Das Kollektiv aus North Carolina gehört zu jener Underground-Gattung, welches man auf Anhieb sympathisch findet. Eigentlich sympathisch finden muss. Einer der Gründe dürften die durchwegs positiven Vibes sein, die sich mehr denn je in deren Kunst – einfach nur klassischer Heavy Metal – wiederfinden. Mit dem jüngst ins Rennen geschickten Werk
"Showdown" gab bzw. gibt es auch für mich kein Entrinnen mehr, was den Charme und die hinzugewonnenen Ohrwurm-Qualitäten betrifft, weil genauso macht dieses würdig alternde Genre Spaß, und das nicht zu kurz.
Waren die bisherigen drei
Mega Colossus Releases eher US-Metal orientiert, so schielt
"Showdown" tendenziell mehr in die NWoBHM Ecke. Das große Plus neben der Eingängigkeit markieren die mehrstimmigen und wundervoll inszenierten Refrains, die keinerlei Anlaufzeit zum Erklimmen des emotionalen Gipfels benötigen und gleichzeitig eine lange Halbwertszeit aufweisen. Heißt unter anderem: gewisse Parallelen zu den Siebziger-Legenden wie
Boston,
Blue Öyster Cult oder
Styx keimen ähnlich farbenfroh auf. Und auch instrumental ist eine Leichtfüßigkeit wahrnehmbar, die sich wie ein roter Faden durch die komplette Scheibe zieht, wenngleich das Quintett an manchen Wegmarken sich nur knapp der rosaroten Kitschzone entzieht.
In Anbetracht von gerademal sechs vorhandenen Tracks auf einer Spielzeit von geizigen 37 Minuten müsste man gnadenlos die Keule auspacken, allerdings wirkt auf
"Showdown" jedes Arrangement so schön platziert, wonach man sogar diesen kleinen Schwachpunkt der US-Truppe verzeiht. Kein Ton zu viel, keiner zu wenig. Spätestens mit dem rassigen Riff-Booster
"Grab The Sun" schufen sie es, mich in ihren Bann zu ziehen, und was die Geschmeidigkeit des finalen
"Take To The Skies" betrifft, werden sogar einstige Göttergaben von
Def Leppard und Konsorten ins Gedächtnis gerufen. Für mich jetzt schon einer der Songs, der am Ende des Jahres in meiner Top-Ten-Liste stehen wird!