Schon lange soll/darf man die Italienische Szene nicht leichtfertig unterschätzen. Insbesondere die lokale Prog-Liga, der außerhalb des Heimatlandes leider zu oft der berechtigte Zuspruch fehlt, muss wieder einmal Erwähnung finden. So eben auch für
Stargenesis. Hinter diesem spannenden Projekt steht übrigens Drummer/Composer Michele Vissano (ex-
Phoenix Rage).
Zwar fängt das äußerst ambitionierte Album mit dem knapp zehnminütigen Dosenöffner
"Welcome To Earth" recht verhalten und gleichzeitig sperrig an, was in weiterer Folge jedoch gut verschmerzbar ist. Die schwungvollen Songs sind dann mehr oder weniger jene, die das Drittwerk so prickelnd bzw. repräsentativ machen und dank starker Refrains immer wieder punkten lassen. Apropos. Man kommt nicht drum herum, Sänger Valeriano Do Zordo, sozusagen der stimmliche Bruder von Ronnie Romero, an dieser Stelle eigens zu erwähnen. Überhaupt ist die Ausrichtung mit
Lords Of Black und
Masterplan bei den härteren Tracks vergleichbar, obschon soundmäßig nicht die hohen Standards genannter Größen erwartet werden dürfen. Was zählt, ist die Muse und die Seele einer Scheibe, davon besitzt
"Distress Call From Earth" allerdings reichlich viel. Im späteren Verlauf gibt es selbstverständlich auch noch Balladen (eigentlich ganze fünf!), wovon
"The End Of Humanity" und
"A New Hope" die Kompetenz des Gänsehaut-Hervorrufens verdammt nochmal inne haben. Vissano's Vorliebe für
Rush,
Dream Theater und Co. tritt bei diesen weichen Songs übrigens mehr zu Tage.
Vielleicht hätte man die Scheibe von 82 Minuten auf 60 stutzen können, sozusagen "stringenter" machen, aber gut, das hat nun mal das Genre grundsätzlich und gerne an sich: lange, durchdachte Songs, die auch mal etwas Reifezeit benötigen.