Die Kieler Prog Metaller von
IVORY TOWER sind seit Mitte der Neunziger aktiv. Zwischen dem letzten Album
"IV" und
"Stronger" sind allerdings geschlagene acht Jahre ins Land gegangen. Die Gründe dafür liegen vornehmlich in diversen Besetzungswechseln. Nun
präsentiert sich der Elfenbeinturm wieder in voller Pracht, verstärkt durch Rückkehrer Thorsten Thrunke an den Drums und Dirk Meyer am Mikro. Klar, dass vor allem die neue Stimme erst einmal eine gewisse Eingewöhnungszeit erfordert, ist man von den ersten vier Alben doch Andre Fischers hohes Organ gewohnt. Dirks Vocals sind rauer und mehr im klassischen Heavy Metal verwurzelt als die seines Vorgängers.
Folgerichtig hat sich auch der Stil der Band ein wenig weg vom Dream Theater-artigen Prog Metal hin zum progressiven Power Metal entwickelt. Diese neue Fassade steht dem Elfenbeinturm, der laut Bandleader Sven Böge nach Fischers Weggang schon kurz vor dem Abriss stand, verdammt gut. Der neue Keyboarder Frank Fasold setzt ein paar interessante Akzente im ansonsten von Svens Gitarrenspiel dominierten Sound. Jener ist es auch, der die Geschicke von
IVORY TOWER in Sachen Songwriting und Produktion leitet. Das Mastering wurde allerdings in die bewährten Hände von Tony Lindgren gegeben, während das tolle Cover von Jan Yrlund designt wurde.
Eine insgesamt gelungene deutsch-skandinavische Ko-Produktion also. Das Songmaterial kommt mit Spielzeiten zwischen fünf und sieben Minuten sehr kompakt daher, aber als Anspieltipps lassen sich trotzdem das flotte
"Money" und die Halbballade
"The Wolves You`ve Let In" ausmachen.