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Um das Schaffen von Tuomas Saukkonen überblicken zu können, muss man schon ein bisschen Recherche betreiben. Dabei stößt man unweigerlich auf Before The Dawn, die erste Band des fleißigen finnischen Musikers. Before The Dawn (gegründet 1999) begann als Soloprojekt, doch schnell kristallisierte sich heraus, dass für dieses Vorhaben eine „richtige“ Band her musste – und so entwickelten sich BTD zu einer vollständigen Formation, die Fans mit einem Stilmix aus Melodic Death Metal und Dark Metal begeistert. Saukkonen war mit der Gründung von Before The Dawn auch entscheidend für die Entstehung des melancholischen Sounds, der bis heute mit finnischem Metal verbunden wird.
BEFORE THE DAWN - "Stellar Effect" (Official Music Video) Wahrscheinlich kommt der Name Tuomas Saukkonen vielen Lesern noch aus einem anderen Zusammenhang bekannt vor: 2005 rief er Dawn of Solace ins Leben, um musikalisch andere Facetten auszuleben. DOS konzentrierten sich stärker auf langsamere, düstere und atmosphärische Klänge, deutlich im Gothic- und Doom-Genre verortet – der komplette Kontrast zu Before The Dawn. 2008 folgte sein Death-Doom-Projekt Black Sun Aeon, bei dem Saukkonen im Studio fast alle Instrumente selbst einspielte. In nur wenigen Jahren veröffentlichte er drei Alben, die für ihre tiefdunkle, epische Stimmung bekannt sind. Die Black-Sun-Aeon-Ära brachte 2009 das Debütalbum "Darkness Walks Beside Me" hervor, das sofort für seine düstere Atmosphäre Aufmerksamkeit erregte. Im selben Jahr erschien die digitale EP "Cold", die das Fundament für den markanten Sound des Projekts weiter festigte. Nur ein Jahr später folgte 2010 das Doppelalbum "Routa", das mit seiner epischen Länge und thematischen Tiefe als Herzstück des Schaffens von Black Sun Aeon gilt. Den Abschluss bildete schließlich 2011 das dritte und letzte Album "Blacklight Deliverance", bevor Saukkonen 2013 das Projekt auflöste, um sich ganz auf Wolfheart zu konzentrieren. Wolfheart begann – erneut – als Soloidee, entwickelte sich aber ebenfalls zu einer vollwertigen Band und avancierte schnell zu einem Aushängeschild des finnischen Melodic Death Metal. Mit Wolfheart vertieft Saukkonen seinen markanten Stil: naturverbundene, nordische Themen, epische Melodien und brachiale Härte. BEFORE THE DAWN - "Shockwave" (Official Music Video) Natürlich geht es heute weder um Wolfheart, noch um Dawn of Solace oder Black Sun Aeon, sondern um Before The Dawn, Saukkonens erste Band, der er 2023 überraschend neues Leben einhauchte und die nach über einem Jahrzehnt Pause ein erfolgreiches Comeback feierte. Heute sind sowohl Wolfheart als auch Before The Dawn aktiv – und Tuomas Saukkonen zeigt weiterhin, dass er zu den kreativsten und unermüdlichsten Köpfen der Metal-Szene zählt. Die Wiedergeburt von Before The Dawn brachte das Album "Stormbringers" hervor, das auch mich nach elf langen Pause Jahren begeisterte – genauso wie die übrige Heavy-Metal-Welt, die dadurch ein Stück kompletter geworden war. Jetzt schreiben wir das Jahr 2025, und Before The Dawn sind mit einem weiteren Epos zurück: "Cold Flare Eternal" heißt der Longplayer, der am 05. September über Reaper Entertainment veröffentlicht wird und den wir heute im Review haben. „Nach der Veröffentlichung des Comeback-Albums wurde es einfach immer besser und besser“, blickt Tuomas mit einem zufriedenen Grinsen zurück. „Die Chemie in der Band ist auf einem Allzeithoch.“ Im 2025er Line-up von Before The Dawn stehen Gitarrist Tuomas Saukkonen, die Stimme der „finnischen Melo-Death-Melancholie“ Paavo Laapotti, dessen Stimmgewalt die Wucht eines Schneesturms haben kann, der aber auch herausragende Clean Vocals hervorbringt. Ebenfalls an Bord sind Gitarrist Juho Räihä, Bassist Pyry Hanski und Keyboarder Saku Moilanen. Multiinstrumentalist Tuomas Saukkonen übernimmt auf "Cold Flare Eternal" „nur“ Rhythmusgitarre und Schlagzeug. Saukkonen über die Rückkehr der Band: „Nichts bleibt je gleich. Es gab große Veränderungen, aber es fühlt sich immer noch wie dieselbe Band an. Für mich ist es sogar so, als hätte es keine Pause gegeben.