Wayfarer haben es mit
"American Gothic" sofort geschafft, mein Interesse zu wecken. Der Albumtitel, der
atmosphärische Post-Black-Metal-Goth-Western-Style und die Stimmung des gespenstischen Düstersound der Amis haben
"ein gewisses Etwas", das nicht alle Bands haben. Es ist die Aura, die
Wayfarer mit
"American Gothic" trotz all ihrer
harschen US-Black Metal-Roots und Heavy Metal Noten zwischen Tribulation, Secrets Of The Sun, Tiamat und den göttlichen Fields Of The Nephilim platziert und die Amis ebenso intensiv und stimmig, wie auch cool klingen lässt.
Es ist erfrischend, dass
Wayfarer in ihrem
dunklen Klagkosmos nebst harschem Black Metal auch klassischen Metal und Post-Black-Metal Strukturen Raum geben und dabei immer wieder ihre
traditionellen Country-, US-Folk-Klänge und dunkle Blues-Vibes in den schwarzmetallischen Cocktail einbauen.
"American Gohtic" geht dabei ohne Schwachpunkt durch die von Elend, Tod und Tristesse verzierte Saloontür. Als Anspieltipps sollten ein, von Staub und Dunkelheit durchzogenes
"Reaper On The Oilfields" mit seinem Geister-Westernstadt Banjo-Thema, ein düster groovendes
"The Cattle Thief", das treibende
"The Thousand Thombs Of Western Promise" oder das gespenstische
"Reaper On The Oilfields" reichen. Das sind allesamt
vereinnahmend starke Black Metal/Dark-Metal- Songs mit verdammt dichter, dunkel romantischer und gleichermaßen morbider Western-Atmosphäre. Dabei klingen
Wayfarer mit ihren pechschwarzen Strukturen und markanten Songthemen ebenso trist, wie aggressiv, stimmungsvoll und fesselnd zugleich.
"American Gothic" hält alles, was es verspricht und klingt letztlich genau so, wie es klingen soll. Es ist ein richtig gutes Album, das es mit seiner düster, gespenstischen Western-Aura schafft, dem Black Metal und Heavy Metal auch in Zeiten, wo Kreativität und Neues weitgehend abhandengekommen sind, eine neue Würze zu geben und das fünfte Album des Quartetts aus Denver wird
Wayfarer ohne Frage die Wege nach Europa ebnen.
Was Moonsorrw für den Wikinger, das sind Wayfarer quasi für den Wilden Westen, denn wenn es Viking Black Metal gibt, darf es wohl auch Western-Black Metal geben…