Was namentlich klingt wie ein kultiger 80er-Thrash Splattermovie ist eine brasilianische Horde, die sich zutiefst dem old-school Death/Black Metal verschworen hat.
Bode Preto wurden im Jahre 2009 gegründet und stellen ihre satanische Seele glaubwürdig und schonungslos zur Schau.
"Mystic Massacre" ist das zweite Album der Südamerikaner und nach ihrem brachialen Debüt
"Inverted Blood" aus dem Jahre 2012 ist es die nächste amtliche Vollbedienung für all jene, die sich zum Frühstück gern mal Bands wie
Sarcófago,
Blasphemy oder
Bestial Warlust servieren lassen und ohne Stretch-Jeans und Patronengurt nicht mal die Morgentoilette schaffen. Das Kapitalinferno dauert knapp 30 Minuten. Zwölf Songs haben zwischen Intro und Outro Platz und dementsprechend ist Vollgas die Parole.
Bode Petro trümmern, ballern und kotzen sich gekonnt und bodenständig durch ihren Black-Death Metal. Dafür, dass weder die Atmosphäre zu kurz, noch die Monotonie zu groß wird, sorgen einerseits die diabolischen Vocals, andererseits auch so viel musikalische Abwechslung, wie es das eingeschränkte Korsett der Band eben zulässt. Highlights einer Scheibe herauszupicken, die
unbarmherzig, diabolisch und pechschwarz an einem vorbeirauscht, als ob es kein Morgen mehr gäbe fällt schwer. Fett wird's beim fetten Titeltrack oder
"Wraith The Stage And The Meadow" (im Übrigen der einzige Song, der länger als vier donnern darf, während der Rest weitgehen bei der 2-Minuten Marke lodert). Der Rest von
"Mystic Massacre" ist weitgehend eben genau jenes Massaker, das der Titel verspricht. Die Brasilianer
wüten extrem und sie wüten deckig und wer seinen schwarzmetallischen Death Metal so richtig infernal, kaputt und hemmungslos gerumpelt braucht, der wird bei extremen Abrissbirnen wie
"Dirty Honey" oder
"Absurds Of Violence" mehr als nur zufrieden gestellt.
Bode Petro sind schäbig und räudig. Ihr Getrümmer, das sie selbst als "Bestial Metal" bezeichnen ist völlig schmerzbefreit, total altmodisch und vollkommen rücksichtslos. Gratulation zu diesem rünstig produzierten, rücksichtslosen Black-Death Gemetzel und "Horns Up!" für eine kultige Brutalo-Scheibe aus Brasilien, die sich locker mit den Vorgaben messen kann, die ihr die ganz frühen Schandtaten von Legenden wie Sepultura und Holocausto in die Wiege gelegt haben.
Am Ende ist diese Scheibe zwar sicher nicht weltbewegend. Zum richtigen Moment ist ein
schnörkelloses Beelzebub-Dauerfeuer wie dieses aber doch immer wieder gern gesehen und weil
"Mystic Massacre" auch als streng limitierte Picture durch die Szene geistern wird, heißts wohl auch zugreifen!