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Cover  
Suede - Antidepressants (CD)
Label: BMG
VÖ: 05.09.2025
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3205 Reviews)
8.5
"Our hell is our shame is our heaven and I come alive in your arms
It's broken music and it's broken people who will save the world"
/ Suede 2025


Die großen Poeten der Londoner Indie-Szene werden immer einzigartig bleiben und sie werden mich mit ihren einzigartigen Alternative-Rock-Hymnen voll großartiger mitreißender Dynamik, hypnotischer Elegie und herrlicher Suede-Romantik immer wieder tief berühren.
Keine anderen Indie-Band hat es je geschafft bittersüße Melancholie, triste Schwermut und geradezu schwelgerische Schönheit so auf den unkommerziellen Punkt zu komponieren, wie es Suede tun. Keine andere Indie-Band hat es mir eben genau deshalb und wegen ihrer vollkommen Anti-kommerziellen Aura und ihrer so unfassbar romantischen Sehnsucht nach Tod und Trauer zeitlebens so angetan, wie die Briten.

"Antidepressants" ist nun das nächste Schauwerk zeitloser Indie-Brit-Melancholie. Dabei ist die mittlerweile zehnte Suede im ersten Moment gar eine Spur weniger todträumerisch, als sein absolut genialer, nahezu makelloser Vorgänger "Autofiction" (zum Review). Gerade der post-punkig aufwühlende Beginn mit "Disintegrate" und dem typische bowiesken Ohrwurm "Dancing With The Europeans" zeigt sich mit seiner hymnischen, gleichermaßen aber auch packend groovenden Note lebensversöhnlich, wie es Suede nicht immer tun. Natürlich ist die Atmosphäre vom ersten Ton an dennoch dicht, packend und wolkenverhangen.
Schönwettermusikfans haben bei Suede noch nie bestanden
. Das verdeutlicht selbst der groovige Titelsong, bei dem sich Suede wie selbstverständlich vor dem wegweisenden 80er-Schaffen von The Cure verneigen, ohne auch nur eine Sekunde davon abzulenken, dass sie selbst ein relevantes Genre mitgeboren haben und trotz ihres stilvollen Understatements unumstrittene Ikonen sind.
Ikonen, deren Weltschmerz aktuell allgegenwärtig, aber nicht überbordend klingt. Sonst würden dem post-punkig aufwühlenden Beginn keine kompakten Hits wie "Sweet Kid" oder beinahe großartiger Melo-Stadionrock mit emotionalem Unterton wie " The Sound And The Summer" folgen. So weit weg von Selbstzweifel und Nahtodgedanken waren Suede zuletzt selten.



Dass die ganz große Kunst und Aura dieser Band aber weiterhin schwelgerische Abschiedsschmerzen, große schwarze Emotion und Trauer sind, muss ich echten Liebhabern nicht erklären. Suede sind immer am überwältigendsten, wenn Brett Anderson seine schwermütigen Gedanken über Tod, Trauer und die Vergänglichkeit des Seins in endlos anfassendem Pathos gipfeln lässt und diese pechschwarzen Emotionen mit seiner herrlichen Stimme in ein verzweifelt schönes Meer aus Tränen fließen lässt. Beim wunderschönen "June Rain" und dem erhabenen " Somewhere Between An Atom And A Star" zückt Anderson genau jene Karte der Großartigkeit. Das kann nur diese Band.

Die beste Welt von Suede ist die schwerste und trübste. Suede sind am Schönsten, wenn die Romantik und Schwere einen geradezu erdrücken und sich vorm geistigen Auge immer wieder dieselben Bilder aufbauen:
Es ist nass, regnerisch und kalt. Der Sonntag ist trist in den Hinterhöfen des Südlondoner Arbeiterviertels. Die Szenerie ist trostlost in den verlassenen Underground-Stationen, in denen sich zu später Stunde niemand mehr freiwillig blicken lässt. Der tragische Held der Story ist verlassen, verloren und alleine. Er möchte sich lieber heute, als morgen von seinem Schmerz, seinem Schicksal und der Welt verabschieden. Tagträumend, verzweifelt und ohne zurück zu sehen…Leere und Hoffnungslosigkeit füllen die Szenerie und dennoch ist da immer irgendwo diese Wehmut und Romantik, die im dunkelsten Tal für Licht und Hoffnung am Ende des Tunnels sorgt und Suede so einzigartig macht.
Das urtypische Suede-Spiel der Emotionen war und ist bizarr, gefährlich und traumhaft zugleich. Suede und ihre unvergleichlich introvertierte Dekadenz und ihre bizarre, morbide Schönheit sorgen für einen charismatischen Glanz des Understatements, den keine andere Band je erreicht hat.



Suede sind so britisch, wie man nur sein kann, zeitlebens "bowiesk" und kunstvoll und ihre schwarz-weiß gefärbte Nachdenklichkeit gipfelt auch auf "Antidepressant" ausnahmslos in endloser Melancholie.

Selbst wenn "Trance State" einmal mehr die 80er Post-Punk-Karte zückt und dabei die frühe Goth-Dark Wave Phase mit treffsicherem Hitpotential aufleben lässt, brillieren Suede einmal mehr ausnahmslos mit großen Gitarrenmelodien, noch größerem Pathos und einem unwiderstehlich charismatischen Brett Anderson. Die zehnte Sude klingt homogen und wie aus einem Guss. Natürlich ist gerade ein Song wie " Life Is Endless, Life Is A Moment", nomen est omen, ganz großes Schwermuts-Kino und geradezu ein Selbstportrait jener Band, die gleichermaßen Gesicht und Gedicht der bittersüßen Tristesse ist. Poetisch, schön und anrührend. Ergreifend und traumhaft, wie es auch der wundervolle Abgesang " Life Is Endless, Life Is A Moment" und somit beinahe genauso makellos, wie das ganze Werk.

"Antidepressants" ist nicht besser als "Autofiction", aber es ist wundervoll und einmal mehr großartig.
Die "Beautiful Ones" sind immer noch wunderschön.
Wunderschön nachdenklich, wunderschön traurig und wunderschön einzigartig.


"Hate me if you must
Love me when I'm dust
Life is endless
And life is a moment
Call me when I'm dead"
/ Suede 2025


Trackliste
  1. Disintegrate
  2. Dancing With The Europeans
  3. Antidepressants
  4. Sweet Kid
  5. The Sound And The Summer
  6. Somewhere Between An Atom And A Star
  1. Broken Music For Broken People
  2. Cnal Ways
  3. Trance State
  4. June Rain3:57
  5. Life Is Endless, Life Is A Moment
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