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Subsignal - Die neue Deutsch-Holländische Prog-Supergroup
Subsignal - Die neue Deutsch-Holländische Prog-Supergroup  
Kaum hat man den Sieges Even Split verdaut, stehen zwei ehemalige Musiker der einstigen Bavaria-Kultruppe bereits wenige Monate später mit einem neuen Spitzenwerk stramm auf der Matte. Gitarrist Markus Steffen, inzwischen ein Exil- Wiener, stillt unsere Neugier auf scheins recht besonnene Weise ...
Werner
Werner
(52 Interviews)
DarkScene: Zu erst mal ein dickes Kompliment! Ein fantastisches Album ist euch beim ersten Anlauf gelungen – ihr vermochtet kurzum die hohen Erwartungen vollends erfüllen. Könnt ihr euch als lang etablierte Routiniers noch darüber richtig freuen in Sachen löblicher Reviews oder seid ihr diese überschwänglichen Resonanzen schon so gewohnt von eurem früheren Schaffen, dass ihr dies als „profan“ empfindet?

Markus Steffen: Derartig gute Kritiken sollte man niemals voraussetzen. Ehrlich gesagt haben wir das in diesem Ausmaß auch nicht erwartet. Denn wir haben nach unserem Ausstieg bei Sieges Even ja so ziemlich bei null anfangen müssen, ohne Label, ohne Band etc. Deshalb sind wir umso stolzer, dass es alles so gut und reibungslos funktioniert hat und die Resonanzen derart positiv sind. Fühlt sich auf alle Fälle gut an.

DarkScene: Wie kam es zur Inspiration des Bandnamens? Irgendwie verbindet man ihn mit einem nicht ganz unbekannten kanadischen Trio …

Markus Steffen: Der Bandname kam von Arno, und der ist überhaupt kein Rush-Fan. Die Assoziationen wurden uns auch erst später bewusst. Aber ich glaube, dass das keine große Rolle spielt, da wir stilistisch doch woanders verortet sind, wie ich meine. Wir wollten für die neue Band einen einfachen, direkten Namen finden. Bei Sieges Even hatten wir verständlicherweise öfters Probleme den Bandnamen zu kommunizieren.

DarkScene: Wer ist hauptverantwortlich für das Komponieren bei Subsignal? Ich gehe vorgreifend davon aus, dass Du – Markus – sozusagen der Mastermind bist …; wird in Zukunft, nachdem ja Subsignal inzwischen als feste Band laufen, das Songwriting auf alle Members verlagert werden?

Markus Steffen: Für "Beautiful & Monstrous" (zum Review) haben Arno und ich uns das Songwriting geteilt. David, unser Keyboarder, kam ja erst im Januar 2009 zu uns und konnte deshalb noch nicht in vollem Maße in das Songwriting einbezogen werden. Er hat aber auch einige wichtige Parts des Titelstücks sowie den Text zu "To Hope The Road is Long" beigesteuert. Auf der nächsten Scheibe werden alle Bandmitglieder verstärkt in den Songwritingprozess einbezogen.



DarkScene: Diese Frage wurde bzw. wird euch vermutlich oft genug gestellt: weshalb kam es eigentlich zur Trennung mit den Holzwarth Brüdern und damit zur Auflösung von Sieges Even? Seid ihr noch in Kontakt mit ihnen?

Markus Steffen: Im Prinzip ist das eine ganz einfache Geschichte. Wir haben seit längerer Zeit auf der persönlichen Ebene größere Probleme miteinander gehabt. Im Kreativbereich hat alles noch recht gut funktioniert, auch das Livespielen. Aber Arno und ich hatten einfach keine Lust mehr auf diese ständigen Spannungen, die im Prinzip vor jeder Show, vor jeder Recording Session oder auch beim Songwriting auftauchten. So haben Arno und ich die Konsequenzen gezogen. Sind wir noch im Kontakt zu den Holzwarth-Brüdern? Nein, nur indirekt über unsere Anwälte, was bedauerlich ist.

DarkScene: ZYX Records ist für eure Stilrichtung ein eher nicht alltäglicher Geschäftspartner in Sachen Promotion … wie kam es zu dieser Connection? InsideOut wäre wohl naheliegender gewesen, aber falls die Gerüchte stimmen, haben die im Moment eine schwere Phase zu überstehen …

Markus Steffen: Inside Out wollten erst, dann wollten sie nicht mehr. Heute wissen wir, warum sie nicht mehr wollten bzw. konnten. Aber ich bin ganz froh, dass wir bei ZYX gelandet sind. Die wollten das Thema machen, weil sie darauf standen. Ich finde es als Künstler enorm wichtig, den Rückhalt des Labels zu spüren. Insgesamt ist die gesamte Promotion bislang sehr zufriedenstellend, zumal wir auch mit einer sehr guten Promofirma zusammenarbeiten.

