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Cover  
Adramelch - Lights From Oblivion (CD)
Label: Pure Legends Records
VÖ: 27.04.2012
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Art: Review
Werner
Werner
(1250 Reviews)
6.0
Der Kultstatus, der im Laufe von über zwei Jahrzehnten dem Debüt "Irae Melanox" angediehen ist, hat schon epochale Ausmaße. Dass es bis ins neue Jahrtausend letzten Endes gerade mal für den Insidertipp gereicht hat, dürfte allerdings an der raren Präsenz der Italiener liegen. Denn wer erst siebzehn Jahre später den nächsten Longplayer ("Broken History") aus dem Steinofen holt, bleibt im Regelfall eine auf Ewigkeiten abgesegnete Undergroundpartie. Dazwischen sind nochmals ganze sieben Lenze ins Land des Fußball-Vizeweltmeisters gezogen, ehe das Quintett zum dritten mal Nägel mit Köpfe macht: "Lights Of Oblivion" soll die Ausnahmestellung im Jahre 2012 untermauern.

Was besagten Erstling aus dem essentiellen Release-Jahr 1988 betrifft, nehme ich Opposition zur allgemeinen Meinung ein, weil dieses rare Stück Vinyl mir nur mehr recht schleierhaft in Erinnerung geblieben ist: musikalisch am ehesten in Richtung "No Exit" (Fates Warning) tendierend, soundmäßig im gerade noch akzeptablen Achtzigerlook … da ließ ich mich irgendwann in den Neunzigern von den gewissen Metal Missionaren beweihräuchern, die meinten, dass es ohne kaum ginge, und man - wenn notwendig - hierfür finanziell auch bluten müsste, um der Pflichtübung gerecht zu werden. Jahre später sieht man solche Angelegenheiten allerdings um Hausecken nüchterner und fragt sich des Öfteren, wo man seine kritikfähigen Ohren liegen gelassen hat. Was jetzt aber nicht heißen soll, dass "Irae Melanox" schwach wäre.

Egal, im Mittelpunkt soll ja eigentlich die aktuelle CD "Lights From Oblivion" stehen. Und die kann meiner Meinung nach weder groß Wellen schlagen wie es seinerzeit "Irae Melanox" getan haben soll, noch kann man sie als künstlerisch überflüssiges Produkt bezeichnen. Der Rundling enthält durch die Bank zu wenig zwingende Momente und imponiert dafür umso mehr in seiner kontinuierlichen, dezent gedämpften Gefälligkeit. Mangelnde Detailverliebtheit oder Abwechslung sollte man den Routiniers jedoch auch nicht vorwerfen. Häufig lokalisierbare Akustikparts vermitteln eine bedächtige bis melancholische Stimmung, doch wäre gerade ein amtlicher Ausschlag der Ampitude des Öfteren gut gewesen, um den Hörer aus der Reserve zu locken. Wer allerdings in Gegenwart großzügig verpflanzter, ruhiger Saitenanschläge im Kontext gemäßigter Rhythmen und einer hohen bzw. weichen Gesangsdarbietung so seine Glücksgefühle bekommt, ist sicher gut beraten. Für Power Metal fehlt die Dichte und Kraft, für Progressive Rock das nötige Quentchen Risiko. Was für sich genommen kein Problem wäre, wenn die Songs nur zünden würden. Genau das gelingt nur bedingt wie z. B. im herzerwärmenden "Wonderful Magician" oder im etwas zackigeren "Truth Lies …".

Man will der Band im Grunde nicht schlechtes nachsagen und gönnt ihr frei von der Leber den einzementierten Ehrenplatz in der Prog Metal History - "Irae Melanox" sei Dank. Aber zumindest für meine Auffassung sind die nicht selten anzutreffenden Lobhudelein einiger größerer Mags für "Lights Of Oblivion" schwer nachvollziehbar.

Trackliste
  1. Lights
  2. Aelegia
  3. Islands Of Madness
  4. Truth Lies...
  5. Wonderful Magician
  6. Beyond A Lifetime
  1. Chiarosuro
  2. Tides Of My Soul
  3. King (Of The Rain Of Tomorrow)
  4. Pain After Pain
  5. Oblivion
  6. We March, We Fall
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