Wann
Morfin Sänger/Klampfer Jesus Romero ins Mikro röhrt, sieht man klar und deutlich den blutjungen Chuck Schuldiner (R.I.P.) in typischer Stage-Pose vor dem geistigen Auge. Die Kalifornier huldigen nach dem Debüt ebenso auf Album No. II den vor über fünfzehn Jahren verstorbenen Meister und Virtuosen in einer Art und Weise, wie es nur wenige (Nachahmer) zustande bringen. Spontan fallen mir gerade mal
Gruesome ein, die so nahe an das Original aus Florida heran kommen.
Die Marschroute während dieser 35 Minuten ist also keine wirklich experimentelle: die ersten drei
Death Werke bleiben weiterhin die große Inspiration, wobei
"Leprosy" (1988) die meisten Spuren hinterlassen haben dürfte. Trotzdem ist
"Consumed By Evil" beileibe kein bloßer Abklatsch. Die Quadriga vermag zwischen diesen vorgegebenen Charakteristika immerhin noch ihre eigenen Nuancen einzubauen, was in erster Linie die Gitarren Arbeit betrifft. Die neun Tracks besitzen ein konstantes Niveau und ausreichend Facetten, um die (im Normalfall nostalgisch konditionierte) Klientel gut bei Laune zu halten, wonach auch der rau/kratzig abgemischte Sound seinen Teil zum blutrünstigen Flair beiträgt. Wie aber Kollege Rudi bereits beim Debüt erwähnte:
Death Fans wird
Morfin gefallen, doch letzten Endes greifen sie halt lieber zu den Originalen.
Einen Innovationspreis werden
Morfin nie und nimmer einheimsen, dies erwartet sowieso niemand, weswegen diese Truppe völlig unbeschwert diesen Pfad weiter gehen wird. Dass die Burschen stets Plagiatsvorwürfe im Nacken spüren werden, dürfte ihnen genauso bewusst sein. Anspieltipps:
"Reincarnated",
"Demonic Infestation",
"Posthumous",
"Consumed By Evil".