Aus Göteborg/Schweden kommen die Melo Hardrocker von
Seventh Crystal die ihr drittes Studioalbum
"Entity" am 8. November 2024 über Frontiers Music veröffentlichten. 2019 von Kristian Fyhr gegründet und ursprünglich ein Soloprojekt wurden
Seventh Crystal mit dem Zugang von Johan Älvsång und Olof Gadd zu einer “richtigen” Band, der kurz darauf auch Anton Roos und Emil Dornerus jointen und das ursprüngliche Line-up komplettierten. Im Laufe der Zeit schied Johan Älvsång aus der Band, dafür ist Gustav Linde nun dabei. Nach ihrem letzten Dreher
"Wonderland" und der EP
"Infinity" sind die Skandinavier mit
"Entity" zurück und sagen über das Konzept folgendes:
Wir leben in einem Zeitalter sozialer Medien, KI, Filterblasen und sensationeller Schlagzeilen unbekannter Autoren. Desinformation kontrolliert die Massen und schafft mehrere Wahrheiten, bei denen die Realität unbekannt bleibt. Die Entwicklung der Technologie dient größtenteils dazu, Probleme zu lösen und menschliche Bedürfnisse zu erfüllen. Aber kann sie auch zum Gegenteil führen und ihr eigener Herr werden, mit dem Menschen als Untertan? Eine Art Wesen, eine “Entität”.
"Entity" ist eine Darstellung von Vergangenheit und Gegenwart, in der die besondere Entwicklung im Mittelpunkt steht. “Im Guten oder im Schlechten?”, “Unter oder außer Kontrolle?” – der Zuhörer ist derjenige, der entscheiden darf.
"Entity" startet mit
"Oathbreaker" und zeigt schon im Opener wo die Reise hingeht, denn mit soften und härteren Passagen ist der “Schwurbrecher” der perfekte Wegweiser für die nächsten gut 50 Minuten. Einen ganzen Tacken härter und intensiver ist
"Thirteen to One" während
"404" dezent auf die Bremse tritt, dafür kann Sänger Kristian Fyhr zeigen, was er drauf hat während ruhigen Songs.
"Path of the Absurd" ist herrlich eingängig und geht kritisch mit Menschen ins Gericht, die nur am Handy hängen, “Welcome to the Era of the Numb” heißt es im Song, zu dem es auch ein Video gibt.
Weiter geht es mit
"Architects of Light" und
"Blinded by the Light", dem der Spoken Words Track
"Interlude" vorsteht.
"Blinded by the Light" gehört zu meinen Favoriten, genauso wie
"Oathbreaker", denn mir gefallen die schärfer gesungenen Vocals tierisch und auch die rockigere Seite von
Seventh Crystal trifft voll meinen Geschmack. Nach den Hard Rock Songs zeigen sich die Schweden im
"Siren Song" wieder von ihrer soften Seite, steigern die Intensität und Härte aber bereits in
"Versus" und dem emotionsgeladenen
"Mayflower".
Die Band beschreibt "Siren Song" so:
Der griechischen Mythologie zufolge waren Sirenen Wesen, die mit ihrem schönen, verführerischen Gesang Seeleute verzauberten, damit sie ihre Schiffe vom Kurs ab brachten und sie an die felsige Küste und in ein unbekanntes Schicksal führten. In der heutigen Gesellschaft mit ihren Ozeanen aus Fehlinformationen und Gerüchten sind Einsamkeit und Ziellosigkeit eine endemische Krankheit.
Die Sirenen sind wieder unter uns und bekleiden Positionen auf allen Ebenen des Alltagssystems, von Trollfabriken über Überbringer von Fake News, Politikern bis hin zu denen, die wir einst für Freunde hielten“, fügen sie hinzu. „Siren Song“ handelt davon, sich auf der Suche nach einem Sinn zu verlieren und in etwas hineingeführt zu werden, das von Anfang an gut ausgesehen oder sich gut angefühlt haben mag, nur um dann festzustellen, dass man getäuscht und zurückgelassen wurde.
Dem guten Statement zum
"Siren Song" ist nichts hinzuzufügen! In
"Mayflower" geht es überdies um jenes Schiff, das sich im September 1620 nach Amerika aufmachte, um die neue Welt zu entdecken. Starker Text mit starken Gitarren! Mit Spoken Words geht
"Push Comes to Shove" los, bleibt in den ersten zwei Minuten auch relativ soft, bevor es dann abgeht und dem Hörer zarte Kopfnicker entlockt.
"A Place Called Home" erfreut kurz vorm Ende nochmal alle Liebhaber druckvoller Gitarren und
"Song Of The Brave" ist eine eindrucksvolle Gänsehauthymne, die man am besten mit hoher Lautstärke hört!
Seventh Crystal sind hörbar von einigen Genres inspiriert. Die Spannweite reicht vom Soft Rock bis hin zu Hard Rock und Heavy Metal. Diese Vielfalt macht
"Entity" intensiver, dynamischer, energiegeladener und insgesamt härter als der Vorgänger war. Die transportierten Stimmungen sind ebenfalls vielfältig und machen auch etwas mit der Stimmung des Hörers.
"Entity" hat einen starken Sound, liefert mitreißende Hooks, große Melodien und hat als Faustpfand die geniale Stimme von Kristian, der sicherlich nicht nur ich gerne zuhöre.