Eine Band, die aus der Asche der penetranten Kiddie-Melo-Death Metal-Core Penetranz
Sonic Syndicate hervorgeht, kann den alteingesessenen Metalhead eigentlich nur nerven. Gleich drei Protagonisten der Schweden haben den Überlauf ins neue Lager übernommen und das Ergebnis ist erwartet gekonnt.
"Fragile Immortality" ist
der am Reißbrett strukturierte Treffer ins Schwarze.
Ausnahmslos gute Melodien wie beim Opener, beim eingängigen
"Defector DCXI" oder bei
"Enforce" machen aus der klinischen Substanz amtliche Hits und werden die Jugend begeistern. Der Mix aus mehreren Stimmen (die Screams und Clean Vocals teilen sich Richard und Roland), dem
urtypischen Melo-Death-Pop-Core Gepolter und den massiven Keyboards wird die "Generation-Nova Rock" wohl ebenso begeistern, wie sie mich mit ihrer aufgesetzten, ewig gleich klingenden Attitüde in die Enge treibt. Das ändert nichts daran, dass gemächliche
"Granted" ebenso ein amtlicher Hit ist, wie die Metal Core Halbballade
"Eye Of The Thyla". Spätestens hier muss man, trotz aller Ablehnung eingestehen, dass
The Unguided mit
"Fragile Immortality" ein schwer gelungenes Werk mit beinahe ausnahmslos kleinen Hits am Start haben, die ins Ohr gehen und in den Köpfen der Zielgruppe volley hängen bleiben werden.
The Unguided können also rein gar nix dafür, dass ich bei ihrer Art von Musik einfach kotzen könnte. Diese bis ins letzte Detail auf Hochglanz durchproduzierten Modern Metal Core Scheiben nerven ohne Ende.
Musik wie jene von "Fragile Immortality" hat kein Herz, keine Seele und keine Eier. Das ist klug und gekonnt gemachte Kost der Moderne. Vorhersehbar und durchdacht, ebenso makellos wie seelenlos und leblos.
Für den betuchteren Hörer kann man den poppigen Melodic Death aus der Metal Core Schublade von
The Unguided als eingängige Variante von
Soilwork oder
Darkane mit massivem Emo-Kiddie Mief jener Generation beschreiben, die in
Bullet For My Valentine Unterhosen schlüpft und sonderbar geföhnte Scheitelfrisuren mit Schildkappe spazieren trägt...da mir persönlich schon die erstgenannten Bands meist zu sehr auf die Nerven gehen, sage ich dazu natürlich ganz leise: Nein danke!