“ Schon seit ihrem 2007er Album Deadlight nehmen BTD im Studio ihres Gitarristen Juho Räihä auf – manche Dinge bleiben also doch gleich. Legen wir los und nehmen "Cold Flare Eternal" unter die Lupe. Mit dem 84-Sekunden-Intro "Initium startet" "Cold Flare Eternal" ein Stück weit magisch. Man könnte sich dazu gut die finnische Landschaft vorstellen und die Atmosphäre aufsaugen – doch dafür sind wir gerade nicht hier. Das wird im energiegeladenen Opener "As Above, So Below" nach wenigen Sekunden deutlich. "As Above, So Below" war der erste Song, den Tuomas für "Cold Flare Eternal" schrieb – vielleicht klingt er deshalb so sehnsüchtig. Ein toller Auftakt ins Album! BEFORE THE DAWN - "Fatal Design" (Official Music Video) Druckvoller, wuchtiger und definitiv mit mehr Todesblei ausgestattet ist "Fatal Design", wo man auch die großartig eingesetzten Clean Vocals genießen kann. "Mercury Blood" kommt mit Speed angeschossen, Blastbeats fegen aus den Boxen und die kernigen Growls knallen auf die Trommelfelle – eine rundum Vollbedienung, getragen von der bockstarken Performance aller Musiker. "Stellar Effect" wurde als Single ausgekoppelt und bekam ein Video spendiert – den Link haben wir natürlich für euch. Zunächst verrät Tuomas dazu: „"Stellar Effect" ist eine perfekte Kombination aus dem alten BTD-Sound und der Band, die wir im Jahr 2025 sind. Düsterer Gothic Metal trifft auf melodischen Death Metal in monumentaler Form. Außerdem unterstreicht der Song eindrucksvoll die enorme stimmliche Bandbreite, die Paavo mitbringt.“ Dem kann man nur zustimmen. Und da Tuomas den „alten Sound“ erwähnt, tue ich es ihm gleich und lege euch "Deathstar Rising" ans Herz – und wenn ihr die Platte kennt, ist es höchste Eisenbahn, sie mal wieder aufzulegen! Mit Synthies und markant wuchtigen Gitarren startet "Flame Eternal" zunächst verhalten, wird im Verlauf intensiver und entwickelt sich zu einem klasse Song für die ruhigeren Momente. Die Druckbetankung eurer Synapsen mit knackigem Death Metal folgt aber sofort: "Stronghold" knallt euch gegen die Wand – Headbangen absolut erwünscht. Auch Mitsingen ist eine Option, ich höre aber lieber dem Könner zu und genieße die rauen, dunklen Töne, die seine Kehle hervorbringt. BEFORE THE DAWN - "As Above, So Below" (Official Music Video) "Destination", "Shock Wave" und die letzte Nummer "Ad Infinitum" bringen zwar keine großen Überraschungen mehr auf den Plattenteller – aber hey: wie böse sind die Growls in "Ad Infinitum" bitte? Level 666 und absolut geil anzuhören! Mit "Cold Flare Eternal" liefern Before The Dawn ein Album, das die Band in absoluter Höchstform zeigt. Härte, Melodie und Atmosphäre greifen perfekt ineinander und schaffen ein Werk, das gleichermaßen nach vorn drückt wie zum Träumen einlädt. Die Spielfreude und Chemie im aktuellen Line-up sind in jedem Song spürbar, und vor allem Paavo Laapottis Stimme hebt den Sound noch einmal auf ein neues Level. Kleinere Überraschungsmomente fehlen vielleicht im letzten Drittel der Platte, doch das schmälert die Wucht des Gesamtwerks kaum. Unterm Strich bleibt ein Album, das die Klasse und Einzigartigkeit von Before The Dawn eindrucksvoll unter Beweis stellt – und damit ganz klar 9 von 10 Punkten verdient. Trackliste
Mehr von Before The Dawn
Reviews
25.04.2012: Rise of the Phoenix (Review)06.03.2011: Deathstar Rising (Review) 26.12.2008: Soundscape Of Silence (Review) News
11.01.2013: Tuomas Saukkonen verkündet Ende der Band 17.04.2012: Neuer Videoclip zu "Pitch Black Universe". 08.03.2012: Videoclip zur ersten Single online. 30.01.2012: "Rise Of The Phoenix" erscheint im April 11.01.2011: "Deathstar Rising" Album Trailer online! 31.12.2010: Gehören nun zur Nuclear Blast Familie 31.10.2008: Neuer Videoclip "Dyin Sun" online. 23.10.2008: Streamen Album 27.12.2004: stellen neue Songs online |
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