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8.0
Schon beim ersten Blick auf das Bandlogo mit den eckigen Klammern um den Bandnamen dürfte klar sein, dass es sich bei SOON nicht um eine True-Metal-Combo handelt. Traditionalisten und Scheuklappenträger können also schon mal weiterklicken. Wer moderner Rockmusik mit einem leichten Wave-Einschlag gegenüber aufgeschlossen ist, wird an "Better Days" jedoch seine helle Freude haben.
Da es sich bereits um ihr fünftes Album handelt, überrascht die Professionalität der Hamburger nicht wirklich. Hier stimmt von der Produktion, über die Covergestaltung bis hin zum Songwriting so gut wie alles. Gleichwohl transportieren die neun Stücke, die es insgesamt auf genau vierzig Minuten Spielzeit bringen, ein hohes Maß an Kreativität und Emotionalität. Dazu tragen alle drei Bandmitglieder gleichermaßen bei: Eric verfügt über eine äußerst angenehme Stimme und verleiht den sehr persönlichen Texten den nötigen Tiefgang. Lenny rifft und soliert sich filigran aber stets songdienlich durch's Geschehen. Jakob schließlich verfügt falls nötig über einen gehörigen Punch, versteht es jedoch vor allem den ruhigeren Songpassagen einen fein verzierten Drumteppich auszurollen. Und der Bassist? Gibt es keinen. Die fette Bassline von "Blessing In Disguise" wurde wie alle anderen auch von Gitarrist Lenny eingespielt und live behilft man sich mit Octaver und Moog. Wie dies genau funktioniert, schaut man sich bei einer SOON-Show am besten mal selbst an. Demnächst sind die Jungs beispielsweise beim Euroblast-Festival in Köln zu bewundern. Dass sich dort hauptsächlich Djent-Bands tummeln, unterstreicht das progressive Element von SOON, welches in einem Track wie "Attempts To Deceive" verstärkt hervortritt. Mein Lieblingsstück auf "Better Days" ist allerdings "Against The Grain", bei dem vor allem Eric so richtig aus sich herausgeht und man ihm seinen persönlichen Bezug zu den Lyrics nicht nur abnimmt, sondern sogar auf sich selbst transferiert. Sind es nicht genau diese Momente, die Musik oder Kunst allgemein so besonders machen? Die Augenblicke, in denen man einen Bezug zu sich selbst herstellen kann, die einem vielleicht sogar "bessere Tage" versprechen. Hier findet man diese. Hier an dieser Stelle kann man sich den Titeltrack des Albums anhören! Trackliste
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