Geh, leck mich fett. Das Bielefelder Quintett
Scalpture schafft es nahezu mühelos, die Wucht, die Garstigkeit, die Kompromisslosigkeit und den Spirit von solch Legenden wie
Asphyx,
Bolt Thrower und frühe
Death schön gebündelt in die Neuzeit zu transferieren, als gäbe nichts leichteres.
Dass es sich mittlerweile um den vierten Studiohammer der Deutschen handelt, verwundert auf diesen 42 Minuten Spielzeit eigentlich kaum: die Band klingt höchst abgebrüht und fokussiert, ohne dabei an Aggression oder Giftigkeit einzubüßen. Der zentrale Bezug zum Thema Krieg (seit Anbeginn der Karriere) erklärt zudem so einiges, also eine weitere Parallele zu den besagten Altmeistern. Ein Fast-Alleinstellungsmerkmal sind da schon die Titel und Lyrics, die sowohl auf Englisch, Deutsch und Schwedisch (
"Den Mörka Nattens Lejon" ~ Der Löwe der dunklen Nacht) als hübsches Potpourri Verwendung finden. Oldschool drauf zu sein, ist zunächst nicht ganz so schwer - aber in den winzigen Details unterscheiden sich meist die gewöhnlichen von den außergewöhnlichen Machern der jüngeren Generation.
Scalpture haben diesen, meist schwer zu definierbaren Extrabonus im Gepäck und gehören für meine Auffassung somit zu zweiter Gattung.
Zu guter Letzt zu den nackten Fakten von
"Landkrieg": Das famose Artwork stammt vom prominenten Israeli Elian Kantor, Produktion & Mix von Marco Brinkmann, das Mastering geht auf die Kappe von Lawrence Mackrory (
Darkane). Für Oldschool-Puristen gilt: Unbedingt reinhören!