Dieses Mal gestatten wir also einem Multi Talent aus Amerika den Einzug in unsere
"Hall of Fame".
Wir schreiben das Jahr 1985 und ein gewisser Mister Rob Straker aka
Rob Zombie hebt mit einigen Freunden
(auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte, da sich das Besatzungskarussell sehr schnell zu drehen schien) die Band
White Zombie, deren Name sich übrigens aus dem gleichnamigen Horrorfilm aus den 30er Jahren ergibt, aus der Taufe.
Noch im selben Jahr der Gründung veröffentlichten
White Zombie man ihre erste EP
"Gods on Voodoo Moon", von der jedoch nur 100 (!) Stück abgesetzt werden konnten. Nicht müde ob der doch etwas schwachen Verkaufszahlen, folgte bereits ein Jahr später die nächste EP namens
Pig Heaven, 1987 gleich noch
"Psycho Head Blowout" (ebenfalls eine EP) und dann endlich das erste Studioalbum
"Soul Crusher", welches schon mit jenen Sampels aufwartete, die später den Sound der Band mitbestimmen sollten. 1988 unterzeichneten
White Zombie einen Vertrag bei Caroline Records und knappe 12 Monate später folgte der zweite Longplayer
"Make Them Die Slowly".
Noch waren
White Zombie nicht bereit für den großen Durchbruch. Die im selben Jahr erschienene, und nach einem
Kiss Klassiker benannte und vom gleichnamigen Cover des Kiss Hits geprägte,
God of Thunder EP brachte dann aber erstmals die bei weitem mehr Groove Parts zu Tage. 1990 unterschrieb die Band dann einen Vertrag bei dem Major Label Geffen Records und schleuderte zwei Jahre später ihr drittes Album
"La Sexorcisto: Devil Music Vol 1." unters Volk, welches der freaktigen Truppe auch sofort den internationalen Durchbruch bescherte. Musikalisch war dies das erste große Ausrufezeichen und der erste Geniestreich von
White Zombie, befinden sich doch auf diesem Output unsterbliche Crossoverperlen wie
"Welcome to Planet Motherfucker/Psychoholic Slag",
"Thunder Kiss 65" und
"Black Sunshine". Allein dieses Triple als Opener eines Albums vorzustellen lässt jegliche Diskussionen, ob es sich bereits hier um ein Kultalbum handelt oder nicht, im Keim ersticken. Was diesem Album (meiner Meinung nach) aber noch fehlte, war die richtig fette Produktion und das ganz große Hitpotential über die Langstrecke, zumal sich doch gegen Mitte von
La Sexorcisto doch einige Filler wieder finden.
Daran sollte gearbeitet werden. 1993 und 1994 folgten
White Zombie Soundtrack Beiträge zu
"Beavis und Butt-head" (
"I am Hell") und
"Airheads", sowie das extrem coole
Black Sabbath Cover von
"Children oft he Grave", für den grandiosen
"Nativity In Black" Tribute Sampler. Es brodelte offensichtlich und man konnte schier ahnen, dass
White Zombie, die mittlerweile zu einer der heißesten Aktien der Crossover Metal Szene geworden waren, förmlich explodieren würden.
Was jetzt folgt, spielte sich im Jahr 1995, und exakt mit der Veröffentlichung des vierten
White Zombie Albums
"Astro-Creep: 2000 - Songs of Love, Destruction and Other Synthetic Delusions of the Electric Head" ab. Um es gleich vorweg zu nehmen:
Auf diesem Album stimmt einfach alles!
Beginnend bei den Songs, die allesamt nur so vor Hitpotential und amerikanischer Coolness strotzen, über die geschickt eingebauten Samples aus legendären Horror Filmen, bis hin zur grandios fett aus den Boxen wummernden Produktion und metallischer Härte. Wir sprechen hier von Killers and no Fillers. Eingeleitet wird dieser Hitklumpen von einem kurzen Intro und er explodiert in einem gottverdammten Groovebastard namens
" Electric Head PT. 1 (The Agony)". Ohne Pause folgt
"Super Charger Heaven" das sofort Tempo und Groove aufnimmt und einen nur so von Wand zu Wand schleudert.
"Real Solution Number 9" ist eine etwas abgedrehte Industrial Nummer.
"Creature Of The Wheel" ist einfach nur ein Nagel von in Sachen Gitarrenriffs. Diese schneiden einfach nur Körperteile vom Hörer ab. Nicht zu vergessen den Überhit des Albums:
"More Human than Human", der zu seiner Zeit in jedem Metal Tanztempel auf und ab gespielt wurde.
"Astro Creep 2000 Songs Of Love…" ist
die perfekte Symbiose aus hitverdächtigem Industrial, Metal, coolen (Horrormovie) Samples, Punk und Pop. Dieser Silberling ist dreckig und glamourös zugleich, tritt zu jedem Moment mächtig Arsch und ist ein Meilenstein der 90er Jahre, der einfach in jede Sammlung gehört.
Wie bei fast jeder Band, die ein Meisterwerk von Album ablieferte, kommt es fast immer wie es kommen muss. 1996 brachten
White Zombie man das Remix Album
"Supersexy Swining Sounds" auf den Markt, und des weiteren folgten lediglich ein paar Soundtrack Beisteuerungen wie zum Beispiel:
"The One" (
"Escape from L.A."),
"I am your Boogie Man" (
"The Crow: City of Angels") und
"Ratfinks, Suicide Tanks and Cannibal Girls" (
"Beavis and Butthead do America").
Danach folgte die Auflösung.
Tausendsassa
Rob Zombie blieb und bleibt aber nicht faul, oder gar sich auf seinen Lorbeeren ausruhend daheim sitzen, sondern verwöhnt seine Fangemeinde weiterhin mit musikalischen High und (teilweise) filmischen Low Lights.
In diesem Sinne denke ich dürfen wir uns auch weiterhin auf künstlerische Outputs des extrem sympathisch wirkenden und coolen Amerikaner freuen, und ein
Rob Zombie Classic muss und wird an dieser Stelle mit Sicherheit auch noch folgen….