Je nach Zugang einer Stilrichtung und im gegebenen Fall auch die jeweilige Erwartungshaltung betreffend, können manche Meinungen in Sachen Neuveröffentlichungen sehr auseinander klaffen. Nachdem beim Rezensenten zwar der Name Killswitch Engage seit gut zwanzig Jahren im Kopf zumindest als feste Größe der NWoAHM/Metalcore Szene verankert ist, aber die nötige Nähe nie ganz zustande kam und folglich keine Erwartungen im Raum standen bzw. stehen, versucht selbiger, nun möglichst vorurteilslos einen Longplayer wie "The Consequence" durch das eigene Analysezentrum zu drücken.

Klar, als Protagonisten einer Richtung, die vor einem Vierteljahrhundert ins Rollen kam, vermochte die Band aus der MC Hochburg Massachusetts trotz des Wegsterbens einiger Zunftvertreter, bis heute ihr Standing solide zu verwalten. Und als Metalcore, der mit zeitgemäßem Sound aus den Boxen donnert, würde ich diese Scheibe pauschal und tendenziell als sensationsarm umschreiben. Also einfach nur profan. Um nicht als roher Brocken der Jugendtage nur der einen Hälfte der Fans zu dienen, sind ebenso einige cleane Gesangsparts für die andere Hälfte der Fans auf dem Longplayer zu finden. Der manchmal durchwegs kalkulierte Balanceakt, wenn man so will. Die Palette knallt von vorn bis hinten ordentlich und besitzt einige geile Riffs, was denn sonst? Entscheidend ist jedoch mehr, was löst das eben gehörte in mir aus.

Also: der Memoryeffekt ist aufgrund sämtlicher popartiger Refrains latent vor Ort, instrumental lassen die Jungs zudem nicht das geringste anbrennen. Alles sauber eingetütet, geschmeidig produziert und für viele Anhänger jenseits des Atlantiks eine klare Pflichtangelegenheit, eine Band wie Killswitch Engage zu supporten. Für mich persönlich ist es entweder geschmacks- oder generationsbedingt, weshalb eine prinzipiell gelungene Scheibe wie "The Consequence" nicht ansatzweise am Einkaufszettel landen wird. Was wie gesagt nichts heißen muss, denn die Qualitäten sind unumstritten ...