Wenn die Koblenzer alle paar Jahre ihren
Metal Inquisitor auf eine neue Reise schicken, kann man sich darauf verlassen, dass sie sich zu hundert Prozent treu bleiben, ohne sich zu wiederholen oder gar selbst zu kopieren. Es gibt kaum eine Band, die so authentisch zu Werke geht und auf aktuelle Trends pfeift.
So kredenzen uns die Jungs auch diesmal einen leckeren Cocktail aus NWOBH und US-Metal, ohne dabei ihre teutonischen Wurzeln zu verleugnen.
Phänomenal wie Sänger El Rojo seinen Gesang der jeweiligen Grundstimmung anpasst und irgendwo zwischen Biff Byford (
Saxon) und David Wayne (RIP, ex-
Metal Church/Reverend) immer den richtigen Ton trifft. In Sachen Songwriting folgt man bewährten Mustern und zieht vom straighten Banger (‚Free Fire Zone‘) bis zum epischen Longtrack (‚Re-Sworn The Oath‘) alle Register. Keine Ahnung, wo Leadgitarrist und Hauptsongwriter Blumi all die Ideen für seine Riffs und Soli immer wieder herzaubert, jedenfalls halten ihm TP (Gitarre), Cliff (Bass) und Havoc (Drums) durch ihr arschtightes Zusammenspiel stets den Rücken frei. Das Ganze kommt aus einem Guss daher, so dass es schwer fällt, einzelne Stücke herauszupicken, gleichwohl kann man ruhigen Gewissens das bereits live dargebotene ‚Beyond Nightmares‘ und das abschließende ‚Discipline And Punish‘ als Anspieltipps empfehlen.
Der Sound von
"Panopticon" ist durch analoge Aufnahmetechnik richtig schön old-school und das Coverartwork zeigt den
Metal Inquisitor für wahr in einem Panoptikum. Demnach haben die Jungs sich zum 20. Bandjubiläum selbst das schönste Geschenk gemacht und uns allen auch.