Wenn man als
"normaler" Europäer versucht
"Modurastin", den Titel dieses Albums aus dem nordischen Island zu tippen, scheitert man kläglich, weshalb wir uns hier auf die normale Schreibweise eines mit kryptischen Schriftzeichen versehenen Albumtitels einigen, der übersetzt so viel wie
"Mutterliebe" bedeuten soll.
Katla, benannt nach einem der größten aktiven Vulkane Islands, debütieren mit Konsequenz und Stil und die
"Band" um die Herren Einar Thorberg (
Fortid) und Guðmundur Óli Pálmason (ex-
Solstafir) wird ihre Hörer finden.
Natürlich muss der Vergleich mit
Solstafir herhalten und trotz der
mystischen und endlos atmosphärischen Herangehensweise, können
Katla mit der Dichte dieser Ausnahmeband nicht mithalten. Müssen und wollen sie vielleicht auch gar nicht.
"Modurastin" klingt anders. In erster Linie natürlich zutiefst nordisch. Zudem poppig und rockig, mystisch, schwer und düster. Dicht und beklemmend, unkonventionell, endlos atmosphärisch und dennoch auch mal leichtfüssig und hitverdächtig, so wie beim rockigen
"Nátthagi". Die Vielfalt ist ein Pluspunkt der Scheibe, gebündelt in einem beeindruckenden Epos wie dem zehnminütigen
"Hreggur".
So dürfen Blastbeats, Post-Rock, Gothic und triste Schwermut ihre Wirkung gleichwertig entfalten. Die Songs von
Katla sind gleichermaßen komplex, wie auch simpel. Einar Thorberg's klare Vocals schweben unaufdringlich über den
mitunter endlos scheinenden, atmosphärische Klangkulissen des Isländischen Duos. Leichte Dark wave Anleihen dürfen ebenso notiert werden, wie treibende Gitarrenszenerien, die in den 90er Jahren rockigen Gothic Metal ala
Paradise Lost geziert hätten.
Über allen Klängen der acht Miniepen schwebt jedoch ein eindringlich und andächtig gleichermaßen anmutender Viking- und Pagan Spirit fernab aller kitschigen Muster und genau jene Aura ist es auch, die " Modurastin " auszeichnet und Katla ein episches, monumentales Debütalbum garantiert, das obendrein noch wunderschön und kunstvoll verpackt ist und somit auch visuell als Gesamtkunstwerk überzeugen darf.
Dass Katla nun aber die besseren Solstafir sind, lasst euch bitte von niemandem einreden, denn das "gewisse Etwas", das aus guten Songs, echte Magie macht, fehlt den Protagonisten dieses schönen Albums doch noch weitgehend...