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8.5
Weite Teile der deutschen Metal-Szene funktionieren einfach großartig: Kollege Holger Ziegler vom "Totentanz" steckt mir, dass eine Newcomerband namens Sweeping Death etwas für mich sein müsste und nennt mir mit Markus Eck von "Metal Message" gleich den richtigen Ansprechpartner, der dafür sorgt, dass mir "Astoria" umgehend zugeht. So funktioniert Promo 2.0, Leute! Und wie Recht Holger mit seiner Einschätzung hat, wird gleich beim Opener 'My Insanity', das mit einem herrlich vertrackt-melodiösen Gitarrenlauf beginnt, deutlich. Stilistisch sind die Bayern gar nicht so einfach in eine Schublade zu stecken. Die Band bezeichnet ihren Stil selbst als Progressive Thrash Metal, was den Nagel auf den Kopf trifft, denn die sechs Tracks sind gleichzeitig heavy as shit und filigran wie Origami. Da prallt das feingliedrige Gitarrenduo Bertl/Heilmeier auf die ruppigen Vocals von Elias Witzigmann, der wider seines Nachnamens gar nicht lustig klingt und wie ein Sprössling von Phil Anselmo und Tommy Victor tönt. Fragt mich jetzt bitte nicht, wie das biologisch möglich sein soll... Drummer Tobias repräsentiert diese Dualität in Personalunion, indem er seine Felle zwar mit einem ordentlichen Punch bearbeitet, aber immer wieder feine Breaks und Fills einbaut. Zudem zeichnet er für die ein oder andere Klaviereinlage verantwortlich ('Astoria' und 'Till Death Do Us Part'). Durch den druckvollen und gleichsam transparenten Sound kommen auch die Bassläufe von Andreas Bertl gut zur Geltung.
Ich bin immer wieder überrascht, wenn Eigenproduktionen wie diese besser klingen als so manche Label-Veröffentlichung. Vielleicht liegt es daran, dass hier keine Stangenware produziert wird, sondern die Vorstellungen der Musiker ohne externe Einmischung umgesetzt werden, wenn auch mit bescheideneren finanziellen Mitteln. Obschon das Niveau dieser EP gleich bleibend hoch ist, hat es mir 'Death & Legacy' mit seinem Psychotic Waltz-Gedächtnis Twin-Gitarrensolo besonders angetan. Der Rausschmeißer 'Till Death Do Us Part' unterscheidet sich allein auf Grund des Gesangs, den hier Gitarrist Simon gänzlich übernimmt (Nachdem er auch schon vorher in phasenweise zu hören war.), vom Rest des Materials. Wie es der Zufall will, habe ich erst vor Kurzem die Pantokrator-EP von 1993 mal wieder aufgelegt und irgendwie herrscht darauf ein ähnlicher Spirit, auch wenn zweieinhalb Dekaden und ein paar Hundert Kilometer zwischen den Beteiligten liegen. Wer auf progressiven Thrash steht, kommt jedenfalls an Sweeping Death nicht vorbei. Erhältlich ist "Astoria" sowohl digital als auch physisch hier: https://sweepingdeath.bandcamp.com/ Trackliste
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