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7.0
Nach dem die Thin Lizzy "Erben" schon etliche Male durch die Lande getingelt sind, haben die Members (allen voran einzig verbliebenes Beinahe-Urmitglied Scott Gorham) aus Respekt dem vor 27 Jahren verstorbenen Sänger und Bassisten Phil Lynott gegenüber entschieden, den Spirit der irischen Kulttruppe für ein brandneues Studiowerk weiterhin zu pflegen, aber eben mit anderer Namensetikette und unter einem (wiederum) erneuerten Personal: Die Black Star Riders sind Ricky Warwick (v), Scott Gorham (g), Damon Johnson (g), Marco Mendoza (b/u.a. ex- Blue Murder) und Jimmy DeGrasso (d/u.a. ex- Megadeth).
Zwar sind mir ein paar Klassiker der glorreichen Thin Lizzy Tage bekannt, als wahren Kenner oder als Fan würde ich mich jedoch niemals bezeichnen. Das tut letztlich nichts zur Sache, denn "All Hell Breaks Loose", so der Titel des Allstar Debüts, sollte auch so den Vorschuss Lorbeeren standhalten können. Und diesen werden die BSR über weite Strecken auch gerecht. Revolutionäres darf natürlich nicht erwartet werden, denn dafür ist das Korsett zu eng, bzw. das Konzept zu klar abgesteckt. Äußerst positiv in jedem Fall die perfekt passende Stimme von ex- The Almighty Frontman Ricky Warwick, der zum Glück nicht krampfhaft versucht, Lynott zu kopieren, sondern seine Stimme lediglich den neuen Stücken anpasst. Kaum weniger löblich die elf, charmant angehauchten Blues/Pub/Rock Nummern, die jetzt zwar keinen amtlichen Brecher bieten, dafür allerdings gute Stimmung verbreiten und stets locker und unverkrampft in die Gehörgänge flutschen. Dass die einfachen, aber meist treffsicheren Hooks und die für TL typischen Twin-Harmonien fast in jedem Track zum Tragen kommen, muss wohl nicht groß ausgeschmückt werden, handelt es sich ja um DAS Markenzeichen der Siebziger Legende. Mit dem geschmeidigen Semi-Hit "Bound For Glory" haben sich die fünf Gentlemen schon lange vor dem CD Release Sympathien eingeheimst, "Kingdom Of The Lost" bringt die irischen Folkelemente am markantesten zum Vorschein (siehe Videoclip), das flotte, dezent an Gary Moore angelehnte "Bloodshot" bereitet ebenso Spaß, wie das sehr eingängige und versöhnlich klingende "Hey Judas", oder das durch seine Spannungsbögen verzückende "Before The War". Das brillanteste Stück der gesamten Werkschau steht allerdings am Ende des Silberrohlings: das sechsminütige, tief unter die Haut gehende "Blues Ain‘t So Bad" ist in der Tat ein kleines Meisterwerk geworden. Erwähnten Songs stehen beispielsweise "Kissin‘ The Ground", "Valley Of The Stones" oder das dezent funkige "Someday Salavtion" gegenüber - beileibe keine Kreationen, die man als üble Füller bezeichnen sollte, doch jenes Kriterium, dass selbst nach mehrmaligem Audio-Verzehr die Mundwinkelpartien quasi Null mobilisiert wurden, zeigt letztlich die kleineren Mängel im Songwriting auf. Dennoch: Alles in Allem ein gelungener und ebenso würdiger Einstand der Thin Lizzy Nachfolgeband, der vor Ehrlichkeit strotzt und speziell die Endsiebzigerphase der Iren herbeiruft. Für eine Top Note bzw. einen Kniefall meinerseits fehlt jedoch das eine, ganz bestimmte Mosaiksteinchen, um ins ganz große Schwärmen zu geraten. Leute, die sich schon seit Ewigkeiten für die britische Legende interessieren, sollten sich bei "All Hell Breaks Loose" aber ohnehin pudel wohl fühlen! Trackliste
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Reviews
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