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7.5
Chris Impellitteri ist mittlerweile schon knapp dreißig Jahre im Musikbusiness tätig. In dieser Spanne hat der Saitenvirtuose eigentlich nur gutes bis herausragendes fabriziert, während sich manche Herrschaften seiner Zunft schon mal den ein oder anderen Murks geleistet haben. Natürlich darf man eines nicht vergessen: die Zeiten haben sich in der Musiklandschaft dahingehend verändert, als dass der von Kaperzundern wie Yngwie Malmsteen mitgestaltete "Shredder" Metal, wie ihn der jung gebliebene Kalifornier auch heute noch atmet, bei weitem nicht mehr diese tragende Rolle spielt wie in den glorreichen Achtzigern.
Trotzdem merkt man bei einer Scheibe wie "Venom" - und das ist von allem wohl die erfreulichste Erkenntnis - schnell, dass hier vier Überzeugungstäter zusammen fanden, die nicht nur dank Jahrzehnte langer Routine ihr Handwerk blendend verstehen, sondern auch einiges an Herzblut vergossen. Mit dem 2009 zurück gekehrten Rob Rock am Mikrophon und Live-Interims-Schlagwerker Jon Dette (u. a. Anthrax, Iced Earth, Testament) konnte ohnehin kaum was schief gehen. Leider hat das auch ein wenig zur Folge, dass man halt mit Rob Rock erneut beileibe keine schlechte, aber inzwischen schon eine aufgrund diverser anderer Projekte überpräsente Stimme für "Venom" in Kauf nehmen muss. In diesem Sinne lassen Jorn Lande oder Jeff Scott Soto freundlich grüßen. Chris packt über die komplette Distanz neben etlichen knackigen Grundriffs obligatorisch ein paar Soli der Kategorie „schwindelerregend“ aus, weiß aber zur rechten Zeit, wann wieder Schluss mit lustig ist. Die zehn Songs haben Biss, sind straff arrangiert, doch vermögen bei aller vorherrschenden Qualität wieder keinen berauschenden Hit an die Peripherie zu befördern – man denke nur an das göttliche "Fly Away" (1994). Dieser eine Song, der wahrscheinlich die genialste Gesangslinie von Rob Rock ever enthält, bleibt wohl die unerreichte Messlatte für Impellitteri, obschon ein Track wie "Nightmare" zumindest in dessen Nähe kommt. Unterm Strich also eine kompakte, mit reichlich Speed, Power und Melodie gesegnete CD, der man zwar Respekt zollt, jedoch keinen Kratereinschlag im kollektiven Gedächtnis zutraut. Dafür fehlt einfach das gewisse Etwas. Das werden die seit jeher impellifizierten Japaner wohl anders sehen. Trackliste
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