"Old-school as fuck". Das dürften die ersten Gedanken sein, wenn man
"Kings Under The Sand" auflegt und sich fragt, ob es sich hier wirklich um eine deutsche Newcomerband oder doch nicht eher um eine alte NWOBHM-Aufnahme handelt.
Als sei die Zeit irgendwann Anfang der Achtziger stehen geblieben, ziehen die Jungspunde aus Aschaffenburg die weißen Turnschuhe zur Lederjacke an, stöpseln ihre Klampfen ein und klingen wie eine Mischung aus Motörhead (Gesang) und Maiden (Gitarren) auf Valium. Das ist nun nicht eben originell, aber irgendwie trotzdem mitunter beeindruckend. Besonders, was die beiden Axemen Lukas Kunkel und Alex Oster da phasenweise zum Besten geben, ist nicht von schlechten Eltern. Vor allem die längeren, etwas epischen Stücke wie der Titeltrack und ‚Curse Of The Pharaoh‘, die das ägyptische Leitthema des Albums wunderbar transportieren, glänzen durch filigrane Riffs und Melodien in der Tradition von
Wishbone Ash. Das Instrumental ‚Alpha Omega‘ mag man fast schon als
PULVERs ‚Transylvania‘ bezeichnen.
Gleichwohl stellt sich am Ende des Tages mal wieder die Frage, ob es heutzutage reicht, den großen Dinos aus den guten alten Zeiten nachzueifern, um zu begeistern oder ob dazu nicht doch eine gewisse Individualität und Innovation von Nöten sind.