Brutaler Tech Death Metal kommt selten zum Zug bei Darkscene. Wissen wir selbst. Wollen wir uns daher mit den im Jahre 2010 in Dortmund gegründeten
Orphalis ein wenig auseinander setzen, die im Spätsommer ihr viertes Baby
"As The Ashes Settle" aus dem Brutkasten holten. Zu seiner Schande muss der Schreiber ein Geständnis ablegen, nämlich, die Jungs erst jetzt richtig vernommen zu haben.
Umso beeindruckter ist jener von diesem eruptierenden Hatzbatzen, der natürlich nichts für schwache Nerven ist. In ähnlicher Manier wie die US Größen
Deeds Of Flesh,
Immolation oder
Origin bringen es die Frickelmeister hin, ihre Skills in durchdachte Songstrukturen zu gießen und im selben Atemzug das Spannungslevel hoch zu halten. Die waghalsigen Breaks und Wendemanöver innerhalb des
Orphalis'schen Kosmos haben durchwegs Schmackes und wirken zu jeder Sekunde souverän auf den Punkt gespielt, soviel kann versichert werden. Daher macht es Sinn, solch eine Zerstörungswut nicht auf 70/80 Minuten unnötig aufzublähen, sondern nach 43 Minuten ausklingen zu lassen. Verschnaufpausen gibt es mit Ausnahme des kurzen Electronic-Interlude'
"Moon Supremacy" und dem finalen Doom-Deluxe-Desert
"Crowned In Hatred" dementsprechend wenig, groß überraschen wird das niemanden. Mein persönliches Highlight? Hört auf den Namen
"The Wolves Draw Near" - diese unheilvolle Atmosphäre sucht ihresgleichen!
Überzeugende Arbeit aus der Dortmunder Talenteschmiede. Die Kompositionen, die Kompromisslosigkeit, die Tiefe, der Wille, der Sound - auf
"As The Ashes Settle" klingt nahezu jedes Mosaiksteinchen ausbalanciert. Diesen Schatz sollte man gut im Auge behalten.