf jeden so wirken soll, wie er es will. Nur so viel: Oft packe ich eigene Gedanken, Ängste, Wut oder Frust in eine Geschichte, die dann aber eine fiktive Figur durchlebt.

DarkScene: 2009 habe ich euch das erste Mal live gesehen im Vorprogramm von den erwähnten Volbeat Jungs. Das war ein lässiger, wenn auch noch bescheiden wirkender Gig im Komma in Wörgl. Seid ihr noch irgendwie in Kontakt mit Michael und Co.?

Fludid: Nein, in Kontakt nicht. Wenn man sich auf Festivals trifft, dann kennt man sich natürlich noch. Ich erinnere mich an den Support bei AC/DC, bei dem Volbeat ja auch im Vorprogramm war, da hat man so ein bisschen die unterschwellige Erfurcht vor den Altrockern geteilt.



DarkScene: Wie schafft ihr es eigentlich, gefühlte 50% cooler zu klingen, als ca. 90% der mitteleuropäischen Rock n‘ Roll Bands? Liegen da längere Aufenthalte in den Vereinigten Staaten in eurer Biographie verborgen? Allen voran gefällt mir an eurer Mucke, dass ihr die Mischung aus Southern Rock, Blues und englischem Heavy Rock ausgesprochen kompakt und unverkrampft präsentieren und obendrein eine individuelle Schneid vorweisen könnt. Das britische bezieht sich auf die an Thin Lizzy angelehnten Harmonien bzw. auf den dezenten Motörhead Einfluss auf zwei, drei Nummern, was jetzt die neue Scheibe angeht. Auch mit Black Label Society werdet ihr seit Anbeginn assoziiert. Könnt ihr mit solch Affinitäten der Herren Journalisten leben oder nerven die ewigen Vergleiche?

Fludid: Sowohl als auch. Wir sind fünf sehr unterschiedlich geprägte Musiker. Die genannten Bands haben viele in der Band natürlich durch ihr Leben begleitet, was sich logischerweise im Songwriting niederschlagen kann. Aber genau diese Unterschiedlichkeit die Du mit Southern Rock, Blues und Heavy Rock ansprichst, macht TNB in meinen Augen sehr eigenständig. Ich bin mit einem komplett anderen Genre groß geworden und habe meine Wurzeln nicht im Metal, sondern bei Blues Muckern wie John Mayall, oder Tom Waits und natürlich die ganzen Grunge Bands aus den frühen 90ern. Ich denke allerdings, dass sich eine Deutsche Band, die Amerikanisch klingt zwangsläufig irgendwelchen Vergleichen unterziehen muss. Ach ja, ich war noch nie in den U.S.A.

DarkScene: Wer ist bei euch der Leitwolf, was das Komponieren betrifft? Oder läuft es bei euch recht demokratisch ab?

Fludid: Wir sind schon eine demokratische Band, trotzdem ist Fabs der Kopf, der in einer unglaublich kreativen Phase von vielleicht zwei bis drei Wochen Demosongs aufnimmt, die in der Regel sofort bei mir zünden. Leimsen hat dann immer noch Songs und Riffs am Start, die automatisch in Fabs Prozess mit einlaufen. Leimsen und ich schreiben die Texte. Günt und Chris machen dann das Finetuning. Der Begriff Leitwolf würde also am Besten dem Fabs stehen.



DarkScene: Auch in Sachen Design fährt ihr das vertraute Konzept weiter, außer ein paar winzige Neuerungen. Was hat es mit dem Kolibri auf sich, der sich ja auf dem Cover von "Cut-Loose" befindet?

Fludid: Auch hier ist Fabs "the man". Er hat diverse Grafiker in seinem Pool, die er unter Anderem für sein Klamottenlabel GosuGear einspannt. Wir haben mit "II: Better In Black" angefangen wieder den Skull aufs Cover zu nehmen. Mit "III" war es für uns klar, das fortzusetzen. Der Kolibri ist letztendlich ein grafisches Element, der das Cover in Form eines Tattoo Motivs ergänzt. Er hat nicht wirklich etwas mit der Attitüde der Band zu tun. Ich als Tattoo Fan weiß, dass er auch für den weisen Begleiter steht, der Kraft gibt für richtige Entscheidungen. Für mich also ein würdiger Cover-Kandidat.

