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Cover  
Crucified Barbara - In the Red (CD)
Label: Despotz
VÖ: 10.09.2014
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
7.5
Schwedens Hardrock-Girl-Band No. 1 steigt zum vierten Mal in den Ring. Wie der aktuelle Titel vermuten lässt, tendieren die vier Mädels aus Stockholm wieder forciert Richtung Aggression und Aufmüpfigkeit, was dem direkten Vorgänger "The Midnight Chase" (2012) etwas zu fehlen schien, das Vokabular „zahm“ sollte man trotzdem nicht in den Mund nehmen.

Klar, alleine aufgrund der kraftvollen und kratzigen Stimme von Hauptsängerin Mia Coldheart kommt man(n) um Referenzen wie Girlschool, Vixen oder Warlock bzw. um das geschlechtliche Pendant zu den unverwüstlichen Motörhead kaum herum, was der Truppe schon lange anhaftet. Dass Crucified Barbara tatsächlich schneidige, mit hohem Adrenalin-Gehalt aufgemotzte Songs schreiben können, haben sie schon auf ihrem Debüt von 2005 ausreichend bewiesen. An diese ganz bestimmte Art des high energy Rock n‘ Roll halten sie auch 2014 fest, wobei Titel wie "I Sell My Kids For Rock n‘ Roll" oder "To Kill A Man" gleich zu Beginn gewissermaßen postpubertäre bzw. überspitzt feministische Ergüsse zur Schau stellen, welche das vorwiegend männliche Publikum wahrscheinlich ziemlich kalt lassen dürften. Musikalisch hingegen bewegen sich die vier heißen Feger nach wie vor in der klassischen Hardrock & Heavy Metal Komfortzone, die dann und wann sogar gewisse Ausreißer wie z. B. das mit Tiefflug-Gitarren ausgestattete "The Ghost Inside" in ihren Reihen hält. Das straight noch vorn preschende "Lunatic No.1" sowie das mächtig Riff betonte "Shadows" zeigen eine ähnliche Weiterentwicklung bezüglich Zeitgeist und protzen nicht zuletzt dank einer betonharten Produktion, welche einem am laufenden Band etliche Ecken und Kanten in die Nierenregion rammt.

Lässig-dreckiger Hardrock inklusive metallische Ausstülpungen heißt das Motto auch in diesen Tagen bei Crucified Barbara. Den Feministen-Bonus sollte man(n) jetzt nicht überbewerten, aber zumindest wohlwollend anerkennen, dass wir es hier mit einer immer noch ernst zunehmenden Combo zu tun haben, die offensichtlich nicht nur Partys feiern kann, sondern auch dem angeblich starken Geschlecht - wenigstens musikalisch - die Eier zu zeigen weiß.

Trackliste
  1. I Sell My Kids for Rock'n'roll
  2. To Kill a Man
  3. Electric Sky
  4. The Ghost Inside
  5. Don't Call on Me
  6. In the Red
  1. Lunatic #1
  2. Shadows
  3. Finders Keepers
  4. Do You Want Me
  5. Follow the Stream
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