Die Pure Steel Records Schnüffler haben ihren potenten Riechkolben wieder mal in die US of A gestreckt, um uns mit
Primeeval Realm ein amtliches Pfund
klassischen Doom Rocks im Stile großer Ikonen wie Trouble, den early-Lake Of Tears oder den frühen Black Sabbath zu kredenzen, das sich weder einem weltoffenen Blick über die Schulter bodenständigen Heavy Metals, noch des klassischen 70er Jahre Hard Rocks verwehrt. Das zeigt uns volley die erste Videoauskoppelung
"Heavy Is This Mind", bei der
Primeeval Realm völlig ungezwungen drauflos rocken und sich im old schooligen Heavy Rock wiederfinden. Davon ahnt man zu Beginn vom
"Primordial Light" zugegeben noch wenig.
"Black Flames & Shadows" kommt in typischer Iommi-Tradition und beschwört mit schleppendem Riff die dunklen
Black Sabbath-Frühtage. Ein wenig 70er Atmosphäre und eine gewisse Epik liegen
Primeeval Realm trotz der keineswegs verstaubten Produktion jedoch bereits hier zugrunde. Spätestens wenn dann zweistimmige Vocals erklingen, ist der old-school Doom Fan genau bei diesem Opener schon eine Fan der Band aus New Yersey und wenn
"Electric Knowledge" mit allercoolstem
Trouble-Riffing auffährt, um ungezwungen drauflos zu rocken, wie Eric Wagner und Mannen in ihren besten tagen, ist das
Primeeval Realm-Debüt eigentlich schon gekauft.
Viel cooler und vor allem kreativer und ungezwungener kann man doomigen Hard Rock heute kaum spielen, ohne gleich zwangsläufig in die Falle der Nachahmungstat zu laufen. Natürlich ziehe auch ich hier meine Vergleiche, um die Kunst der Amis zu erklären. Wie losgelöst und eigenständig
Primeeval Realm ihre offensichtlichen Vorbilder jedoch in ihren enorm coolen Sound einbinden ist aller Ehre wert. Das macht richtig Spaß und wird nicht zuletzt bei
"Heavy Is The Mind" überdeutlich, wenn knackige Gitarren einen astreinen Heavy Rock Ohrwurm verzieren, der in dieser Form nicht zwingend zu erwarten war, aber absolut überzeugt. Die zitierte 70er Jahre Note ist auch hierbei keineswegs allzu psychedelisch, sondern locker und luftig. Die P
roduktion von "Primordial Light" ist trocken und dennoch anständig druckvoll, ohne im Möchtegern-Retrosumpf zu versinken, das Songwriting ist klasse und abwechslungsreich und die melodisch raue Stimme von Mastermind Joe Potash ist eine angenehme Mischung aus typischer Doom-, Epic- und schmutziger Rock N Roll Note. Dafür, dass
Primeeval Realm bis zuletzt nicht die Luft ausgeht sorgt im Übrigen das düster groovende
"Night Of The Wolfmoon" (erinnert unweigerlich an The Bronx Casket Co.), bevor das flötengezierte Spoken Words Outro
"Primordial Light... Departure" das wirklich schöne und sehr selbstständige Finale einer richtig feinen Scheibe markiert, deren Anspruch zwar keine Höchstnote, aber allerfeinste Unterhaltung ist.
Nicht jeder Song von
"Primordial Light" ist etwas ganz Großes und die Amis sind auch nicht jene Band, die uns manch Unwissende nicht zuletzt durch die Gitarrenarbeiten und den Promozettel als Nachfolger klassischer Power Doom Vertreter wie
Solitude Aeturnus und
Candlemass verkaufen wollen. Im Wesentlichen sind diese Vergleiche zwar nie ganz falsch, aber dennoch nicht zielführend, da
die Stärke von Primeeval Realm vor allem in der coolen und ungezwungen leichten Mischung aus groovigem Doom Riffing Marke Heavy Rock und der lockeren 70er Jahre Epic liegen. Hier werden keine aufgeblähten Doom Epen erschaffen. Hier wird kurzweiliger und stimmiger Heavy Doom Rock kreiert, der originellerweise nie zu sehr bei seinen Vorbildern kopiert, der Duftnote halber aber dennoch Fans von Trouble, The Obsessed und den frühen Black Sabbath ans Herz zu legen ist.
Der eigenständige Mix den
Primeeval Realm auf ihrem coolen lässigen Album anbieten, könnte sich in der heutigen Zeit jedenfalls ziemlich gut zwischen die Stühle der Fans parken...