Aus Niederösterreich, aus dem beschaulichen Laa an der Thaya stammen
The Inner Me, die via
"A New Horizon" üppiges Ohrenfutter präsentieren. Genauer gesagt ist diese Eigenproduktion ein in zehn Tracks gesplittetes Konzeptalbum, welches sich mit dem Schriftsteller Robert Mankovic und dessen tragische Biographie auseinander setzt. Klingt im ersten Moment nach einer zum Scheitern verurteilten Angelegenheit, doch das Trio um Chefdenker/Gitarrist Reinhard Müller (der Herr ist wegen seines langjährigen Engagements für
Dyers Eve kein ganz Unbekannter) überrascht in fast allen Belangen. Dabei decken David Stawa (vocals/
Firestorm), Daniel Tallamassl (bass/
Firestorm) und besagter Mastermind die stilistische Palette von Klischee-freiem Heavy Metal bis hartem US Power Metal mit links ab!
Das ungemeine Gespür für Riffs und der leicht angeraute, aber stets melodische Gesang prägen
"A New Horizon" fürs erste. Fürs zweite wirken alle Arrangements schier ausgeklügelt, jedoch nicht überladen. Eine Gratwanderung sozusagen, die sich genauso von der rockigen (
"The Chase") und ebenso verspielten bzw. epischen (
"Copkiller") Seite zeigt. Mein persönlicher Favorit ist nach mehreren Beschnüffelungen das zweite Stück
"Eraser": schon der geile Drive geht von der ersten Sekunde mächtig durch Mark und Bein; obendrein erinnert das Stück an die abgedankten Salzburger von
Stygma IV, was natürlich als Kompliment durch gehen soll. Unbedingt anchecken sollte man im Weiteren den straighten Opener/Titeltrack, das atmosphärische (ohne Keyboards!)
"Serpent’s Kiss", das von weiblichen vox wunderbar begleitete
"Elephants In The Sky", sowie den Finaltrack
"Of Cause And Consequence", bei dem kein geringerer als Glen Drover (
Eidolon, ex-
Megadeth) ein Gastsolo beisteuerte. Mehr Ehre geht nicht. Warum es dazu kam, wird sich manch einer fragen – die Antwort: der kanadische Saitenflitzer war für das Mastering des vorliegenden Silberlings zuständig und tobte sich im Zuge dessen spontan an der Axt aus.
Der Wermutstropfen an der ganzen G’schicht? Leider reichte es nur für einen Angelo Sasso, sprich programmierten Drumsound. Mein Gott, wie geil wäre dieser einheimische Metal-Happen mit einem richtig guten Schießbudenmeister ausgefallen ...!? Und auch wenn das Artwork kaum als Eyecatcher durchs Protokoll geht,
appelliere ich an die heimische Hartwurst-Szene, die guten Geschmack ihr Eigen nennt: supportet diese Truppe und legt euch "A New Horizon" zu – ihr werdet nichts bereuen!