Flächendeckende Blastbeats, sägende Gitarrenharmonien und wie Lava darüber rinnendes Black Metal Gekeife waren noch nie das Ziel meiner musikalischen Reise. Im Fall von
Ninve Covens hält sich diese von mir verhasste Monotonie zwar gottlob in gewissen Grenzen, die zweite Rille der unentdeckt bleibenden
Cradle Of Filth Musiker ist dennoch eine Gratwanderung und vor allem zu Beginn des Albums kann die Band nicht wirklich überzeugen. Hart klopfende Parts, Grooves und erdige Riffs durchbrechen das blutleere Gekreische des Openers, aber bereits bei
"As Fire Consumes" geht’s mit einem griffigen Riff los, das mich schnell wieder auf den Boden holt und die Müden Augenklappen nach oben visiert. Versöhnung scheint angesagt, aber halt. Auch hier wird recht bald wieder steril geblastet und geschrieen. Aber Stopp, das ist wieder dieser coole Groove und das fette Riff. Ich bin hin- und her gerissen und bilde mir ein, dass
Nine Covens das Potential zu weit mehr gehabt hätten, es aber auf
"On The Dawning Of Light" zu keiner Sekunde vollständig ausschöpfen. Kalt und Warm wechseln im Minutentakt und immer wenn ich daran glauben will, dass diese Scheibe entgegen der ersten Eindrücke doch ein ziemlicher Killer ist, ziehen
Nine Covens die Handbremse. Das atmosphärische
"The Mist Of Death" ist ohne Wenn und Aber klasse. Diabolisch und in seiner majestätischen Atmosphäre höchst beeindruckend.
"At The Oceans Strand" ist auch wieder so ein Song, der im Grunde total geil ist. Fette Atmosphäre, richtig cooler Dampf hinter der Bude und geile Riffs machen den Track zu einem echten Bringer, der sowohl die Black Metal Gemeinde, wie auch
"normale" Metalfans ohne Zweifel mitreißen wird. Das zweite richtige Highlight
einer Scheibe, deren auf Glanz polierte Wurzeln tief im wolkenverhangenen Norwegen der 90er Jahre zu finden sind. Der Sound ist kalt und steril, wie es die Fanschar trotz brennender Kirchen immer schon gern hatte. Die Blasts sind nicht brutal, sondern stimmungsvoll, die Gitarren singen und sägen und die Stimme ist genau jenes Keifen, das man sich dazu erwartet. Nach dem durchwachsenen Start erfängt sich die Sache also etwas.
"White Star Acception",
"As Fire Consumes" oder geradlinige Black N Roll Banger wie
"The Fog Of Deceit" und
"A Burning Ember" wissen durchaus zu gefallen, schlagen die Brücke zu
Immortal und
I und sorgen auch für die ersehnte Auflockerung des mitunter monoton dichten Soundgewandes.
Ich werde zwar selbst nach dem zehnten Durchlauf von "On The Dawning Of Light" nicht richtig schlau aus Nine Covens, muss den Herrschaften aber dennoch eingestehen, dass sie einige ziemlich coole Puristen Black Metal Songs am Start haben, dichte Atmosphäre vermitteln und teilweise wirklich überzeugen. Dass manche Songs auch dem sterilen Tod der Langeweile zum Opfer fallen und neben einiger verdammt geilen Elemente aber auch leider viel zu viel Monotonie um sich greift, lässt am Ende der Reise durch die schwarzmetallischen 90er Jahre des Hohen Nordens aber auch ganz klar vermuten, dass hier irgendwie noch viel mehr drin gewesen wäre!