Das Debüt von
Magister Templi sieht nicht nur so aus, als wäre es ein kultiger Happen für Metal Fans der alten Schule, es ist es auch! Die 2008 gegründeten Skandinavier, die man zu Beginn ihrer Karriere noch als eher platte
Mercyful Fate Kopie abhandeln konnte, prangern sich zwar ebenso wie viele andere das
"Okkult-Metal" Logo an die Brust, agieren dabei aber weder aufdringlich, noch kitschig oder gar so wie manche andere Rocktruppen, die mit dem Attribut Metal eigentlich gar nix am Hut haben. Natürlich transportieren die Norweger eine Black Metal Ideologie und auch die von H.P. Lovecraft inspirierten Tuifltexte erfüllen die Vorgaben aktueller Trends. Ein Sänger der nicht nervt, sondern theatralisches Charisma hat, eine richtig amtliche Gitarrenfraktion und unaufdringliches Songwriting, dem man die Liebe zur Kunst unweigerlich anmerkt, machen
Magister Templi aber zu weit mehr als dem nächsten Möchtegernhype von der Stange.
"Lucifer Leviathan Logos" ist ein
astreines old-school Metal Album. Leichte 70er Jahre Affinitäten sind nicht von der Hand zu weisen, die Hauptargumente dieser schmuck verpackten Rille sind aber klassische NwoBhm Einflüsse, eine mystisch doomige Epik Note und vor allem Vieles, das den 80er Metal so grandios macht. "Lucifer Leviathan Logos" hat ohne Frage was Kauziges und Eigenwilliges und diese Scheibe ist sicher nicht für das ganz große Publikum geschaffen. Für Liebhaber ist sie aber umso erstrebenswerter. Kompakte Songs, die keineswegs einen Originalitätspreis anstreben, aber verdammt gut unterhalten sind der Trumpf von
Maigster Templi.
Das gelungene
"Master Of The Temple", ein geradlinig riffendes
"Lucifer", das eingängige
"Tipareth" mit orientalischem Hauch, flüssigen Melodien und harmonischen Rhythmuswechseln und das amtliche Livepaket von
"Logos" sind allemal Gründe genug, sich mit
Magister Templi zu befassen. Und weil sich nach einigen Durchläufen auch das psychedelisch abgefahrene
"Leviathan" ebenso als Knaller offenbart, wie das gooovige
"The Innsmouth Look" gibt es eigentlich überhaupt keinen Grund mehr sich diese Platte nicht sofort zu beschaffen. Auch auf die Gefahr hin, dass man kein Meisterwerk, sondern nur ein
" gutes Stück Handarbeit" abkriegt.
Wer
Attic mag, wem
Pagan Altar oft zu langweilig sind und wem
In Solitude und
Witchfinder General so prickelnd einfahren wie mir, der ist bei diesen Jungs aus Oslo ebenso bestens bedient wie all jene, die ihren 80er Metal gern kompakt und ehrlich haben.
Eine gewisse Liebe zu puristischem Undergroundflair muss man dafür allerdings schon mitbringen…