DarkScene: Was machen die einzelnen Subsignal Musiker abseits von ihrer musischen Passion? Arno ist ja Holländer, hat er sich inzwischen gut eingelebt in Bayern?

Markus Steffen: Roel, der ja auch Holländer ist, unterrichtet Schlagzeug, Ralf geht einem normalen Job in der Nähe von München nach, David studiert noch Klavier, und ich baue gerade eine Gitarrenschule hier in Wien auf. Ja und Arno lebt nicht in Bayern, sondern in Hessen, wo er als Grafikdesigner arbeitet. Mittlerweile spricht er auch schon sehr gut Deutsch.

DarkScene: Eure Lyrics scheinen dem ersten Anschein nach sehr persönlicher, tiefgründiger Natur zu sein. Worüber handeln sie im engeren, eigentlichen Sinn?

Markus Steffen: Es ist immer schwierig über Lyrics zu reden. Sie gehen meist, wie Du richtig sagst, von persönlichen Erfahrungen, Erlebnissen oder Erinnerungen aus. Allerdings versuche ich, die Texte möglichst offen zu gestalten, damit sich der Hörer seine eigene Geschichte hineindenken kann.

DarkScene: Die komplexen Arrangements wurden im Vergleich zu Sieges Even etwas zurück gefahren. Genießt Du es nun, dein Gitarrenspiel forciert leichtflüssig in Szene zu setzen oder gehen sie Dir schon ab, die – überspitzt gesagt – halsbrecherischen Riffs?

Markus Steffen: Subsignal ist hinsichtlich des Gitarrespiels sicherlich nicht einfacher als Sieges Even. Die vordergründige technische Verspieltheit, wie sie bei Sieges Even an der Tagesordnung war, ist allerdings deutlich zurückgefahren. Der Anspruch bei Subsignal ist es, den Song an sich in den Mittelpunkt zu stellen. Insbesondre live ist es oftmals die Kunst, den richtigen Moment einzufangen, der Moment, in dem alles passt, der Song so klingt, wie er gedacht ist. Das bedeutet, dass Du als Musiker mehr zuhören und auf die anderen Spieler reagieren musst. Bei Sieges Even konnten wir uns oftmals hinter den komplexen Arrangements verstecken, das geht hier nicht mehr.



DarkScene: Prinzipiell hört man diverse musikalische Einflüsse bei deinem grazilen Spiel heraus, woher beziehst Du deine wichtigsten Inspirationen?

Markus Steffen: Ich beziehe meine spielerischen Inspirationen heutzutage nicht mehr von anderen Musikern. Natürlich bin ich in meiner Jugend beeinflusst worden, da wären Bands wie Metallica, Rush oder Yes zu nennen. Aber ich bin, was meinen Geschmack angeht, recht breit aufgestellt. Ich liebe den englischen Gitarristen Julian Bream, moderne klassische Musik á la Morton Feldman oder Steve Reich, natürlich auch Prog, aber nicht in exzessivem Ausmaß. Das Leben an sich ist heute Inspiration genug für mich.

DarkScene: Sorry, aber das Coverartwork finde ich persönlich nicht übermäßig gelungen. Was sollte beim Anblick dem Hörer optisch vermittelt werden?

Markus Steffen: Wir wollten kein typisches Progcover. Die Aussage sollte einfach und direkt sein. Da wir in den Texten oftmals Naturbilder verwenden, war die Idee mit den Quallen naheliegend. Das sind schöne Tiere, die aber auch etwas erschreckend Rätselhaftes an sich haben. Sie sind im Grunde ein Bild für die Texte des Albums.

DarkScene: Sind schon feste Tourpläne geschmiedet im Hause Subsignal?

Markus Steffen: Ja, nächste Woche starten die ersten Shows in Deutschland. Für Anfang 2010 ist dann eine richtige Tour in der Planung.

DarkScene: Und die Standardabschlussfrage bei DarkScene - Wie lauten Deine fünf Alltimefaves, Markus?

Markus Steffen: Rush, Alan Holdsworth, Yes, Iron Maiden, Tool.

DarkScene: Bzw. die aktuellen fünf Alben, die momentan bei Dir rotieren?

Markus Steffen: Sigur Ros ("Með suð í eyrum við spilum endalaust"), Radiohead ("In Rainbows"), Muse ("The Resistance"), Pure Reason Revolution ("Amor Vincit Omnia"), Ozeansize ("Frames").

DarkScene: Dann hoffe ich natürlich, dass man sich bald live sieht – alles Gute inzwischen nach Bayern und Danke fürs Interview!

Markus Steffen: Danke Dir auch für das Interview. Aber wie gesagt: Ich lebe mittlerweile in Wien ;-) Aber das ist ja sprachlich nicht so weit entfernt….

www.subsignalband.com
www.myspace.com/subsignalband
www.markussteffen.com
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