DarkScene: Ihr habt jetzt drei Alben auf AFM Records veröffentlicht und dürftet meiner Einschätzung nach eines der Zugpferde in diesem Stall sein. Bleibt ihr AFM treu, oder lauert schon was anderes im Busch?

Fludid: Wir sind sehr zufrieden mit AFM. Vor dem dritten Album gab es ein Meeting, bei dem Fabs und Leimsen dabei waren, da wurde ein richtiger Schlachtplan ausgearbeitet, ich denke nicht, dass eine Band unserer Größenordnung auf ein andere Pferd umsatteln sollte.

DarkScene: Was treiben die fünf Jungs von The New Black, wenn sie gerade nicht zusammen rocken? Wer von euch kann sich alleine mit Musik den Unterhalt verdienen?

Fludid: Da wir nicht proben, liegen wir eigentlich die meiste Zeit am Pool und lassen uns die Plauze einölen. Nein, als Deutsche Band ist es nicht einfach derartig Fuß in der Musikindustrie zu fassen, dass man davon Leben kann. Die fetten Jahre sind vorbei. Deshalb haben wir natürlich unsere Dayjobs um über die Runden zu kommen. Ich bin Kameramann und Cutter für ein großes Verlagshaus in meiner Heimat und arbeite z.B. eng mit Chris zusammen, der dort auch als Fotograf arbeitet. Eigentlich sind wir ein recht kreativer Haufen.



DarkScene: Wie sieht‘s mit den Tourplänen für 2013/2014 aus? Welche Band wäre euer Traum bzw. Wunsch für eine große Konzertreise? Was bedeutet es für euch, auf Tour zu sein? Lästige Pflicht, oder überwiegt der Spaßfaktor?

Fludid: Wir sind im April mit der Rock´n´Roll Overdose Tour unterwegs. Da durchqueren wir Deutschland und bringen den neuen Stoff auf die Bühne.
Leider ist es nicht so einfach sich ne geile Band auszusuchen, die man supporten will... da würden mir ne Menge einfallen. Da muss man einfach sehen, was zu welchem Zeitpunkt am besten passen würde. Außerdem hoffen wir noch auf ein paar Festivals.Touren kann ein Schmerz im Arsch sein... Nein, meistens ist es das. Aber mit den richtigen Jungs an der Seite, macht das auch echt Spaß. Das Wichtigste ist aber immer die Zeit auf der Bühne. Ich mach das schon fast mein ganzes Leben lang und alle Strapazen nehme ich immer wieder in Kauf um am Ende des Tages das Publikum zu rocken. Da gibt es glaube ich unter Musikern auch keine Ausnahme.

DarkScene: Verrate uns zum Schluss deine aktuelle Top 5 Playlist und deine fünf Alltime-faves (artist / record)!

Fludid: Meine Top5 Playlist ist immer von der aktuellen Stimmungslage abhängig.
Ich probier´s mal:

Aktuelle Top 5 Songs:

I - Dillinger Escape Plan - "Black Bubblegum"
2 - Distillers - "Hunger"
3 - Copter - "Can´t Help It"
4 - Corrosion Of Conformity - "Stare Too Long"
5 - The Sonics - "Have Love, Will Travel"

5 Alltime Faves:

I - Guns´n´Roses - "Appetite for Destruction"
2 - Tom Waits - "Mule Variations"
3 - The Beatles - "Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band"
4 - David Bowie - "Space Odity"
5 - John Mayall - "Blues Breakers"



DarkScene: Danke, dass Du dir die wertvolle Zeit genommen hast, alles Gute nach Würzburg…das Schlusswort übergebe ich Dir:

Fludid: Rock und Roll! Und Grüße nach Österreich!

www.thenewblackofficial.de
www.facebook.com/thenewblackofficial

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VERLOSUNG:

Darkscene verlost drei neue Alben und zwei aktuelle T-Shirts von The New Black:
Schickt einfach ein email mit dem Betreff "The New Black" und eurer Postadresse an "gewinnspiel@darkscene.at".

Einsendeschluss ist der 17. April 2013!

Die Gewinner erhalten ihr Päckchen per Post!
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