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8.5
Besser spät als nie, werden sich jetzt manche denken. Die nicht mehr ganz neue Supergroup um ex- Dream Theater Octopus Mike Portnoy, Deep Purple Guitaro Steve Morse und ex- Spocks Beard Sänger Neal Morse hat ja bereits im März ihr Einstandswerk veröffentlicht, ehe kurz danach die zweite/dritte Truppe von Portnoy (sagen wir mal, Transatlantic sind im Moment quasi Hauptband), nämlich Adrenaline Mob, ihr grandioses Debüt "Omertà" (Review) ins Rennen geschickt hat.
Auch die anderen beiden Members wollen wir euch nicht vorenthalten: da hätten wir Dave LaRue (Dixie Dregs) am Viersaiter, und an der zweiten Klampfe bzw. an den Leadvocals einen gewissen Mister Casey McPherson, der bei Alpha Rev in Lohn und Brot steht. Das Kollektiv von Flying Colors hat sich ob der namhaften Kapellen ihre eigene Nische geschaffen und so nebenbei gesagt sehr überzeugende Arbeit geleistet. Nein, auf "Flying Colors" wird nicht geproggt/gebreakt/gekopft, was das Zeug hält, sondern leicht verdauliche Rockmusik zelebriert - und das sogar mit reichlich Popappeal im Schritt. Eine indirekte Verbeugung der (einstigen) Dinosaurier könnte man frei Schnauz behaupten, denn die ein oder andere Affinität zu den Beatles, Electric Light Orchestra, Kansas, Queen, Supertramp oder Toto schwingt auf erfrischende Art immer wieder durch. Kein einziger Refrain der elf Tracks kommt langatmig rüber, im Gegenteil, höchst blumig sind sie. Selbst die dazwischen gestreuten Jamparts wirken homogen und überaus cool. Im Zuge dessen auch ein dickes Kompliment an Sänger Casey McPherson, der Mann hat wahrlich eine angenehme, warme Stimme. Und auch nicht unwesentlich: er weiß im richtigen Moment die Klappe zu halten. Spätestens im Duett mit dem charismatischen Neal Morse werden ohnehin einige Herzen höher schlagen, dessen bin ich mir ziemlich sicher. Durchzogen ist der Longplayer von einer äußerst positiven und flockigen Aura, die lediglich im finalen, zwölfminütigen "Infinte Fire" - übrigens ein Monumentalhammer vor dem Herrn - einer düsteren Aura weicht. Nach gut fünfzehn Durchläufen ist mir kein Schwachpunkt aufgefallen, und einen Song gesondert hervor zu heben, fällt ebenso schwer. Ob flott, ob groovig oder balladesk, beinahe alle Audiobedürfnisse werden erfüllt und machen jede weitere Diskussion überflüssig. Die Herrschaften von Flying Colors sind echte Spürnasen, weil sie ihre formadiblen Fähigkeiten im Hintergrund ruhen lassen und indes forciert Wert auf Eingängigkeit und vor allem auf Feeling legen. Wer (noch) die physische Form gegenüber dem Download vorzieht, sollte sich das edel gestaltete Digipack zulegen. Trackliste
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Reviews
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