Nur in wenigen Ausnahmefällen schaffen es Bands, die in den glorifizierten Achtzigern mit einem Bein im Underground und mit dem anderen an der imaginären Erfolgsschwelle standen, ein Werk nach jahrzehntelanger Abstinenz zu veröffentlichen, das große Wellen schlägt. Sprich, Comebackalben können bei Analysten einen Zwiespalt hervorrufen und haben einen schweren Stand meist irgendwo im Niemandsland. Ein völlig nichtssagendes 08/15 Artwork wie hier macht die Angelegenheit auch nicht geschmeidiger.
Immerhin können die Kanadier stolz von sich behaupten, im Jahre 1986 via
"Metalized" einen Kracher für die Ewigkeit veröffentlicht zu haben – ein Longplayer, welcher in keiner gut sortierten US Metal Sammlung fehlen sollte. Die Gegenwart? Ein Schelm, wer glaubt, die jugendliche Energie von einst hier auf
"III" wieder entdecken zu können. Oder doch? Ehrlich gesagt, das Ding rockt die Hütte mehr als ordentlich. Der straight geschmiedete Metal samt seinen Priest Vibes kommt ohne überbordeten Schnick-Schnack locker aus, transportiert dezent Nostalgie und darf gleichsam als zeitgemäß bewertet werden. Indes: Sänger Rick Hughes ist immer noch gut in Schuss, sei es auf physischer Ebene oder eben in stimmlicher Hinsicht, was generationsbedingt bekanntlich kein Selbstläufer ist.
Man hört dem personell unveränderten Quartett zu jeder Sekunde die Spielfreude an, weshalb
"III" neben den schlüssig komponierten Stücken eine Portion Empathie und Coolness besitzt. Als essentiell würde ich die für mich völlig unerwartete Rückkehr auf Konserve der Ahorn Metaller letztlich zwar nicht kategorisieren, eine weitgehend gelungene Visitenkarte ist
"III" aber allemal.