Der dritte Longplayer dieses Arizona-Gespanns erblickte eigentlich schon 2019 über das kleine, aber feine US Label 20 Buck Spin das Licht der Welt. Der geschmackssichere Dortmunder Plattenstall Century Media erkannte aber zeitig den Ernst der Lage, um diese herausragende Doom Kapelle auch in unseren Breitengraden näher an die Metallerschaft zu bringen.
Die stilistische Nähe zu den Ex-Label-Kumpels
Khemmis oder
Pallbearer darf demnach als Kompliment gewertet werden, schließlich haben diese Formationen den Doom auf ihre Art glaubwürdig verfeinert. UND: selbige sind mit spürbarer Leidenschaft in einem Musikbusiness tätig, das ohnehin genug seelenlose Werksgemeinschaften zu bieten hat. Der Sound von
Spirit Adrift lebt wie bei erst genannten auch ein wenig von dezenten Sludge- und klassischen Metal Extrakten. Doch genau die Mischung, dieses ganz bestimmte Potpourri, macht den entscheidenden Unterschied zur Masse aus, die einem mehr oder weniger am anatomisch angelegten Süden vorbei geht. Die durchgehend geschmeidigen Kompositionen, der cremige (und nicht ZU weinerliche) Gesang von Nate Garrett, sowie die magische Aura dieser Scheibe ergeben gebündelt ein funkelndes Konglomerat, das den Hörer sofort in dessen Bann zieht. Anbei: Einen Track wie das mit
Pink Floyd Zitaten versehene
"The Way Of Return" sollte man sich nicht entgehen lassen und
"Angel And Abyss" ebenso nicht, ist es ja eine klare Hommage an den Godfather Of Heavy Metal höchstpersönlich, also an
OZZY OSBOURNE und an dessen Evergreen
"Crazy Train". Der organisch-griffige Klang sowie das Eyecatcher-Artwork (nun auch als Vinyl erhältlich) runden
"Divided By Darkness" stimmig bis galant ab.