Anmeldung
Suche
SiteNews
Upcoming Live
Keine Shows in naher Zukunft vorhanden...
Statistics
6695 Reviews
458 Classic Reviews 284 Unsigned Reviews |
9.0
Der "Ananas-Dieb" hat mit dem "Stachelschweinbaum" terminologisch nicht viel gemein. Trotzdem mussten die hier auf dem Seziertisch liegenden The Pineapple Thief in vielen der früheren Rezensionen den undankbaren Beinamen einer guten "Porcupine Tree Kopie" hinnehmen, der bis zu einem bestimmten Grad vielleicht stimmen mag. Doch wir schreiben inzwischen 2014. Die Spätdurchstarter Porcupine Tree befinden sich seit gut vier Jahren in einem Stand-by-Modus, weil Chefdenker Steven Wilson sein (bei weitem bedächtigeres) Solo-Ding und andere Projekte vorzieht sowie als Produzenten-Workoholic tätig ist, während die ebenso von der Insel stammenden The Pineapple Thief kontinuierlich nicht weniger tolle Alben veröffentlichen als der Mister Tausendsassa. "Magnolia" ist übrigens der zehnte Vollzeit-Silberling und so viel sei schon verraten: dieses Album beherbert nicht nur Hits, noch beeindruckender sind das unwiderstehliche Flair und die jetzt schon auf Garantie laufende Langzeitwirkung.
"Magnolia" klingt, als hätten die Stadionrocker Muse still und heimlich ihre Visitenkarte in Sachen Hooks an manchen Stellen hinterlassen, fein gebündelt mit der unvergleichlichen Schönheit von Vast. Und Coldplay sollte man erwähnen. Diesem wunderbaren, wohlriechenden Duft begegnet man auf einer scheinbar unberührten Hochlandwiese, wo The Pineapple Thief allerdings noch genug andere, extravagante Blüten - Marke Eigenbau - gedeihen haben lassen. Ob der sensationelle, dezent zu The Cure schielende Opener "Simple As That", das im Refrain alles überstrahlende "Alone At Sea", oder das betörende, von Streichern unterlegte Titelstück: wer etwas für fragile und verträumte Töne übrig hat, kann sich hier seine Familienpackung Seelenpflaster abholen um sich darin 47 Minuten lang zu verlieren. Wann man schon unbedingt was von Affinität zu Porcupine Tree lesen will, dann eventuell beim kurzen, wiederum melancholisch eingefärbten "Coming Home". Bei "The One You Left To Die" hat sich indes ein simples Bluesriff eingeschlichen, ehe bei "Breath" ein Wechselspiel aus harten Beats und sentimentalen Parts am Plan steht. "Sense Of Fear" kommt dank Electronic-Vibes sogar in die Nähe der Industrial-Gods Filter (!), was ohnehin als dickes Kompliment durchgeht. Lediglich das dahin plätschernde "Seasons Past" will sich nicht recht erschliessen, da hat man schon bessere Balladen im Hause TPT gehört. Das Gesamtpaket bestehend aus diesen fülligen Wonnepropen, der kongenialen Soundlandschaft, den ausnahmslos eindringlichen Gesanglinien und dem stilvollen Artwork macht es einem nicht gerade leicht, ernsthaft zu widerstehen. Welcher der letzten Outputs ("Someone Here Is Missing" (2010), "All At Wars" (2012)) von den Vitamin-Kleptomanen dann an der internen Pole Position anzusiedeln ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Sicher aber ist, dass das Fünfer-Gespann um den in Deutschland geborenen Frontmann/Sänger/Songwriter Bruce Soord einen weiteren Kracher am Start hat, der den längst verdienten Durchbruch für The Pineapple Thief einleiten sollte - heißt im Klartext: "Magnolia" ist eine absolute Bereicherung für aufgeschlossene Audio-Ästethik-Liebhaber, bei denen Pink Floyd das A & O ist! Trackliste
Mehr von The Pineapple Thief
Reviews
14.03.2024: It Leads to This (Review)News
16.01.2019: Videoclip zu "Threatening War"12.08.2015: Zeigen kurze Tour-Documentary |
||||||||
© DarkScene Metal Magazin |