Manchmal ist Heavy Metal mehr als nur Musik, manchmal ist es ein Comic und dann kann es ein düsterer DC-Wisch sein, oder ein bunter Marvel-Wahnsinn voller Farben, Action, wirrer Storylines, phantastischer Wesen und auch einer ganzen Menge Blödsinn. Und eben damit landet man unweigerlich bei
Cage und ihrem Frontmann
Sean Peck, die alle Klischees der schnellen Musik aufnehmen, auf das Vielfache hochschalten und es so auf die Welt loslassen – Manche stören sich an dem oft geistlosen Vergnügen und der Painkiller-auf-Steroiden-Stimme vom Sänger, aber heraus kommen immer sehr gute Alben, man denke nur an das grandiose
"Hell Destroyer".
Als wäre diese Mannschaft noch nicht genug des Guten, haben sich
Tim "Ripper" Owens und
Harry "Tyrant"/"Leviathan Thisiren" Conklin (eine Vorstellung der Herren braucht es sicherlich nicht – andernfalls: was machst Du auf Darkscene?) angeschlossen, um.. was eigentlich? Noch wahnsinnigere Musik aufzunehmen? So scheint es, denn diese Band unter dem Namen
The Three Tremors kennt
keinen Halt, keine Gnade, keine Balladen, keine sinnvollen Songtexte, aber Allem voran keine Pause; nachzuhören auf 12 Tracks, auf denen durchgehend das Gaspedal durchgetreten wird, die Stimmen hochgefahren werden und grundsätzlich der Hammer schwingt.
Ob man das auf die Länge durchhält, ist sicherlich Geschmackssache, handwerklich ist jedoch alles auf dem sehr feinen (rabiaten?) Power Metal-Standard der Hauptband und auch wenn die bis in die ferne Zukunft nachwirkenden Highlights nur vereinzelt auftauchen, so das grandiose
"When the Last Scream Fades" und die völlig übermächtige Bandhymne, gibt es doch auch keine Ausflüge unter dieses grundsätzliche Niveau. Die Stärken und Schwächen der Beteiligten sind günstig verteilt, denn während Sean Peck den besten hohen Gesang anbietet und in der Normallage strauchelt, ist es bei Harry Conklin genau anders herum – und der Ripper bildet den soliden Kompromiss aus beiden Welten. Gemessen daran, worauf die Musik zugeschnitten ist, ist es Sean Peck, dessen sonores Organ die stumpfen Texte am Besten wirken lässt.
So sind die The Three Tremors für jeden traditionell veranlagten US Metaller ein gelungener Start in das Jahr und das ideale Album für eine Kneipenschlägerei – wer Intellektuelles, Filigranes oder gar Leichtes sucht, ist hier jedoch vollkommen falsch.